Zehn Zigaretten-Marken, die bald verschwinden

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Zigaretten-Marken die bald verschwinden
Zigaretten-Marken die bald verschwinden. (Foto: NEIN! | NO! von Dennis Skley/CC BY-ND 2.0)

Die Tabakkonzerne nehmen eine ganze Reihe von Zigarettenmarken vom europäischen Markt, darunter neben vielen kleinen Marken voraussichtlich auch die Traditionsmarke HB. Denn nach einer neuen Tabakrichtlinie der EU lohnen sie sich nicht mehr. British American Tobacco streicht 10 von 16 Marken.

Nach der neuen Tabakrichtlinie der EU steht die Branche vor radikalen Veränderungen. Denn ab 2016 sind Schockbilder auf den Zigaretten-Packungen vorgeschrieben. Einige Zigarettenmarken werden die neue Politik nicht überleben.

„Es gibt Nischenmarken, bei denen die Umstellung im Verhältnis zum Marktanteil einfach zu teuer sein wird“, zitiert die Welt Ralf Wittenberg, den Vorstandsvorsitzenden von British American Tobacco (BAT). Der Aufwand, neue Packungen zu entwerfen, werde sich nicht für alle Marken lohnen.

British American Tobacco streicht zehn Marken

British American Tobacco bietet in Deutschland derzeit 16 Zigarettenmarken an, von denen laut Wittenberg am Ende nur sechs werden überleben können. Betroffen sind jene Zigarettennamen, die im deutschen Einzelhandel einen Marktanteil von nur 1 Prozent oder weniger haben. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Golden American
  • Winfield
  • Peer 100
  • Lux
  • Krone

Diese Zigarettenmarken werden innerhalb der nächsten 18 Monate vom deutschen Markt verschwinden, sagt BAT-Chef Wittenberg. Die Zukunft der Traditionsmarken Prince Denmark, Lord und sogar HB sei noch unklar. HB war in den 70er-Jahren die erste Filterzigarette von BAT und erreichte einen Marktanteil von 27 Prozent. Seitdem ist sie auf rund 1 Prozent gefallen.

Doch British American Tobacco ist laut Wittenberg, der auch Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zigarettenverbandes ist, nicht der einzige Tabakkonzern, wo eine solche Bereinigung des Sortiments stattfindet. „Die Vielfalt im Zigarettenmarkt geht durch die neue EU-Tabakrichtlinie verloren“, sagt Wittenberg.

Reemtsma aus Hamburg streicht fünf Marken

Beim Hamburger Zigarettenkonzern Reemtsma ist die Lage ähnlich. Die Nummer zwei am deutschen Tabakmarkt überarbeitet schon jetzt ihr Sortiment. Derzeit wird hier das langsame Ende, die sogenannte „Migration“, von fünf Marken umgesetzt.

Zunächst steht auf den Packungen der Hinweis „Made by West“, um die Kunden an den Namen einer anderen bekannten Marke aus demselben Haus zu gewöhnen. Später verschwindet die Nischenmarke dann komplett aus den Zigarettenläden. Bei Reemtsma sollen folgende Marken verschwinden:

  • Route 66
  • Fairwind
  • Eckstein
  • Juno ohne Filter
  • Salem

Das weltweite Angebot von Reemtsma und dem Mutterkonzern Imperial Tobacco ist eines der größten. Es umfasst derzeit 72 Zigarettenmarken.

Philip Morris stört sich nicht an der EU-Regulierung

Der Marktführer in Deutschland ist Philip Morris. Dort findet nach Angaben einer Firmensprecherin „regelmäßig eine Überprüfung des Markenportfolios mit Veränderungen und Anpassungen statt“. Mit der verschärften EU-Richtlinie habe das aber wenig zu tun. Philip Morris vertreibt in Deutschland aktuell zehn Marken:

  • Marlboro
  • L&M
  • Chesterfield
  • Philip Morris
  • Eve
  • Parliament
  • Piel Roja
  • Interval
  • F6
  • Karo

Die Sorten Piel Roja und Interval sind wenig oder nur regional verbreitet. Und die beiden letztgenannten Marken werden fast ausschließlich in Ostdeutschland angeboten. Die Firmenpolitik des US-Konzerns wird stark von Juristen geprägt. Kritik an der Regulierung durch die Europäische Kommission hört man dort selten.

Japan Tobacco International schränkt Sortiment ein

Die Nummer 4 am deutschen Tabakmarkt plant ebenfalls Veränderungen. „Wie alle Marktteilnehmer so werden auch wir durch die Richtlinie unsere Menthol-Produkte langfristig nicht mehr anbieten“, sagte Managerin Heike Maria Lau. Die Marke Reyno wird komplett aufgegeben.

Japan Tobacco International vertreibt insgesamt 16 Marken mit 79 unterschiedlichen Produkten, wobei sich die Unterschiede auf Geschmacksrichtungen und Packungen beziehen. In Deutschland steht der Konzern unter anderem für diese Markennamen:

  • Benson & Hedges
  • Camel
  • Club
  • Nil
  • Overstolz
  • Silk Cut
  • Winston

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