ETC Xetra-Gold als Alternative zu Barren oder Münzen

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70,7 Tonnen Xetra Gold lagern in den Tresoren der Clearstream Banking AG in Frankfurt (Foto: Xetra Gold Emittentin Deutsche Börse Commodities GmbH Eschborn in Hessen)
70,7 Tonnen Gold lagern im Tresor der Clearstream Banking AG in Frankfurt als Hinterlegung für das ETC Xetra Gold der Emittentin Deutsche Börse Commodities GmbH aus Eschborn in Hessen (Foto: Deutsche Börse Commodities GmbH)

Gold­barren und Gold­münzen sind gern gesehen bei Anlegern. Rund 120 Tonnen physisches Gold kauf­ten deutsche Kunden nach Schät­zungen des Gold­händ­lers Degussa aus München (Promenadenplatz 12) im zurück­liegenden Jahr. Anlegen in Gold ist aber auch mit Wert­papieren – sogenannten ETC – möglich. Diese Exchange Traded Commodities – börsen­gehandelte Rohstoffe erlauben Privat­anlegern einen einfachen Zugang zu Rohstoff­investments. Gold-ETC zeichnen den Gold­preis genau nach. Wer sein Fonds­depot um eine Gold­anlage erweitern möchte, kann das mit Gold-ETCs am einfachsten tun. Diese sind auch in kleinen Einheiten handel­bar. Sie sind günstig, leicht an der Börse zu handeln und gut ins Wert­papierdepot zu integrieren.

Finanztest macht dabei aber auf zwei Risiken aufmerksam:

  1. Sicherheit bieten nur Zertifikate, die mit echtem Gold hinterlegt sind, das sich einem Tresor befindet und auf Wunsch ausgeliefert werden kann. Da sollte man genau hinschauen. Recht­lich handelt es sich bei den Gold-ETC um Inhaberschuld­verschreibungen. Das ist auch die Crux dieser Papiere. Geht der Heraus­geber des Wert­papiers pleite, ist das Kapital der Anleger nicht geschützt. Die voll­ständige Gold­deckung gibt den Gold-Zertifikaten etwas mehr Sicherheit. 

    Bei Xetra Gold, das auf der europäischen Börsenplattform Xetra börsentäglich von 9 bis 17:30 Uhr gehandelt wird und das den physischen Goldpreis 1:1 abbildet, ist die Emittentin die Deutsche Börse Commodities GmbH mit Sitz in Eschborn in Hessen. Diese GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Börse sowie der Bankenpartner Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, DZ Bank AG, B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, und der Schweizer Bank Vontobel. Beteiligt an der Emittentin ist ferner Umicore AG & Co. KG, eine Konzerntochter der Umicore s.a., die weltweit mehrere Goldraffinerien betreibt und Goldbarren herstellt. Die Partner bündeln ihre Börsen-, Finanzmarkt-, Abwicklungs-, Verwahrungs- und Logistikkompetenz mit dem Ziel, am Finanzplatz Frankfurt einen effizienten und transparenten Markt für den Handel von Gold im europäischen Raum zu schaffen.

    Mit dem Erlös aus der Emission von Xetra-Gold erwirbt die Emittentin Gold in physischer Form sowie in begrenztem Umfang Buchgoldansprüche. Das Gold in physischer Form wird für die Emittentin von der Clearstream Banking AG, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG, in ihren Tresoren in Frankfurt verwahrt. Die Buchgoldansprüche der Emittentin bestehen gegen die Umicore AG & Co. KG. Mittlerweile ist der Bestand von Xetra-Gold auf über 70 Tonnen Gold angewachsen. Gleichzeitig beläuft sich die Zahl der Ausübungen des physischen Goldes seit 2007 auf beinahe 900 Auslieferungen, mit einem Gesamtvolumen von mehr als 4 Tonnen.

  2. Steuerfreiheit bietet nach einem Jahr Haltedauer zur Zeit nur ETC Xetra-Gold.

Wer Gold­münzen oder -barren nach mindestens einem Jahr verkauft und dabei einen Gewinn erzielt, kann diesen ohne Abzug behalten. Anders als bei Fonds, Wert­papieren oder Zins­anlagen gibt es für das Gold keine Abgeltung­steuer. Diesen Vorteil bietet im Moment nur der ETC Xetra-Gold. Das hat der Bundes­finanzhof in zwei Urteilen am 12. Mai 2015 entschieden (Az. VIII R 4/15 und VIII R 35/14). Auf Kurs­gewinne aus Verkäufen anderer Gold-ETC ziehen die Finanz­ämter bisher noch über die Banken Abgeltungs­steuer ein. Dagegen sollte man mit Verweis auf das ETC Xetra-Gold Widerspruch einlegen. Ob die Gewinne in Zukunft steuerfrei sind, müssen Gerichte noch entscheiden.

Kostengünstiger Handel:

ETC haben keinen Ausgabeaufschlag, keine Transport- und Versicherungskosten, wie sie beim Erwerb von physischem Gold anfallen. Beim Erwerb sind lediglich die im Börsenhandel mit Wertpapieren üblichen Transaktionskosten zu entrichten. Die Spreads bei An- und Verkauf von durchschnittlich 0,1 Prozent (maximal 1 Prozent) im Xetra-Handel garantieren niedrige Handelskosten. Sie sind deutlich niedriger als bei herkömmlichen auf Gold basierenden Finanzprodukten.

Die Notierung von Gold erfolgt in Euro pro Gramm – und nicht wie bisher überwiegend in US-Dollar pro Unze – damit wird das Währungsrisiko eliminiert.

Zudem fallen in Bezug auf Xetra-Gold keine Management- oder Verwaltungsgebühren an. Der Anleger zahlt Depotgebühren in der mit seiner Depotbank vereinbarten Höhe.

Finanztest hat sich die Wertpapierkosten bei drei Gold-ETCs angesehen. Bei einem Anbieter fallen keine laufenden Kosten an, dafür liegen An- und Verkaufskurs an der Börse weiter auseinander. Ein weiterer Anbieter berechnet intern 0,4 Prozent Gebühren pro Jahr, der Dritte verlangt Kosten von 0,36 Prozent, die er der Depotbank in Rechnung stellt.

Der Test Gold erscheint in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 20.04.2016 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/gold-wertpapiere kostenpflichtig abrufbar.

2 KOMMENTARE

  1. Jaja…und in Krisenzeiten ist es dann nur noch bedrucktes Papier, dass man zum Feuer anzünden benutzen kann.
    Echte Werte sind nur das, was auch real existiert!

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