Immobilien-Makler leisten mehr, als man vielleicht denkt. Sie werden von Mietern gemieden und von der Politik in die Schranken gewiesen. Makler werden aber meist zu Unrecht verurteilt, sagt Jürgen Michael Schick, Chef des Immobilienverbands Deutschland. Denn viele wissen gar nicht, was die Makler wirklich leisten.
Wer mag schon Immobilien-Makler? Der schlechte Ruf eilt ihnen weit voraus. Am 1. Juni riurat die Regelung der Mietpreisbremse und das Bestellerprinzip in Kraft – das soll Licht in die Machenschaften der Makler bringen und den Mietern mehr Schutz geben. Diese zwei Gesetze sind ein Schritt in Richtung der Rechte von Mietern. Der Immobilienverband Deutschland muss damit neue Hürden überwinden und nach neuen Lösungen suchen.
Mieter freuen sich über diesen einen kleinen Triumph über die Makler. Der Präsident des Immobilienverbands Deutschland ist Jürgen Michael Schick. In einem Interview mit DER WELT erklärt er, warum Makler zusein gerade jetzt ein richtig guter, und fordernder Beruf ist.
„Wenn ich den Wunsch gehabt hätte, auf der Beliebtheitsskala ganz oben zu stehen, wäre ich wahrscheinlich Feuerwehrmann geworden oder Arzt. Das sind die beliebtesten Berufe. Wir Immobilienmakler sind relativ weit unten, auf ähnlicher Höhe wie Politiker und Journalisten.”
Jürgen Michael Schick ist sich des schlechten Image der Makler durchaus bewusst. Trotzdem ist er stolz auf seinen Beruf. Er sagt, es sei ein vertrauenswürdiger Beruf. Schließlich gehe es oft um die größten Vermögensgegenstände vieler Menschen: Immobilien.
Trotzdem Makler ein großes Vertrauen von ihren Kunden genießen müssen, gibt es laut Schick zwei Gründe für den schlechten Ruf.
„Der eine ist natürlich, dass man nicht auf den ersten Blick sehen kann, wie viel Arbeit in der Dienstleistung steckt, (…) häufig sieht ein Mieter oder ein Käufer nicht, welche Arbeit dahintersteckt. Das ist ein bisschen wie bei einem Spielfilm – der dauert nur 90 Minuten, kostet aber mehrere Millionen Euro in der Produktion. Vieles von der Arbeit eines Maklers passiert eben im Hintergrund.”
„Der andere ist, dass es bisher keinen verpflichtenden Sachkundenachweis gab, um überhaupt in der Branche tätig werden zu dürfen.”
Der Verbandspräsident fordert mitsamt seinen Kollegen schon seit Jahrzehnten eine deutschlandweite Mindestqualifikation. Die Umsetzung sei schon auf dem Weg zum Wirtschaftsministerium und trete hoffentlich Ende des Jahres in Kraft.
Makler leisten durchaus mehr, als man auf den ersten Blick erkennt. Die Gesetzeslage macht es ihnen dabei nicht gerade einfach, ihr Image aufzupolieren.
Ich habe nichts gegen teure Maklergebühren. Solange sie ihren Job gut machen, bin ich zufrieden. Es ist schließlich MEIN EIGENHEIM. Da gebe ich gerne etwas mehr Geld aus.
Ein guter Makler ist Gold wert, keine Frage. Aber dass der Herr Verbandschef die Politik in Stellung bringt, um die „nicht qualifizierte“ Konkurrenz draußenzuhalten, ist dann schon etwa peinlich.
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