Seit den 1. Januar 2014 ist der Verkauf von Cannabis in den USA legal. Bis zu 2.5 Millionen Touristen kommen jedes Jahr alleine nach Colorado. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 500.000 Millionen Dollar umgesetzt. Cannabis ist das neue Gold.
Früher mussten Konsumenten kreativ werden. Entweder man fragte den Dealer an der Straße oder ließ sich von seinem Arzt eine medizinische Bescheinigung ausstellen. Wie auch sonst ließe sich ein Grüner Star behandeln?
Die Nachfrage nach Marihuana war schon immer groß in Amerika. Trotz extrem hoher Strafen auf den Handel mit Cannabis konnte sich der Schwarzmarkt nie über fehlende Kunden beschweren. Besonders Ausgefuchste haben einen netten Arzt für eine Bescheinigung angefleht. Es war nur eine Frage der Zeit bis die Dekriminalisierung kommt.
Colorado: erster Bundesstaat mit Lizenz zum dealen
Colorado war der erste Staat, der den Handel mit Cannabis in den USA legalisierte. Für viele war das eine große Sache. Am ersten Tag der Legalisierung kamen Reporter und Cannabis Fans aus ganz Amerika nach Colorado. Erste legale Verkaufsstellen konnten dem Andrang nicht im Geringsten gerecht werden. Die überdimensional hohe Nachfrage konnte nicht gestillt werden, dementsprechend bildeten sich kilometerlange Menschenschlangen vor den Läden.
Der Andrang ließ erst nach geraumer Zeit etwas nach. Man kam dem Bedarf nur schleppend hinterher. Viele Verkäufer mussten ihren Verkauf auf das Wochenende beschränken, weil sie ihren Kunden eine große Auswahl garantierten.
Touristen wissen nicht wo sie kiffen dürfen
Man musste wirklich kreativ werden, um das volle Potenzial der beliebten Entspannungsdroge voll auszunutzen. Denn das Kiffen im öffentlichen Raum ist immer noch streng verboten. Für Touristen ist der Konsum dementsprechend schwierig, berichtet die ARD.
Bis zu 2.5 Millionen Touristen kommen jedes Jahr nach Colorado. Allein im Jahr 2014 wurden insgesamt 500.000 Millionen Dollar umgesetzt.
Die Firma 420 Tours (420 deshalb, weil der 20. Juni Tag des Cannabis ist) überlegt sich Freizeitaktivitäten für Haschtouristen. Man kann in einem Workshop Haschkekse backen oder im Partybus mit anderen Touristen zusammen kiffen.
Unternehmen riechen das große Geschäft
Jetzt geht es um Marktanteile, das Rennen hat begonnen. Cannabis wird in Colorado schon lange in der Masse produziert. Wer hat das beste Gras zum besten Preis? Auf den hoch effizienten Plantagen wird der Cannabis Anbau perfektioniert. Es arbeiten 60 Arbeiter rund um die Uhr, die Temperatur ist bis auf das letzte Grad geregelt und die Beleuchtung hat gerade die perfekte Lichtstärke für optimales Wachstum. Arbeit wird im Akkord verrichten.
Heutzutage ist Marihuana noch relativ teuer. Für die Großunternehmer sollte Cannabis am besten so erschwinglich werden wie Bier, jeder sollte sich nach der Arbeit einen Joint gönnen können.
Wer will, der kann
Jeder möchte etwas von dem Kuchen abhaben. Inzwischen gibt schon 500 Firmen, die Cannabis legal produzieren und verkaufen. Selbst wenn man nichts mit der Droge zu tun hat kann man immer noch ein Vermögen machen. Es verlangt nur nach einer Idee. Im Goldrausch wurden den Goldgräbern Schaufeln verkauft. Im Cannabis Rausch schreit es regelrecht nach Spezialisten für Verpackungen, Innenarchitekten, Anwälten und Verkäufer.
Dealen im 21. Jahrhundert: mit Anzug und Krawatte
Man bemüht sich regelrecht um ein seriöses Bild der Cannabis Industrie. Schlipsträger mieten teure Büros und verhandeln um große Mengen Geld und Gras. Da werden Straßendealer doch schnell mal neidisch.
Cannabis in den USA soll zu einem Massenprodukt werden. Lobbyisten und Unternehmer arbeiten hart daran die Droge für den regulären Verkauf zu optimieren. So leicht wird es ihnen aber nicht gemacht.
Einnahmen aus Drogengeschäften gelten immer noch als illegal. Banken und Kreditinstitute verweigern deshalb die Verwahrung des Drogengeldes. Kunden können deshalb nicht mit Karte zahlen, Geld muss Bar gezählt und verbucht werden.
Alaska, Oregon, Washington
Normalerweise lässt sich an der festgefahrenen Politik in Amerika rütteln wie man will, die konservativeren Patrioten halten eigentlich an ihren Werten fest. Nur wenn sie die grünen Scheine wedeln sehen, dann lässt man mit sich reden.
Nachdem andere Staaten die Legalisierung in Colorado vorsichtig beobachtet haben, hatten sie fast keine andere Wahl mehr. Man dürfe sich ja schließlich dieses „Business“ nicht entgehen lassen. Inzwischen ist der private Anbau von bis zu sechs Planzen und der Verkauf, beispielsweise Erwerb von Cannabis für entweder medizinische oder entspannende Absichten legal.
Auch Canada hat den Braten gerochen:
Vorsicht, Leute! Entweder Hartz4 oder freies Hanf. (Ich bin für Variante 2.) Beides zusammen führt wohl in die absolute Kifferrepublik. Bin gespannt, wie sich das jetzt in Kanada weiterentwickelt.
Comments are closed.