Alle dreieinhalb Minuten verschaffen sich in Deutschland Einbrecher Zugang zu einer Wohnung oder einem Haus. Die Gefahr, auf diese Weise bestohlen zu werden, ist so hoch wie nie zuvor. Doch es gibt ein paar Dinge, die man tun kann, um es den meist ausländischen Gaunern so schwer wie möglich zu machen.
Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland rund 152.000 Einbrüche in Wohnungen und Häuser. Etwa alle dreieinhalb Minuten schlugen die Langfinger zu. Das sind noch einmal 1,5 Prozent mehr Einbrüche als im Rekord-Jahr 2013. Der Großteil der Einbrüche geht auf das Konto südosteuropäischer Banden, sagt der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).
Nur jeder 38. Einbrecher wird in Deutschland bestraft. Doch die hinterlassenen Schäden bei den Opfern sind oft erheblich, selbst wenn diese gut versichert waren. Denn neben dem materiellen und ideellen Verlust bringen Einbrüche oft auch psychische Folgen mit sich.
„Wie wichtig das Gefühl von Geborgenheit in den eigenen vier Wänden ist, spüren Betroffene meist erst, wenn es nach einem Einbruch verloren ist“, zitiert DIE WELT Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Laut einer Studie des kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen fühlen sich rund 20 Prozent Einbruchsopfer in Deutschland anschließend zuhause so unsicher, dass sie die eigene Wohnung oder das eigene Haus verlassen und umziehen.
Wie die Einbrecher ins Haus gelangen
Die Schwachstellen, die sich die Kriminellen bei einem Einbruch zunutze machen, sind fast immer die gleichen. In 80 Prozent der Fälle gelangen sie über die Terrassentür oder durch ein Fenster hinein. Anders als im Fernsehkrimi gehen dabei keine Scheiben zu Bruch, denn der entstehende Lärm könnte Aufmerksamkeit erregen. Bei älteren Fenstern reicht oft schon ein Schraubenzieher zum Aufhebeln.
Wenn die Garage in das Gebäude integriert ist, so nutzen die Einbrecher gern das Garagentor als Einstiegspunkt. Die meist elektronisch gesteuerten Tore lassen sich relativ leicht überwinden, und die Verbindungstür zwischen Garage und Haus ist oft nicht abgeschlossen oder auf jeden Fall unzureichend gesichert.
Was Hausbesitzer gegen Einbrecher tun können
Viele Hausbesitzer haben die Gefahr eines Einbruchs erkannt und rüsten auf. So sind professionelle Schließsysteme und ein Bewegungsmelder, der bei Bewegungen auf dem Grundstück die Außenbeleuchtung hell erstrahlen lässt, längst Standard.
Ausgeklügelte Alarmanlagen für Einfamilienhäuser kann man inzwischen ab rund 3.000 Euro kaufen, inklusive Material und professioneller Installation der Anlage. Viele Hausbesitzer bauen außerdem Überwachungskameras auf. Diese sind oft mit dem Internet verbunden, sodass man von überall und jederzeit überprüfen kann, ob zuhause alles in Ordnung ist.
Derartige Sicherungen verhindern tatsächlich viele Einbrüche. Denn die Täter arbeiten nämlich unter hohem Zeitdruck. Wenn sie beim Einbruch auf Widerstand stoßen, geben sie sofort auf. „Nachweislich scheitern über 40 Prozent [der Einbruchsversuche] durch vorhandene Sicherungen“, sagt Carolin Schneider von der Bausparkasse Schwäbisch Hall.
Der wirksamste Schutz vor Einbrechern sind aufmerksame Nachbarn, die regelmäßig nach dem Rechten schauen und Alarm schlagen, wenn sie etwas Verdächtiges beobachten.
Überwachungs-Kameras nur für das eigene Grundstück
Doch nicht alles, was die Sicherheit erhöhen kann, ist auch erlaubt. So können bei der Installation von Überwachungs-Kameras schnell Konflikte mit den Nachbarn entstehen. Zwar haben Hauseigentümer grundsätzlich das Recht dazu. Doch müssen Nachbarn und Passanten vor einer Beobachtung sicher sein. Daher darf eine Kamera auch nicht beweglich angebracht werden.
Staatliche Förderprogramme zum Schutz vor Einbrechern
Für viele Sicherheitsmaßnahmen gibt es finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite. Denn das Förderprogramme „Altersgerecht Umbauen“ der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kann auch zur Finanzierung von Einbruchschutzmaßnahmen genutzt werden.
Denn wer den Ausgang zur Terrasse mithilfe einer neuen Terrassentür stufenlos und damit barrierefrei gestalten möchte, kann durch einen verbesserten Schließmechanismus der neuen Tür auch gleich die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erhöhen.
Neue, dreifachverglaste Energiesparfenster werden über das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ gefördert. Die Energiesparfester halten nicht nur die Heizungswärme im Haus, sondern sind auch mit speziellen Scharnieren ausgestattet, die Einbrechern ihr kriminelles Treiben erheblich erschweren. Dasselbe gilt auch für eine neue Haustür.
Schadenssumme im Schnitt 3.300 Euro pro Einbruch
In deutschen Haushalten finden sich immer mehr hochwertige elektronische Geräte wie etwa Flachbildfernseher, Laptops, Smartphones und Tablets. Laut Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft liegt der durchschnittliche Schaden pro Einbruch bei 3.300 Euro. Die Versicherer zahlten im vergangenen Jahr fast eine halbe Milliarde Euro an die Betroffenen aus.
Um seine Hausratversicherung in Anspruch nehmen zu können, muss es sich nachweisbar um einen Einbruch handeln. Es müssen also Einbruchspuren wie etwa ein zerstörtes Türschloss feststellbar sein. Wenn man einen Einbruch entdeckt, muss man daher unverzüglich die Polizei rufen.
Polizei und Versicherer benötigen anschließend eine sogenannte Stehlgutliste. „Es ist ratsam, die gestohlenen Sachen so genau wie möglich, etwa unter Angabe von Gerätenummern, zu beschreiben“, sagt Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. Auch Kaufbelege sollte man dem Versicherer vorlegen können.
Auch bei der Höhe der Entschädigung gibt es einiges zu beachten. Für Wertsachen wie Schmuck gelten Entschädigungsgrenzen – soweit nicht anders vereinbart zwischen 20 und 30 Prozent der Versicherungssumme. Bargeld wird in der Regel nur bis zu einer Grenze von 1.000 Euro ersetzt.
Gestohlene EC- oder Kreditkarten, Sparbücher oder Wertpapiere müssen umgehend bei der Bank gesperrt werden. Auch hier sehen die Versicherungsbedingungen zudem regelmäßig Entschädigungsgrenzen vor, meist zwischen 2.000 und 3.000 Euro.
Es gibt keinen sicheren Schutz gegen Einbruch und Diebstahl ! Sicherlich gibt es unzählige technische Hilfsmittel auf dem schon seit Jahren boomenden Markt der Sicherheitstechnik. Un ab hängig davon was ich alles an Sicherheitstechnik installiert habe, die Sicherheit geht nur soweit wie meine Eigene Sorgfalt um meine Besitz und Vermögen! Hinweis bei vielen Herstellern von Sicherheitstechnik.
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