Schönheits-Chirurg Werner Mang: „Weniger ist mehr“

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Schönheitschirurg Werner Mang

Werner Mang wurde Deutschlands berühmtester Schönheitschirurg, nachdem er Götz George die Nase korrigiert hatte. Ein Fünftel seiner Patienten sind heute Männer. Zu FerryHouse sagt der Chefarzt der Bodenseeklinik, was er für seine männlichen Kunden tun kann. Sein Leitsatz: „Man sollte nicht sehen, dass operiert wurde.“

Prof. Dr. Dr. Werner Lothar Mang ist Chefarzt der Bodenseeklinik in Lindau und Präsident der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin e.V. (IGÄM). Wir sprachen mit Schönheitschirurg Werner Mang über den aktuellen Stand der ästhetischen Chirurgie bei Männern und über Möglichkeiten und Trends auf diesem Gebiet.

FerryHouse: Wie groß ist bei Ihnen in der Bodenseeklinik der Anteil der männlichen Patienten?

Werner Mang: Die Bodenseeklinik ist aufgrund tausender Eingriffe in den letzten Jahren ein Spiegelbild der Operationszahlen in der ästhetischen Chirurgie. Während im Jahr 1990 der Anteil an Männern, die sich einer Schönheitsoperation unterzogen haben, etwa 5 Prozent betrug, waren es im Jahr 2002 etwa 10 Prozent und im Jahr 2015 werden es über 20 Prozent sein.

Jeder Fünfte, der sich heute in Deutschland verschönern lässt, ist ein Mann. Und diese Zahlen gelten auch für die Bodenseeklinik. Interessant ist auch ein Nord-Südgefälle. Im Norden sind die Männer nicht so eitel wie im Süden, das gilt auch für Europa. Während die Schotten und Norweger von Schönheitschirurgie nicht so viel halten, boomt die Schönheitschirurgie bei Männern in Spanien, Italien und in der Türkei.

FerryHouse: Was sind die häufigsten Probleme, mit denen Männer zu Ihnen kommen?

Werner Mang: Die häufigsten Operationen, die von Männern gewünscht werden, sind Fettabsaugungen. Hier kommen meist Männer ab 45 Jahren, die mit Bauch- und Hüftspeck zu kämpfen haben. Eine Fettabsaugung in diesem Bereich kann elegant in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Am nächsten Tag ist man wieder einsatzbereit.

Die zweithäufigsten Operationen sind Schlupflidkorrekturen und Tränensackkorrekturen. Kein Mann will müde aussehen. Diese Operationen werden hauptsächlich bei Männern ab 50 Jahren durchgeführt, die in Top-Berufen stehen wie Manager, Ärzte, Rechtsanwälte, Lehrer, Politiker und so weiter.

Die dritthäufigsten Eingriffe bei Männern sind Haartransplantationen. Seit Fußballtrainer Jürgen Klopp sich geoutet hat, haben wir einen richtigen Boom zur Haartransplantation in Deutschland. Wir haben hier an der Klinik zwei hervorragende Haarteams, die diesen Eingriff nahezu täglich durchführen. Der Eingriff kann ab dem 20. Lebensjahr durchgeführt werden.

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Die vierthäufigsten Eingriffe sind Nasenkorrekturen. Viele Männer ab 18 Jahren stört eine Hakennase, Schiefnase, Knollennase oder Sattelnase. Wir führen an der Bodenseeklinik über 500 Nasenoperationen pro Jahr durch. Die Nasenoperation dauert circa eine Stunde, der Eingriff wird über die Nasenlöcher durchgeführt.

Die fünfthäufigsten Operationen sind dann Facelifting und Faltentherapie, die so genannte Anti-Aging-Therapie. Die Ergebnisse halten lange an.

FerryHouse: Kommen Männer auch mit so unsinnigen Wünschen zu Ihnen, dass Sie sie abweisen müssen?

Werner Mang: Ja, es kommen immer wieder Männer, die Brustimplantate wollen, damit sie aussehen wie Arnold Schwarzenegger in seinen besten Jahren. Wir lehnen auch Implantationen für Sixpacks ab, da das durch Training und Liposuktion besser zu erreichen ist und die Silikonimplantate häufig auch verrutschen können und dadurch ein nicht natürliches Ergebnis resultiert.

Wadenimplantate bei Männern aus rein ästhetischen Gründen sind auch abzulehnen. Es kommen tatsächlich Italiener zu mir in die Klinik und wollen vor dem Oktoberfest Wadenimplantate, damit sie stramme Waden haben. Ich sage dann immer, lieber lange Kniestrümpfe anziehen und mit Watte ausstopfen. Das ist billiger und vor allem ungefährlicher.

Viele Männer kommen auch und wünschen Penisverlängerungen oder -Verdickungen. Ich halte diese Operationen für problematisch, da dadurch die vielleicht vorhandenen Potenzprobleme nicht beseitigt werden können.

Die meisten Männer sind aber ganz normal und großartige Patienten. Vielleicht etwas wehleidiger als Frauen. Wichtig ist aber, dass man zu einer Operation einmal nein sagen kann. Es gibt viele Männer, die sehr junge Partnerinnen oder Freundinnen haben, und die möchten sich verjüngen lassen.

FerryHouse: Wie hat sich die plastische Chirurgie bei Männern in den letzten Jahrzehnten verändert?

Werner Mang: Sie hat sich dahingehend verändert, dass die Ansprüche immer höher werden und die Männer einen schönheitschirurgischen Eingriff nicht mehr als Tabu empfinden. Es ist Normalität geworden. Man geht zum ästhetischen Chirurgen und lässt sich Haare einpflanzen, Schlupflider korrigieren oder den Bauch absaugen. Als ich als Pionier in der Schönheitschirurgie vor über 30 Jahren angefangen habe, war das ein absolutes Tabuthema.

In der Operationstechnik hat sich auch viel verändert. Die Eingriffe sind schonender geworden, man ist nachher rascher wieder gesellschaftsfähig und einsatzbereit.

Wichtig ist auch, und das sage ich immer wieder, dass das Ergebnis eines Eingriffes natürlich sein sollte, es sollte keine Entstellung sein, man sollte nicht sehen, dass operiert wurde. Der Patient sollte jung, frisch und vital aussehen, aber nicht operiert. Das ist der Schlüssel zum Erfolg der Bodenseeklinik.

FerryHouse: Welche Trends für die Zukunft können Sie erkennen?

Werner Mang: Der Trend ist die natürliche Schönheit, was ich seit vielen Jahren predige. Mittlerweile erkennen das auch die Amerikaner. Ich bin viel auf Kongressen unterwegs und habe mich immer gewundert, wie aggressiv in Amerika operiert wird.

Wenn schon die Ärzte wie Zombies aussehen, dann ist es kein Wunder, wenn ihre Patienten dann auch so aussehen. Mr. Botox, Dr. Brandt, hat sich das Leben genommen. Ein Schönheitschirurg, der sich selbst Botox gespritzt hat. Am Ende sah er wie ein Monster aus.

Werner Mang will die Männlichkeit erhalten

Meine Philosophie wird sich hoffentlich durchsetzen: Weniger ist mehr. Gerade bei den Männern muss die Männlichkeit erhalten bleiben, die Gesichter sollen nicht verzerrt aussehen. Wir kennen ja auch einige Beispiele bei amerikanischen Schauspielern. Mickey Rourke und auch Silvester Stallone hätten vielleicht lieber an die Bodenseeklinik kommen sollen.

FerryHouse: Sie haben dem Schauspieler Götz George Anfang der 80-er Jahre nach einem Unfall die Nase gerichtet. Seitdem haben Sie sich zum Star unter den Schönheitschirurgen entwickelt. Was haben Sie, das andere nicht haben?

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Werner Mang: Götz George hat sich beim Filmen nicht doubeln lassen. Ich habe ihm als junger Oberarzt am Klinikum rechts der Isar in München damals die Nase wieder zusammengeflickt. Danach habe ich vielen Prominenten geholfen, nicht nur mit ästhetischen Operationen, sondern auch nach Unfällen. Dunja Rajter hatte einen Verkehrsunfall und war im Gesicht verletzt. Ich habe das Gesicht wieder rekonstruiert. Ebenfalls Costa Cordalis.

Mein Sternzeichen ist Jungfrau. Mein Leben bestimmt Disziplin und Workaholic. Und Tag und Nacht Arbeit. Ich verfolge meine Ziele und lasse mich nicht entmutigen. Außerdem liefere ich Qualität ab. Der Aszendent Löwe heißt für mich, dass ich am Wochenende nicht faulenze, sondern auf Kongressen und Events bin, wo ich Networking betreibe.

Ich bin inzwischen in China genau so bekannt wie in Russland oder USA. Dafür braucht man viel Energie und Kondition und gute Gesundheit. Auch muss man Glück haben in seinem Leben, die richtigen Personen kennenlernen, auf den richtigen Ausbildungsplätzen sein und privat in der Familie Rückhalt haben. Es spielen also viele Faktoren mit, um ganz nach oben kommen zu können.

Wobei prominent sein manchmal gar nicht so einfach ist. Ich habe inzwischen in der Bodenseeklinik hervorragende Ärzte ausgebildet, die mein Lebenswerk auch weitermachen werden. Ich halte es wie Bernie Ecclestone: Wahrscheinlich muss man mich (nicht von der Rennstrecke) vom OP wegtragen. So lange ich fit und gesund bin und an der Arbeit Spaß habe, werde ich weiter arbeiten.

Fotos: Bodenseeklinik GmbH / Bernhard Huber

6 KOMMENTARE

  1. Der Typ ist klasse! Und recht hat er. Weniger ist mehr gilt übrigens auch für die Frauen. Also insgesamt, nicht missverstehen!

  2. Respekt, Prof. Mang! ECHTER ERFOLG und freundliche Bescheidenheit in einer Person. Wenn OP, dann bei ihm!

  3. Er kann sich seine Kunden echt aussuchen. Ob China, USA oder Russland.. irgendwann verkauft er seine Dienste vielleicht an den Höchstbietenden. Wenn das einer kann, dann Prof. Mang!

  4. In erster Linie ist Prof. Mang ein Bilderbuch Kaufmann !! Aber auch in der Schönheitschirurgie gelten die Gesetze des Marktes : “ Qualität wird sich immer durch setzen. „

  5. Von den vielen, vielen Schnieplern die im Amrkt so auftauchen, ist Professor Mang eine angenehme Ausnahmeerscheinung. Der Professor fällt nicht durch schwatzen oder überhöhte Rechnungen auf, sondern durch gute, handwerkliche (eigentlich künstlerische) Arbeit. Woher ich das weiß, weil eine meiner Tante sich in seiner Klinik unters Messer legte – mit einem sehr guten Ergebnis. Meine Tante schwört auf die Künste des Professors Werner Mang und das will bei der „ollen Furie“ echt was heißen.

  6. Wenn mich etwas interessiert. Habe ich gerade gefunden

    Gegen den prominenten Professor Werner Mang wird wegen Verdacht auf Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Werner Mang ist berühmt für seine Nasen, die er vorzugsweise den Schönen und Reichen operiert. Doch jetzt steht der bekannte Chirurg unter Beschuss: Schönheitsoperationen an seiner Bodenseeklinik werden zum Fall für die Justiz.Weder der Verwaltung der Bodenseeklinik noch Professor Mang sei laut Bodenseeklinik vor diesem Hintergrund ein Vorwurf zu machen. „Der beauftragte Anwalt geht davon aus, dass die Ermittlungen gegen Professor Mang in Kürze eingestellt werden“, heißt es in der Erklärung. http://www.focus.de/panorama/welt/staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-schoenheitschirurg-werner-mang-bekommt-messer-auf-die-brust-gesetzt_aid_712484.html

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