Im Auktionshaus Christie’s in Genf hat ein anonymer Bieter per Telefon einen rosafarbenen Diamanten für 16,9 Millionen Euro ersteigert. Auch Verkäufer und Herkunft des Edelsteins bleiben geheim.
Am Dienstagabend ersteigerte ein anonymer Bieter per Telefon einen der spektakulärsten rosafarbenen Diamanten der Welt für 18,1 Millionen Franken (16,9 Millionen Euro). Im Auktionshaus Christie’s in Genf setzte er sich nach nur 3,5 Minuten gegen zwei Konkurrenten durch.
Der 9,14 Karat schwere rosafarbene Diamant hat die seltenste und bei den Superreichen gefragteste Farbintensität „Fancy Vivid“, die nach Angaben des Auktionshauses nur bei einem Prozent aller Diamanten weltweit auftritt. Und er ist in Birnenform geschliffen, da er so das Licht am besten reflektiert.
Diamanten als alternative Vermögensanlage
Nicht nur der erfolgreiche Bieter, auch der Vorbesitzer des Edelsteins bleibt anonym. Auch die Herkunft des Juwels ist laut Christie’s unbekannt. Unter den Milliardären der Welt ist die Nachfrage nach farbigen Diamanten in den letzten Jahren massiv gestiegen. Gleichzeitig sind große bunte Edelsteine immer seltener im Angebot.
Starke Nachfrage und knappes Angebot treiben die Preise in die Höhe und vergrößern den Wert der Steine als alternative Vermögensanlage. „Es gibt immer weniger Minen, die wertvolle Diamanten produzieren können“, zitiert der Tagesspiegel die Christie’s-Sprecherin Alexandra Kindermann.
Farbige Diamanten sind selten
„Allgemein geht man davon aus, dass auf mehr als 10.000 farblose Diamanten nur ein wertvoller farbiger Diamant gefunden wird“, sagt Dr. Antje Krey, Geschäftsführerin der Pretagus GmbH. Die Farbigkeit im Diamanten werde durch zusätzliche Mineralien, chemische Elemente oder Defekte im Kristallgitter von Diamanten hervorgerufen.
Farbige Diamanten sind sehr selten. Besonders rar und damit kostbar sind rote, grüne, blaue und auch rosafarbene Diamanten, sagt Pretagus-Chefin Antje Krey. Über ihren Wert entscheidet aber nicht nur die Grundfarbe des Steins (kanariengelb, braun, blau, grün, pink, rot und schwarz).
Entscheidend sind auch sein Gewicht und vor allem die Farbintensität oder Farbsättigung. Deren Bestimmung erfolgt in Abstufungen von schwach (Faint) bis klar, lebhaft (Fancy Vivid). Diamanten mit hoher Farbintensität gelten als wertvoller. Doch Vorsicht ist geboten. Denn um die Farbintensität zu erhöhen, werden teilweise technische Verfahren eingesetzt.
Auch farblose Diamanten werden immer teurer
„Gegenüber farbigen Diamanten haben farblose Diamanten den Vorteil, dass sie besser und schneller handelbar sind“, sagt Antje Krey. Die stetige Nachfrage und die generell bessere Verfügbarkeit der farblosen Diamanten erleichtern den Kauf und den Verkauf im Vergleich zu den seltenen farbigen Diamanten.
Rund 95 Prozent aller in der Schmuckindustrie verarbeiteten Diamanten seien farblose Diamanten im Brillantschliff. Bei den farbigen Diamanten seien zudem auch Modeströmungen zu beobachten. Einige Jahre stünden gelbe Steine ganz hoch im Kurs, dann wieder pinke oder blaue.