Renato Bialetti in Espressokocher beigesetzt

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Renato Bialetti und die Moka Express von Bialetti
Italiens genialer Unternehmer Renato Bialetti ist im Alter von 93 Jahren verstorben. (Screenshot: YoutTube/vcoazzurra TV)

Eine wachsende Zahl von Menschen lässt sich nach dem Ableben verbrennen und verstreuen. Andere wieder möchten auf einem Waldfriedhof unter einem Baum beerdigt werden oder zusammen mit ihrem Hund. Der Unternehmer Renato Bialetti hingegen ließ sich in der norditalienischen Gemeinde Casale Corte Cerro westlich des Lago Maggiore in einer übergroßen Espressokanne beisetzen. Er war vergangene Woche im Alter von 93 Jahren verstorben.

In den 40-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte Renato Bialetti die Firma Bialetti von seinem Vater Alfonso Bialetti übernommen, dem Erfinder des kleinen Espressokochers aus Aluminium. Im Jahr 1933 hatte der Vater Alfonso Bialetti die „Moka Express“ geschaffen, mit der sich die Italiener erstmals zuhause auf dem eigenen Herd einen Espresso zubereiten konnten.

Renato Bialetti erfindet den Mann mit dem Schnauzer

Renato Bialetti machte die „Moka Express“ mit einer geschickten Marketingstrategie in der ganzen Welt bekannt. Im Jahr 1953 erfand er das Unternehmensmaskottchen, den kleinen Mann mit dem Schnauzer. Dieser war eine Karikatur seines Vaters Alfonso.

Der kleine Mann mit dem Schnauzer steht für den älteren Herren, der sein Leben im Kaffeehaus verbracht hatte. Er erzeugte ein Gefühl der Nostalgie und der Zuneigung, erklärt der Blog Italienische Kaffeemaschinen.

Neben dem erfolgreichen Marketing widmete sich Renato auch der Optimierung der Herstellungsprozesse. Er führte viele Modernisierungen ein, während er in den entscheidenden Stufen der Produktion die handwerkliche Qualitätsarbeit beibehielt. So werden etwa die Unterteile noch heute per Hand hergestellt.

Renato Bialetti erreichte eine Produktion von 18.000 Stück pro Tag. Das sind etwa 4 Millionen kleine italienische Kaffeemaschinen pro Jahr. Eigenen Schätzungen zufolge hat das Unternehmen seit den 50er Jahren über 300 Millionen „Moka Express“ verkauft.

Die Idee zu der ungewöhnlichen Beerdigung hatten italienischen Medienangaben zufolge die Kinder von Renato Bialetti: Alessandra, Antonella und Alfonso. Die Espressokanne soll ins Familiengrab im nahegelegenen Omegna gebracht werden.

1 KOMMENTAR

  1. Er war einer der großen italienischen Unternehmer des letzten Jahrhunderts, auch wenn es „nur“ Espresso ist. Und selbst sein Tod ist noch ein genialer Werbegag. Hochachtung.

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