Nach Ansicht des Hedge-Fonds-Managers Paul Singer hat die Gold-Rally gerade erst begonnen. Die Anleger hätten das Vertrauen in die Zentralbanker verloren. Mit dieser Einschätzung steht der Milliardär nicht allein.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres war der Goldpreis um 16 Prozent angestiegen. Es war das beste Quartal seit 1986. Doch der Milliardär und Hedge-Fonds-Manager Paul Singer sagt, dass das beste Quartal für Gold seit 30 Jahren wahrscheinlich erst der Beginn der Wende beim Goldpreis ist.
„Es ist sehr sinnvoll, Gold zu besitzen“, zitiert Bloomberg aus einem Rundbrief des Hedge-Fonds-Managers vom 28. April an seine Kunden. Nach Ansicht von Paul Singer begreifen endlich auch andere Investoren verstärkt die Tatsache, dass die Zentralbanker der Welt darauf fixiert sind, ihre Währungen zu entwerten.
Im ersten Quartal hatte die Federal Reserve an ihrer lockeren Geldpolitik festgehalten. Die Zentralbanken in Europa und in Japan verstärkten ihren Kurs der negativen Zinsen. Laut Japans größtem Goldhändler steigern Negativzinsen die Nachfrage nach Gold. Denn die Japaner fürchten Strafzinsen und Kapitalkontrollen.
Paul Singer erwartet Gold-Rally
Nach Ansicht Paul Singer hat das Vertrauen der Anleger in die Urteilskraft der Zentralbanker weiter abgenommen, was eine sehr starke Auswirkung auf den Goldpreis haben könnte. „Wir glauben, dass die Preisentwicklung im März-Quartal eher der Beginn einer solchen Entwicklung ist als das Ende.“
Bullenmarkt für Gold
Tatsächlich ist der Goldpreis seit Singers Rundbrief noch weiter angestiegen. Seit Jahresbeginn ist Gold rund 20 Prozent teurer geworden. Donnerstagvormittag kostet eine Unze Gold rund 1.272 Dollar oder 1.115 Euro.
Noch im Dezember war der Goldpreis vorübergehend auf 1.048 Dollar gefallen. Zwar ist seitdem ein neuer Bullenmarkt angebrochen. Doch noch immer liegt der Goldpreis mehr als 30 Prozent niedriger als seinen bisherigen Rekordständen vom September 2011.
Stanley Druckenmiller
Der Milliardär Stanley Druckenmiller ist nachweislich einer der besten langfristigen Vermögensverwalter. Auch er sagte in der vergangenen Woche, dass Gold seine größte Währungsallokation darstellt und dass der Bullenmarkt bei Aktien seiner Ansicht nach vorbei ist.
Goldman Sachs
Anders als Singer und Druckenmiller erwartet das Rohstoffteam von Goldman Sachs über die kommenden zwölf Monate schwächere Goldpreise. In einer Meldung vom Dienstag erwartet Goldman einen Goldpreis von 1.150 Dollar in einem Jahr. Zuvor hatte Goldman sogar nur mit 1.000 Dollar pro Unze gerechnet.
BNP Paribas
Die französische Geschäftsbank BNP Paribas hingegen erwartet laut einer Prognose vom April über die nächsten zwölf Monate einen Goldpreis von bis zu 1.400 Dollar. Wie Paul Singer nennt die Bank als Grund für die positive Prognose die wachsende Sorge der Anleger im Hinblick auf die Wirksamkeit der Zentralbanken.
Paul Singer investiert in Goldminen
Paul Singers Firma Elliott Management Corp. verwaltet rund 28 Milliarden Dollar. Ihr wichtigster Fonds Elliott Associates legte im ersten Quartal um 2,7 Prozent zu. Denn Singer hatte korrekt vorhergesagt, dass die Federal Reserve ihre lockere Geldpolitik nicht wie geplant beenden wird.
Der weitsichtige Hedge-Fonds-Manager investiert derzeit auch verstärkt in die Minenindustrie. Das Projekt wird von Shaun Usmar geleitet, der im April als Finanzchef des weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold zurückgetreten ist.