Panama Papers: Warum westliche Milliardäre auf der Liste fehlen

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Der US-Milliardär George Soros und seine Open Society Foundation finanzieren die Journalisten, die die Panama Papers auswerten. (Foto: flickr/<a href="https://www.flickr.com/photos/ncaranti/8073542339/in/photolist-8j3MDM-mgY2n1-mgWbnF-mgW8Cc-mgY2qs-fer2sb-fosYJa-mgWWx2-mgWUCv-8ipgCi-mgWXmr-mgWXQT-mgWX42-mgWX4H-k35D5-fWsUkh-85axvH-85aJqn-e8g3gZ-e8g3p2-sYocD-e8g3dg-e8fQ4K-2YosPb-hSaYi1-dir1RR-jkapX-5b3SFi-D9HnMB-pPgJh-HMLRt-HMM6Z-ahKmWm-aRto5K-57ABe2-8j72bs-ahKoq1-8Dkosp" target="_blank">Niccolò Caranti</a>)
Der US-Milliardär George Soros und seine Open Society Foundation finanzieren die Journalisten, die die Panama Papers auswerten. (Foto: flickr/Niccolò Caranti)

Nachdem die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama das Opfer von Cyber-Kriminellen wurde, gelangten mehr als 11 Millionen Dokumente über Offshore-Firmen an die Öffentlichkeit. Die Kanzlei soll 441 Klienten in aller Welt haben, doch als die ersten Listen veröffentlicht werden, findet sich darauf kein einziger Name eines amerikanischen Milliardärs. Werden westliche Superreiche bei der Veröffentlichung  der Panama Papers gezielt außen vor gelassen?

Westliche Journalisten werten Panama Papers aus

Über 400 Journalisten aus rund 80 Ländern haben die brisanten Daten ausgewertet. Doch das Vorgehen der Journalisten ist dabei hoch umstritten. Denn sie haben nicht etwa nach allen Personen des öffentlichen Interesses gesucht, sondern ihre Suche auf ein paar im Westen unliebsame Akteure beschränkt. Die Süddeutsche Zeitung, der die Daten zugespielt wurden und die sie an andere große Verlage weiterleitete, erklärte zu ihrer Vorgehensweise, dass zunächst nach Namen im Zusammenhang mit Regimes gesucht wurde, die gegen UN-Sanktionen verstoßen haben.

Es geht den westlichen Journalisten also in erster Linie um Politiker und Unternehmer aus Zimbabwe, Nordkorea, Russland und Syrien. Der britische Spitzendiplomat Craig Murray, der das Vereinigte Königreich in vielen Staaten in Afrika und Zentralasien vertreten hat, kritisiert auf seinem Blog, dass die Veröffentlichung der Agenda der westlichen Regierungen und Unternehmen folge. Der anonyme Whistleblower habe „unglücklicherweise den großen Fehler gemacht, die westlichen Verlagshäuser mit der Veröffentlichung der Ergebnisse zu betrauen“, so Murray.

Die erste Geschichte des britischen Guardian konzentrierte sich beispielsweise auf die dubiosen Machenschaften russischer Unternehmer und Politiker rund um Wladimir Putin. Diese „selektive Berichterstattung“ stinke zum Himmel, so der britische Diplomat weiter. Die Dienste der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca seien auch von großen, westlichen Firmen und westliche Milliardären genutzt worden, doch diese Hauptkunden blieben völlig unerwähnt.

Journalistenverband von George Soros finanziert

Der gestohlene Datensatz der Kanzlei Mossack Fonseca wird von einem Recherche-Verbund von Journalisten namens „Internationales Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ)“ verwaltet. Diese Organisation wird komplett durch das US-amerikanische Center for Public Integrity (CPI) finanziert und organisiert. Das CPI wiederum wird durch die folgenden Fonds und Stiftungen finanziert: Ford Foundation, Carnegie Endowment, Rockefeller Family Fund, W K Kellogg Foundation und Open Society Foundation.

All diese Stiftungen werden mit westlichen Milliardären assoziiert. Die Open Society Foundation wird beispielsweise vom US-Milliardär George Soros finanziert, während hinter dem Rockefeller Family Fund die einflussreiche amerikanische Öl-Dynastie Rockefeller steckt. „Die dreckigen Geheimnisse westlicher Konzerne werden unveröffentlicht bleiben“, schlussfolgert Murray angesichts dieser Liste der Finanziers. Murray beendet seine Kritik mit ein paar provokativen Fragen:

„Was, wenn Sie die Mossack-Fonseca-Datenbanken nach den Namen der Eigentümer der Verlage und all ihrer Firmen, aller Redakteure und Senior Corporate Media-Journalisten durchsuchen würden? Was, wenn Sie die Mossack Fonseca-Datenbanken nach den Namen der ranghöchsten Leute in der BBC durchsuchen würden? Was, wenn Sie die Mossack Fonseca-Datenbanken nach jedem Geldgeber des Center for Public Integrity durchsuchen würden?“

Wikileaks fordert Veröffentlichung der Panama Papers

Die Enthüllungsplattform WikiLeaks kritisierte die selektive Berichterstattung und fordert die Freigabe aller Dokumente, wie der Belfast Telegraph berichtet. Auf Twitter teilte WikiLeaks mit, dass der Skandal um die Panama Papers von der US-Regierung orchestriert werde. Demnach steuerten das US-amerikanischen Berichterstattungszentrum für Organisierte Kriminalität und Korruption (OCCRP) und die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) die Geschichten über Wladimir Putin.

Doch der Verbund von Journalisten, der die Veröffentlichung der Panama Papers steuert, erteilte einer vollen Veröffentlichung bereits eine klare Absage. Der Guardian gab sehr schnell bekannt, dass „viel des durchgesickerten Materials nicht veröffentlicht wird.“ Und auch ein ICIJ-Sprecher sagte im mit dem US-Magazin Wired: „Wir sind nicht Wikileaks. Wir versuchen zu zeigen, dass man Journalismus verantwortlich machen kann.“ Als Grund für die Geheimhaltung der Daten gab der ICIJ-Sprecher an, eine volle Veröffentlichung der sensiblen Daten würde „unschuldige Privatpersonen entarnen“.

25 KOMMENTARE

  1. Die fehlen auf der liste da sie im Bundestag (als Lobbyisten)sitzen u die Regeln Gesetze)für den Bürger machen u brauche sich diesbezüglich nicht zu verstecken.

  2. Ja alles Verbrecher die machen was sie wollen ohne Rücksicht auf andere es wird nie reichen egal wieviel Geld sie haben sie haben für ihre Mitmenschen nichts Über aber eine Gerechtigkeit gibt es niemand nimmt was mit ins Grab das ist das einzige Gerechte hier ! Das lezte Hemd hat keine Taschen !

  3. Das zeigt doch deutlich wer die Presse beherrscht. Das sind selbst Milliardäre und die liefern sich und ihre amerikanischen Konsorten doch nicht ans Messer. Alles ein verfilzter Sumpf.

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