Mineralwasser Qualität im Test – Stiftung Warentest

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Mineralwasser wird regelmäßig von unabhängigen Organisationen wie Stiftung Warentest untersucht. Das Ergebnis aus dem Vorjahr bleibt bestehen: Teuer ist nicht immer gut.

Mineralwasser Qualität im Test - Stiftung Warentest
Mineralwasser Qualität im Test – Stiftung Warentest

Wasserbedarf und Definition von Mineralwasser

Wasser ist das wichtigste Grundnahrungsmittel für alle Menschen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der empfohlene Tagesbedarf für Wasser bei einer Person im Alter zwischen 25 und 50 Jahren bei 1,41 Litern am Tag. Durch wasserhaltige Nahrungsmittel sollten noch weitere 1,2 Liter aufgenommen werden um insgesamt auf 2,6 Liter Wasser am Tag zu kommen. Als weiterer Richtwert dient 35ml/kg Körpergewicht, sodass große oder übergewichtige Menschen mehr Wasser trinken sollten. Bei 100kg Körpergewicht sollte man nach der DGE insgesamt 3,5 Liter Wasser pro Tag zu sich nehmen.

Gemäß der Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO) darf natürliches Mineralwasser nur aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschütztem Wasservorkommen stammen. Wenn im Wasser also oberirdische Verunreinigung etwa mit Pestiziden nachgewiesen werden, ist die Bezeichnung „natürliches Mineralwasser“ fragwürdig. Der Begriff natürliches Mineralwasser steht zumindest in Deutschland für diesen Standard. Mineralwasser zeichnet sich durch seinen typischen Gehalt an Mineralstoffen, Spurenelementen oder Kohlensäure aus.

Stiftung Warentest vergibt 8x sehr gut

Stiftung Warentest hat zuletzt im Jahr 2021 insgesamt 32 stille Wasser getestet. Das Ergebnis bleibt das selbe wie im Vorjahr. Gutes Wasser muss nicht teuer sein.

Die Testsieger von 2021 sind gleich drei Kandidaten mit der gleichen Endnote 1,4 – „sehr gut“. Fürst Bismarck, Kaufland K-Classic Still und Lichtenauer Mineralquellen Pur. Das Wasser von Kaufland punktet mit dem günstigsten Preis von 13 Cent pro Liter, während die anderen eine bessere Verpackung hatten.

Etwas schlechter aber mit vergleichbarer Wasserqualität bekamen die Note „Sehr gut“ – 1,5 die Sorten Aqua Vitale Naturelle, Lidl Saskia Still – Quelle Jessen, Lidl Saskia Still – Quelle Wörth am Rhein, Penny Elitess Still und Rewe Ja still. Punkteabzüge gab es lediglich bei der Verpackung und bei den Angaben auf dem Etikett.

Ernüchternde Ergebnisse gab es bei den teuersten Mineralwässer im Test. Für Healsi wird 3,40€ pro Liter verlangt und bekam nur Note 4,2. Etwas teurer ist Voss Artisan water from Norway mit 3,60€ pro Liter, jedoch schnitt die Sorte noch schlechter ab mit der Note 4,5. Damit landeten die zwei Marken auf den vorletzten Plätzen. Das Biowasser Rieser Urwasser Bio still ist mit der Note 4,6 – „mangelhaft“ der größte Verlierer der Bewertung von Stiftung Warentest.

Leitungswasser mit Kohlensäure wird immer beliebter in den Haushalten
Leitungswasser mit Kohlensäure wird immer beliebter in den Haushalten

Trinkwasser Bezeichnungen in Deutschland

In der MTVO werden die Begriffe Natürliches Mineralwasser, Quell- und Tafelwasser genau definiert. Quellwasser stammt aus unterirdischen Quellen. Es muss keine gleich bleibende Menge an Mineralstoffen enthalten und muss den Anforderungen für Trinkwasser entsprechen. An Quellwasser werden jedoch nicht dieselben hohen Reinheitsanforderungen gestellt wie an Mineralwasser.

Tafelwasser ist meistens aufbereitetes Trinkwasser und kann mit Mineralstoffen und Kohlensäure versetzt werden. Tafelwasser kann an jedem beliebigen Ort, auch aus verschiedenen Wässern, gewonnen werden. Im Gegensatz zu Heil-, Quell- und Mineralwasser darf es auch über Zapfanlagen angeboten werden. Heilwasser gilt als Arzneimittel und unterliegt wie alle Medikamente dem Arzneimittelgesetz.

Leitungswasser stärker kontrolliert als Mineralwasser

Leitungswasser oder Trinkwasser ist in Deutschland von Wasserwerken aufbereitetes Wasser. Es besteht zum Großteil aus Grundwasser und zu geringen Mengen aus Oberflächen- oder Quellwasser. Es wird in der Regel strenger kontrolliert als natürliches Mineralwasser. Die meisten Verunreinigungen bei Leitungswasser finden in den letzten Metern im eigenen Haus statt.

So wird Mineralwasser am Abfüllort kontrolliert, bevor es in Glas- oder Plastikflaschen gefüllt wird. Leitungswasser wird dort kontrolliert wo es aus der Leitung kommt, also nachdem es bereits durch die meisten Leitungen vom Wasserwerk zum Zielort geflossen ist. Die Belastung durch Verunreinigungen wie Mikroplastik von Flaschen oder Verschlüssen wird bei den vorgesehenen Kontrollen für Mineralwasser also gar nicht erfasst.

Das in Plastikflaschen abgefülltes Wasser wird verdächtigt hormonell wirksame Substanzen zu enthalten. Diese könnten den Hormonhaushalt durcheinander bringen und Schaden verursachen. Über längere Zeit löst sich mehr Mikroplastik von der Flasche im Wasser auf. Zudem steigt die Gefahr, dass sich Bakterien bilden können bei längerer Lagerung der Flaschen. Und als letzter negativer Punkt wäre noch die Belastung der Umwelt durch Transport, Abfüllen und Verschmutzung durch Flaschen.

Um sich das Problem mit dem Mikroplastik einmal zu verdeutlichen – Wir konsumieren pro Woche ca. eine Kreditkarte an Mikroplastik nach einer Studie des WWF. Das entspricht ca. 5 Gramm oder 2000 Teilchen. Das Leitungswasser in Deutschland stammt zu etwas über 30% aus Oberflächenwasser, also Flüsse und Seen. In Deutschland und vielen anderen Ländern auf der Welt wurde Miktoplastik im Leitungswasser nachgewiesen. Die Langzeitfolgen von Mikroplastik sind jedoch weiterhin unklar und zum Großteil nur Vermutungen.

 

(TB)