Londons neuer Bürgermeister verbietet Werbung, die „ungesunde oder unrealistische Körper“ zeigt. Anzeigen und Banner mit Magermodels werden von nun an aus öffentlichen Verkehrsmitteln verbannt.
London verbietet Werbung mit sexy Frauen
Der Verantwortliche Sadiq Khan, Londons neuer Bürgermeister, hat in einer Pressemitteilung seine Position klar dargestellt. Ab nächsten Monat werde der innerstädtischen Transport keine Werbung erlauben, die ungesunde Körperformen zelebriert. Vor allem junge Menschen werden von solchen Bildern beeinflusst, und dazu gedrängt, unrealistische Körperformen als Ideal und Vorbild anzusehen. In der Konsequenz verlieren viele Menschen ihr Selbstbewusstsein und fühlen sich minderwertig.
Die Politik sah sich in Handlungsnot. Nachdem viele Beschwerden und Proteste gegen verschiedenste Poster und Werbekampagnen eingiengen, musste nachgeforscht werden. Das Rathaus von London hat daraufhin die Vielfalt in der städtischen Werbeanzeigen messen lassen. Man wollte herausfinden, womit die Stadtbewohner Tag für Tag bombardiert werden, schreibt BusinessInsider.
Protein World macht 1,4 Millionen Gewinn mit Bikini Model
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Vor allem wurden die Poster von „Beach Body Ready“ kristisiert, die auf den meisten öffentlichen Transportsystemen in London zu sehen sind. Darauf posiert ein Supermodel in einem Bikini und warb für Protein Shakes.
Die Firma, die hinter den Werbeanzeigen steckt, heißt Protein World. Das Unternehmen hat innerhalb von nur vier Tagen 1,4 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Das Investment von ca. einem Viertel des Gewinns hat sich aus Unternehmenssicht eindeutig gelohnt.
Bürgermeister Khan wurde von seinen Töchtern auf die Werbeanzeigen aufmerksam gemacht. Als Vater von zwei Teenagern ist er sehr an dem Einfluss von Werbeanzeigen interessiert, aber umso mehr besorgt. Er verbietet Werbung, die Menschen erniedrigen könnte. Dabei sorgt er sich besonders um Frauen. Viele schämen sich für ihren eigenen Körper, und das nur wegen unrealistischen Körperformen von Supermodels. Khan findet, es ist langsam an der Zeit, solche Werbeanzeigen zu verbieten.
Niemand sollte sich auf dem Weg zur Arbeit zu irgendwas gezwungen fühlen. Im Bus oder in der U-Bahn werden von nun an keine ungesunden Körperideale zu sehen sein. Khan verbietet Werbung und sendet damit eine klare Nachricht an die Werbeindustrie.
Öffentliche Plätze müssen anders reguliert werden als Werbeplätze im Fernsehen oder in Magazinen. Normalerweise können Konsumenten wegschalten oder eine Seite umblättern, wenn sie sich von Anzeigen angegriffen fühlen. Werbung in Buss und Bahn kann oft nicht so einfach ausgewichen werden. Rafinierte Marketingstrategien werden immer, auch wenn nicht bewusst, unterbewusst wahrgenommen.