Nach drei Jahren Flaute kehrt der Goldhandel nun zurück nach London. Wir beobachten gerade eine wichtige Veränderung im Edelmetall-Sektor – vor allem deshalb, weil sich der Goldmarkt in London seit 100 Jahren nicht verändert hat.
London organisierte den weltweiten Goldmarkt
Um zu verstehen wie London zum größten Goldmarkt der Welt wurde, muss man bis ins Jahr 1676 zurück gehen.
Damals wurde sehr viel Gold von Moses Mocatta und seinen Partnern, unter anderem die East India Co., von Amsterdam nach London transportiert. Seine gegründete Firma ist nun Teil der Nova Scotia Bank in London.
Mit viel Macht und Einfluss war es Isaac Newton im Jahr 1717, der für zwei Jahrhunderte den Goldpreis bestimmte. Damals setzte er eine Unze Gold 4,75 Pfund gleich. Dieser Preis änderte sich erst im 20. Jahrhundert und kletterte bis heute auf 945 Pfund. Im 18. Jahrhundert gingen bereits zwei Drittel des weltweiten Goldhandels durch London.
Im Jahr 1817 ersetzte die Royal Mint die bisher anerkannten Goldmünzen mit sogenannten Sovereigns. Einige Jahre später, im Jahr 1871, wurden dann auch die heute global akzeptierten Goldbarren (400 Unzen) von der Bank of England akzeptiert. Denn nur so konnten die restlichen Banken in Europa mit ihren Lagerbedürfnissen zufriedengestellt werden, schreibt Bloomberg.
Im Jahr 1919 wurde der Goldpreis auf dem freien Markt ermittelt; das unter dem Namen Gold Fixing bekannte Verfahren wurde in London von der N.M. Rothschild & Sons Ltd. entwickelt. Von diesem Zeitpunkt wurde Gold immer populärer – auch die USA involvierte sich immer mehr in den Handel der Edelmetalle.
1985 gab es erste Rückschläge
Inländische Anleger in England fuhren ihre Investments in Gold 1985 zurück; sie spekulierten auf eine bessere Zinssituation und kreierten eine generell sehr angespannte Situation in London.
Auch heute wird viel spekuliert. Wer mit großen Investitionen liebäugelt, muss alle dieser 5 Faktoren mit in seine Risikoanalyse miteinbeziehen.
Nachdem die London Metal Exchange aufgrund fehlenden Investitionen schließen musste, reagierte die Bank of England im Jahr 1987 mit Schutzmaßnahmen. Es wurde die LBMA gegründet, eine internationale Handelsvereinigung, die den Gold- und Silbermarkt in London überwachte.
Und heute, im Jahr 2017, präsentiert die LBMA erneut Maßnahmen für mehr Transparenz im weltweiten Goldhandel. Das Technologie-Unternehmen Boat Services Ltd. und die Designer von Autilla Inc. arbeiten zusammen an einer neuen Plattform, die die Position eines Administrators bei Auktionen einnehmen soll.
Bisher wurde diese Aufgabe von der Thomson Reuters Corp. und CME Group Inc. Übernommen – diese treten aber zurück. Ab diesem Montag werden Preise von der London Metall Exchange (LME) regelmäßig veröffentlicht. Und zwar täglich, monatlich und vierteljährlich.