4.000 Kühe in 60 Flugzeugen für eigene Milchproduktion

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Katar plant eine eigenständige Milchproduktion aufzubauen. Um die Handelsblockaden der Nachbarländer zu umgehen, werden deshalb Kühe über den Luftweg ins Land gebracht. Kann so auch der Bedarf für die Fußball Weltmeisterschaft im Jahr 2020 gedeckt werden?

Katar importiert Kühe: Hier ein Airbus A340 von Qatar Airways; hebt in Doha ab. (Foto: Steven Byles)
Katar importiert Kühe: Hier ein Airbus A340 von Qatar Airways; hebt in Doha ab. (Foto: Steven Byles)

4.000 Kühe in 60 Flugzeugen

Es ist die Idee einiger Geschäftsmänner aus dem Emirat. Mit 60 Flugzeugen sollen 4.000 Milchkühe ins Land importiert werden, um endlich Milchprodukte selbstständig produzieren zu können. Damit werden gesperrte Landwege und Sanktionen der Nachbarländer umgangen. Noch nie wurden so viele Nutztiere über die Luft transportiert.

Die überraschenden Pläne kommen zeitgleich mit Katars neuen Transportvereinbarungen mit dem Iran, der Türkei und dem Oman.

Moutaz Al Khayyat von der Power International Holding war einer der ersten, der mit der Import-Idee Schlagzeilen machte. Zuerst sollten die Tiere nämlich mit Schiffen ins Land gebracht werden. Der neue Hafen in der Nähe von Doha sei dafür perfekt ausgelegt, doch wirtschaftliche Sanktionen machten den Transport über das Wasser unmöglich.

Saudi-Arabien, Bahrain und die Arabischen Emirate haben alle ein Handelsverbot zwischen Doha und Katar verhängt. Doha wird vorgeworfen, mit islamischen Extremisten Geschäfte zu machen und wurde deshalb mit wirtschaftlichen Sanktionen belegt, schreibt The Guardian.

Katar kämpft gegen Sanktionen

Vor den Sanktionen wurden alle Milchprodukte aus Nachbarstaaten importiert. Da jetzt aber auch die einzige Landesgrenze von Katar zu Riyadh dicht gemacht wurde, sind konventionelle Transportmethoden nicht mehr so einfach.

Mit Ausblick auf die Fußball Weltmeisterschaft im Jahr 2020 gerät Katar nun, verständlicherweise, ins Schwitzen. Bis zu 200 Milliarden Dollar an Gütern sollen bis zu der Meisterschaft nach Katar importiert werden – muss das alles über die Luft geschehen?

Bisher konnte sich das Emirat auf Hilfe der Türkei und Marokko verlassen. Leere Supermarktregale wurden mit türkischen Milchprodukten und marokkanischen Nahrungsmitteln aufgefüllt. Doch auch diese Aushilfen hatten es schwer ins Land zu kommen.

Inzwischen konnte Katar mit den Häfen in Omani einen Deal vereinbaren, der einen flüssigen Transport erlauben sollte. Zu oft wurden Container in Sohar und Salalah von Behörden eingefroren.

Katars Nachbarstaaten haben auch ein Flugverbot für Qatar Airways verhängt. Dieses wird aber bereits von Anwälten angefochten, genauso wie alle anderen Sanktionen, die gegen Katar erhoben wurden.

Die tatsachliche Motivation hinter den Wirtschaftskraft-Blockaden scheint allerdings zwiegespalten zu sein. Einerseits wird der Monarchie vorgeworfen, mit Extremisten Geschäfte zu machen. Experten sehen aber auch eine Art Strafe hinter den letzten Sanktionen. Gerade in Saudi-Arabien ist man über die offene Beziehung zwischen dem Emirat und dem Westen verärgert. Auch andere Golfstaaten verurteilen die sich entwickelnden Geschäftsbeziehungen zu westlichen Ländern.

1 KOMMENTAR

  1. Habe gehört, dass in Ausnahmefällen auch Passagiere mitfliegen dürfen. Die Flugtickets kosten in diesem Fall nur den halben Preis. Die Piloten sollen angeblich auch echt, und menschlich sein.

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