Japans Zentralbank-Chef Kuroda nimmt Peter Pan als Vorbild

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Peter Pan und die Bank von Japan

Haruhiko Kuroda, der Chef der Bank of Japan, hat zugegeben, wer bei der Geldpolitik des Landes Pate steht. Die Inspiration für ihre beispiellose Geldpolitik erhält die japanische Zentralbank von Peter Pan, dem Helden der Kindergeschichte. Man könne fliegen, solange man nur daran glaubt, so Kuroda.

Der Gouverneur der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, hat zugegeben, woher die Inspiration für die beispiellose Geldpolitik der japanischen Zentralbank gewesen ist. Das Vorbild ist offenbar niemand anders als Peter Pan.

Peter Pan ist die Hauptfigur einiger Kindergeschichten von James Matthew Barrie. Er wird niemals erwachsen und lebt auf der Insel „Nimmerland“. Er ist Anführer einer Gruppe von Jungen. Sein Gegenspieler ist der Anführer der Piraten, Captain Hook.

In seinen Eröffnungsbemerkungen bei einer zweitägigen Konferenz über Geldpolitik sagte Kuroda, die Macht der Überzeugung gehöre zu den besten Werkzeugen, die einem Entscheider zur Verfügung stehen. Die Financial Times zitiert den Zentralbank-Chef:

Ich gehe davon aus, dass viele von ihnen die Geschichte von Peter Pan kennen, worin es heißt: „In dem Moment, wo du darin zweifelst, dass du fliegen kannst, wirst du es nie wieder können.“

Ja, was wir brauchen ist eine positive Einstellung und Überzeugung. Immer wenn die Zentralbanken mit einer ganzen Reihe von Problemen konfrontiert waren, haben sie die Probleme bewältigt, indem sie neue Lösungen erdacht haben.

Die Analogie zu Peter Pan erklärt tatsächlich eine ganze Reihe von Maßnahmen der japanischen Zentralbank. So misst die Bank of Japan etwa den Inflationsdaten weniger Bedeutung bei und fordert stattdessen, dass ein „deflationärer Zeitgeist“ im japanischen Volk überwunden werden müsse.

In den Mitschriften der Zentralbanksitzung vom 30. April heißt es, dass die Bank of Japan im April 2013 das Inflationsziel von 2 Prozent gesetzt hat gesetzt, „mit dem Ziel eben dadurch die Deflation zu überwinden“.

Das heißt, die Zentralbank setzte einfach ein ambitioniertes Ziel und glaubte, dass Investoren und Verbraucher sich darauf einstellen würden. Denn die Zentralbank zeigte eine starke Überzeugung in ihre eigene Glaubwürdigkeit.

Im vergangenen Sommer sagte Zentralbank-Chef Kuroda, es gebe „keine Chance“, dass die Inflation unter 1 Prozent sinkt. Doch dann brach der Ölpreis ein und die Inflationsrate erreichte schließlich sogar null Prozent.

Clevere Investoren setzten darauf, dass die Bank of Japan wie Peter Pan mit Sternenstaub reagiert. Und tatsächlich verdoppelte die japanische Zentralbank ihre Gelddruckprogramme. Diejenigen Investoren, die schon vor einem halben Jahr den Peter Pan in Kuroda erkannten, machten massive Gewinne.

Es ist strittig, ob die Magie funktioniert. Denn die Inflation verharrt bei null. Fliegen wie Peter Pan kann die Bank of Japan offenbar nicht. Doch die Zentralbank hat dafür den Einbruch des Ölpreises verantwortlich gemacht. Dieser werde den Erfolg ihrer Politik nur kurzzeitig aufhalten.