Italiens Immobilien-Makler begrüßen fallende Preise

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Italiens Immobilien-Makler begrüßen den Preisverfall Rom (Foto:
Italiens Immobilien-Makler begrüßen den Preisverfall Rom (Foto: Moyan Brenn)

Die Preise für Häuser in Italien sind das achte Jahr in Folge gefallen. Einige Immobilienmakler sind darüber sehr erfreut. Sie hoffen, dass es nun wieder mehr Häuser gekauft werden. Italiens größter Immobilienhändler prognostiziert für dieses Jahr erstmals wieder eine Zunahme bei den Hauskäufen.

Seit dem Jahr 2006 sind die Häuserpreise in Italien jedes Jahr gefallen. Der darauf folgende Einbruch der Immobilienpreise konnte bisher keinen Anstieg der Häuserverkäufe bewirken. Doch nun gibt es erste Zeichen dafür, dass die Italiener wieder mehr Häuser kaufen.

„Ich hoffe, dass die Preise stagnieren oder sogar weiter fallen“, zitiert Bloomberg Claudio Parenti, einen der Chefs in Rom von Tecnocasa, dem größten italienischen Immobilienhändler. Neben leichteren Kreditbedingungen und niedrigen Zinskosten würden auch die niedrigen Immobilienpreise zu vermehrten Transaktionen beitragen.

Der Wert der Immobilien sei nicht so relevant, wenn die Käufer nicht da sind. Der Preisrückgang der letzten acht Jahre hat Angebot und Nachfrage wieder näher zusammenbracht. Die Wirtschaft des Landes schwächelt seit 2008. Die Kaufkraft der italienischen Haushalte ist gesunken, was sich auch in den Immobilienkäufen niedergeschlagen hat.

Nachdem die Zahl der Transaktionen im italienischen Immobilienmarkt sieben Jahre lang gefallen war, stagniert sie nun erstmals wieder. Tecnocasa prognostiziert für dieses Jahr sogar einen leichten Anstieg auf 500.000 Transaktionen. Das ist jedoch noch immer deutlich weniger, als die 800.000 Transaktionen auf der Spitze des Marktes im Jahr 2006.

Seit 2006 sind die Immobilienpreise jedes Jahr gefallen, wenn man die Inflation herausrechnet. Doch in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres, stiegen die Häuserpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,1 Prozent. Dies war der größte Anstieg seit 2006. Im ersten Quartal dieses Jahres gingen die italienischen Häuserpreise dann wieder leicht zurück.

„Für eine allgemeine Erholung des Marktes ist ein weiterer Rückgang der Immobilienpreise nötig“, sagt Luca Dondi, Chef des in Bologna ansässigen Wirtschaftsforschers Nomisma. Die Preise müssten noch um 5 bis 10 Prozent fallen, um eine nachhaltige Erholung bei den Transaktionen zu bewirken, damit die monatlichen Zinskosten relativ zu den Einkommen erschwinglicher werden.

Die Preise werden fallen, bis sie 20 Prozent niedriger sind, als sie vor der Krise waren, sagt die Rating-Agentur Fitch in ihrem aktuellen Bericht. Bisher sind sie von ihrem Hochpunkt im Jahr 2006 um 16,3 Prozent gefallen. Regulatorische Unsicherheit, eine langsame wirtschaftlich Erholung und die hohe Arbeitslosigkeit dämpften die Vergabe von Immobilienkrediten.

Vor der Finanzkrise waren die Häuserpreise massiv angestiegen. Der darauf folgende Einbruch konnte zumindest bis zum Jahr 2014 keinen Anstieg der Häuserverkäufe bewirken. Die Einkommen sind während der dreieinhalbjährigen Rezession geschrumpft, und die Banken verringerten die Kreditvergabe, um ihre Bilanzen abzusichern.

Als die Banken dann im vergangenen Jahr ihre Zinsen für Immobilienkredite senkten und die Kreditvergabe wieder erleichterten, zeigte der Markt Zeichen einer Erholung. Der durchschnittliche Zinssatz fiel nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) im März auf 2,95 Prozent. Das ist jedoch immer noch höher als der Durchschnitt in der Eurozone von 2,52 Prozent.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres vergaben die Banken Italiens 11,3 Milliarden Euro an Immobilienkrediten. Das sind 55 Prozent als in den ersten vier Monaten des Vorjahres, berichtete der italienische Bankenverband ABI in der vergangenen Woche. Zu den großen italienischen Banken gehören UniCredit, Intesa SanPaolo und der italienische Zweig von BNP Paribas.

Im April stiegen die Kreditanträge im Vergleich zum Vorjahresmonat um 71,9 Prozent, sagt der Kreditberater CRIF. Die mit Krediten finanzierten Hauskäufe machten im ersten Quartal 65 Prozent aller Transaktionen aus, so die italienische Zentralbank. Ein Jahr zuvor waren es 62,7 Prozent.