Italien verdrängt Frankreich als weltgrößter Weinproduzent

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Italien ist dieses Jahr wieder der größte Weinproduzent der Welt. Noch im vergangenen Jahr war ein Teil der italienischen Weinernte vom Regen verdorben worden war. Doch nun konnte die Heimat von Chianti und Prosecco das Nachbarland Frankreich wieder von der Spitze verdrängen.

Italien ist wieder weltgrößter Weinproduzent.
Italien ist wieder weltgrößter Weinproduzent. (Foto: Francesco Sgroi)

Italiens Winzer werden dieses Jahr 10 Prozent mehr Wein herstellen als im Jahr zuvor. Die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) rechnet mit 48,9 Millionen Hektoliter. Das entspricht etwa 6,5 Milliarden Flaschen.

Damit verdrängt Italien das Nachbarland Frankreich wieder von der Spitze der weltgrößten Weinhersteller, obwohl auch die französische Weinproduktion dieses Jahr um 1,2 Prozent ansteigt und mit 47,4 Millionen Hektoliter nur knapp hinter Italien liegt. Mehr als ein Drittel aller Weine der Welt kommt aus Italien oder Frankreich.

Im Jahr 2014 brach die italienische Weinproduktion um 18 Prozent ein. Das Regenwetter führte zu einem Befall mit Schimmelpilz und Botrytis. Der Gesamtwert der italienischen Weinproduktion lag im vergangenen Jahr bei 4,55 Milliarden Euro. Dies entspricht rund 9,4 Prozent der gesamten Landwirtschaft des Landes.

„Das letzte Jahr war keine Katastrophe, aber wir wurden überholt“, sagte Carla di Paola, die italienische OIV-Vertreterin, im Interview mit Bloomberg. Nun steigere das Wachstum bei Schaumweinen wie dem Prosecco die italienische Produktion.

Frankreich bleibt weltgrößter Weinproduzent nach Wert

Zwar hat Italien wie schon in den Jahren 2012 und 2013 auch dieses Jahr wieder den Titel als weltgrößter Weinproduzent gemessen in Litern zurückerobert. Doch beim Gesamtwert der Weine bleibt Frankreich vorn, vor allem wegen der teuren Champagner.

Die weltweite Weinproduktion wird dieses Jahr voraussichtlich um 2 Prozent steigen. Die OIV erwartet 275,7 Millionen Hektoliter. Denn Italien wird den Rückgang der Produktion in Spanien und Argentinien mehr als ausgleichen.

Die Weinproduktion im drittgrößten Weinhersteller Spanien fällt dieses Jahr voraussichtlich auf 36,6 Millionen Hektoliter. Die Weinproduktion in Argentinien fällt sogar um 12 Prozent auf 13,4 Millionen Hektoliter. Die US-Produktion stagniert bei 22,1 Millionen Hektoliter.

„Wir beenden gerade noch die Ernten in der nördlichen Hemisphäre, dies sind also vorläufige Zahlen“, sagt Jean-Marie Aurand, Generaldirektor der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV).

Der weltweite Weinkonsum werde bei rund 240 Millionen Hektorliter, so Jean-Marie Aurand. Da bleibe genug Wein übrig für die industrielle Nachfrage, wo man den Wein zur Herstellung von Weinbrand, Essig und Wermut verwendet.