IS tötet verwundete Kämpfer, verkauft ihre Organe

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IS tötet verwundete Kämpfer, verkauft ihre Organe
Die IS-Kämpfer wollen für Allah sterben, aber an eine Organspende hatten sie dabei wohl nicht gedacht. (Screenshot: Alhayat Media Center)

Laut einem Bericht der Times of India hat der Islamische Staat eigene verwundete Kämpfer getötet, um ihre Organe auf dem internationalen Schwarzmarkt zu verkaufen. Wegen der seit Monaten andauernden Verluste braucht die Terrororganisation dringend Geld.

„Ärzte wurden gezwungen, die Körperorgane eines verwundeten ISIL-Kämpfers zu entnehmen“, zitiert die arabisch-sprachige Zeitung Al-Sabah eine Quelle in der irakischen Stadt Mosul. Der Islamische Staat tötet seine eigenen Kämpfer, die im Süden von Mosul verwundet wurden.

Auch Organe von Gefangenen

Herzen, Nieren und andere Organe werden entnommen und auf dem Schwarzmarkt verkauft, berichtet die iranische Nachrichtenagentur FARS. Auch die Organe von Gefangenen sollen die IS-Kämpfer entnommen haben. Das Personal eines Krankenhauses in Mosul spricht angeblich von mindestens 183 Leichen, deren Organe entnommen wurden.

Der irakische Botschafter bei den Vereinten Nationen Mohamed Alhakim hatte im vergangenen Jahr ähnliche Anschuldigungen erhoben. Er sagte, dass der Islamische Staat menschliche Organe geschmuggelt und dutzende Ärzte getötet habe, weil diese bei der Organentnahme nicht mitwirken wollten.

Uno-Botschafter Mohamed Alhakim gründete seine Behauptungen auf den Fund von einem Dutzend Leichen in Massengräber nahe der Stadt Mosul. Zudem zwingt der Islamische Staat die Gefangenen im den Gefängnissen von Mosul zur Blutspende. Es werden sogar Todesurteile verschoben, um das Blut der Verurteilten zu nutzen.

Islamischer Staat hat Finanzprobleme

Die Einnahmen des Islamischen Staats sind zuletzt um fast ein Drittel gefallen. „Mitte 2015 lagen die monatlichen Einnahmen bei rund 80 Millionen Dollar“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP Ludovico Carlino, Analyst beim Informationsdienst IHS. Stand März dieses Jahres liegen die monatlichen Einnahmen des IS nur noch bei 56 Millionen Dollar.

Laut einem IHS-Bericht der letzten Woche ist die Ölproduktion in den vom IS kontrollierten Gebieten von 33.000 Barrel auf 21.000 Barrel zurückgegangen. Allerdings sei dieser Rückgang nur eine Unterbrechung. Die Dschihadisten konnten die Infrastruktur schnell wieder reparieren.

Etwa die Hälfte der Einnahmen macht der Islamische Staat mit der Besteuerung und Beschlagnahmung, 43 Prozent kommen durch den Ölverkauf. Weitere Einnahmen kommen aus dem Drogenschmuggel, dem Verkauf von Elektrizität sowie aus Spenden, so der Bericht.

Laut IHS hat der Islamische Staat in den vergangenen 15 Monaten etwa 22 Prozent seines Territoriums verloren. Er herrscht jetzt nur noch über 6 Millionen Menschen statt zuvor über 9 Millionen Menschen. Die Steuerbasis hat sich deutlich verkleinert.

Neue Steuern und Abgaben

Der IS erhöht daher die Steuern und führt neue Steuern ein. „Zu diesen Steuern gehören eine Gebühr für Truck-Fahrer, Gebühren für die Installation oder die Reparatur kaputter Satellitenschüsseln und ‚Ausgangsgebühren’ für alle, die versuchen, die Stadt zu verlassen“, sagte Ludovico Carlino.

Zudem hat der IS Strafen eingeführt für jene, die Fragen zum Koran nicht korrekt beantworten können. Auch können Verurteilte statt einer körperlichen Strafe ihr Vergehen mit Bargeld bezahlen, so der IHS-Bericht.

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