Indische Wissenschaftler transformieren jeden Tag über 6 Millionen Liter Wasser aus dem Meer zu Trinkwasser. Selbst radioaktives Grundwasser kann nun von Stoffen wie Uran und Arsen befreit, und trinkbar gemacht werden. Die Forscher wollen gegen die extreme Dürre im Land kämpfen.
So produziert Indien 6,4 Millionen Liter Trinkwasser
Mumbai. Langanhaltende Dürren und extreme Hitze machen Indien gerade sehr zu schaffen. So sehr, dass dem Großteil der Bevölkerung ein Zugang zu sauberen Trinkwasser verwehrt wird. Indische Wissenschaftler ist es aber mithilfe einer neuen Methode gelungen, aus Meerwasser, Trinkwasser zu machen. Jeden Tag können so 6,3 Millionen sauberes, und gesundes Wasser produziert werden.
Die erste Anlage wurde in einem Atomkraftwerk ins Leben gerufen. Das Team des Bhabha Atomic Forschungszentrum nutzte verseuchten Wasserdampf, um das Meerwasser zu reinigen. Atomreaktoren brauchen Unmengen an Kühlwasser, daher wurde die riesige Menge von 6,3 Millionen Liter jeden Tag erst möglich.
Im Moment wird das gesäuberte Wasser von dem Kraftwerk verwendet. Ein Reporter hat das Trinkwasser aber probiert und war positiv überrascht. Er sagt, es schmecke frisch und kein bisschen salzig, schreibt ndtv.com.
Nach dem Erfolg der ersten Anlage wurden mehrere ähnliche Systeme im ganzen Land installiert. In Punjab, West Bengal und Rajasthan haben die Wissenschaftler diese Methode ebenfalls zum Laufen gebracht. Bald kann das ganze Land von gereinigtem Meerwasser profitieren.
Eine neue Filtermethode reinigt Grundwasser
Parallel wurde eine neue Filtertechnik entwickelt, die sogar Arsen und Uran aus verseuchtem Wasser extrahiert. So kann selbst verloren geglaubtes Grundwasser wieder reaktiviert werden.
Das Forschungszentrum BARC hat dafür einige neue Membranen entwickelt. Diese können mit geringem finanziellen Aufwand für die Reinigung von Grundwasser eingesetzte werden. Arsen und Uran kann man auf diese Weise sehr günstig aus kontaminiertem Wasser herausfiltern.
Die Wissenschaftler haben sehr lange nach etwas geforscht, mit dem man Trinkwasser für sehr viele Menschen zur Verfügung stellen kann. Dahinter stecken Jahre der Forschung und unglaublich viel Ehrgeiz. Als Normalbürger kann man sich so einen „Reinigungsprozess“ gar nicht vorstellen. Dafür hat man ja auch die Physiker und Chemiker.
Leider ist der Transport des Wassers immer noch ein Problem. Wie bekommt das Wasser zu schwer erreichbaren Regionen? Bis diese Hürde überwunden wird, können private Haushalte ihr Wasser auch selbst reinigen. Das Forschungszentrum hat deswegen einen mobilen Wasserfilter entwickelt, mit dem jeder saubers Trinkwasser erhält. Die Nachfrage ist vor allem in der hitzegeplagten Region Marathwada extrem hoch. Aktuell wird versucht, so viele Menschen wie möglich mit dem mobilen Wasserfilter zu versorgen.
