Schon wieder machte Honest Co. (zu deutsch: Ehrliches Unternehmen) Schlagzeilen. Die Firma von Jessica Alba hat es nicht geschafft, sich selbst für die eigene Wertschätzung von 1,7 Milliarden Dollar zu verkaufen. Jetzt will das Unternehmen einen neuen Geschäftsführer.
Eine Marke ist ein Versprechen. Wie die Firma, die mit Jessica Alba Werbung macht, jetzt lernte, ist es genau das Versprechen, das man unter keinen Umständen brechen sollte.
Honest Co. verkauft sich als „Ehrliches Unternehmen“. Kunden erwarten, so das Versprechen, giftfreie, umweltfreundliche und gesunde Produkte. Doch „frei von Chemikalien“ ist Honest Co. dann doch nicht.
Nach einem vernichtenden Bericht vom Wallstreet Journal musste die Firma zahllose Produktrückgaben akzeptieren und mit einer beunruhigenden Zahl von Klageschriften umgehen lernen.
Honest Co. gibt nicht auf.
Letztes Jahr hat man in einem Waschmittel von Honest Co. Natriumlaurylsulfat (SLS) gefunden. Ein Schaummittel, das in vielen Haushaltsprodukten zum Einsatz kommt, aber auf der eigenst kreierten, schwarzen Liste der Firma steht.
Das Unternehmen beteuert, es handle sich um SCS und nicht SLS. Chemiker fanden aber „sehr viel SLS in dem SCS enthalten“, so der Wallstreet Bericht.
Bei Honest Co. kommt mit den Rechtfertigungen gar nicht mehr hinterher. Die Rezeptur für das Waschmittel wurde bereits heimlich geändert und alle restlichen Produkte werden rigoros verteidigt.
Erst vor drei Monaten wurde das Baby Puder von Honest Co. aus dem Vertrieb genommen. Drei Jahre lang häuften sich die Bedenken über potentielle Infektionsgefahren, trotzdem wurde der Puder weiter verkauft. Schlussendlich dann aber doch vom Markt genommen, schreibt Entrepreneur.
Jessica Alba und Kim Kardeshian
Unilever, Clorox und andere Firmen aber ihre versprochenen Investitionen in Honest Co. zurückgezogen. Man möchte nicht mit den Kontroversen in Verbindung gebracht werden. Trotzdem konnte die Firma von Jessica Alba mehr als 200 Millionen Dollar Kapital generieren, das allerdings noch keinen Gewinn abwarf.
Das Problem von Honest Co. liegt nicht beim Waschmittel oder Baby Puder, auch nicht bei der Sonnencreme, die den versprochenen Lichtschutzfaktor nicht erreichen konnte. Das Problem ist der Name, und wie mit den Beschwerden umgegangen wird.
Kunden erwarten Ehrlichkeit, wenn die Firma den Namen „Ehrliches Unternehmen“ trägt. Selbst wenn der Ex-Chef von Clorex, Nick Vlahos, die Firma wieder profitabel macht und Kosten kürzt, bleibt das Hauptproblem immer noch bestehen.
Auch die Starpower scheint Honest Co. nicht mehr zu helfen. Jessica Alba, Kim Kardashian und Anwaltlegende Robert Shapiro brachte Honest Co. bis hierhin, doch nicht weiter.