Handelsblatt: Flüchtlingskrise treibt den Goldpreis nach oben

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Die Goldnachfrage in Deutschland steigt dieses Jahr deutlich an. Denn, so das Handelsblatt, die Deutschen fürchten die Folgen von Angela Merkels Flüchtlingspolitik und wenden sich verstärkt dem sicheren Hafen Gold zu. Daher werde der Goldpreis auch wieder steigen.

Flüchtlingskrise treibt den Goldpreis nach oben
Angela Merkels Flüchtlingskrise treibt den Goldpreis? (Foto: European People’s Party)

Der Goldpreis liegt aktuell unterhalb der Marke von 1.100 Dollar pro Unze, so niedrig wie zuletzt Anfang 2011 und viel niedriger als der bisherige Höchststand von 1.900 Dollar später im selben Jahr. Seitdem ist der Preis stetig gefallen, zumindest in Dollar gerechnet.

Zwar liegt der Goldpreis in Euro im Jahresverlauf im Plus. Doch nach drei mageren Jahren, in denen der Euro-Goldpreis fällt, hat sich auch hierzulande Ernüchterung breitgemacht. „Manche sind frustriert, alles, was man erwartet hatte, ist nicht eingetreten“, zitiert das Handelsblatt Ronald-Peter Stöferle, Partner beim liechtensteinischen Vermögensverwalter Incrementum.

Viele hatten wegen der weltweit steigenden Verschuldung und wegen der lockeren Politik der Zentralbanken eine starke Inflation erwartet. Zur Absicherung gegen die Risiken dieser Politik bi hin zur Hyperinflation kauften auch deutsche Anleger viel Gold und verloren dadurch viel Geld. Denn die Geldentwertung ist nicht eingetreten, und der Goldpreis ist sogar gefallen.

Goldverkäufe in Deutschland steigen kräftig an

Doch die Edelmetall-Händler in Deutschland berichten über steigende Umsätze. „In diesem Jahr werden wir bis zu 15 Prozent mehr machen als im letzten Jahr“, sagte Rolf Müller-Syring, Leiter von Geiger Edelmetalle. „Wir haben bis jetzt ein Drittel mehr Umsatz als im Vorjahr“, sagte Mirko Schmidt, Mitleiter von Pro Aurum.

Als Gründe für die stark steigende Nachfrage der Deutschen nach Goldbarren und Goldmünzen nennt Mirko Schmidt zunächst die üblichen Verdächtigen. „Sie kaufen mehr Gold, weil sie von der Nullzinspolitik und von den turbulenten Aktienbörsen verunsichert sind.“ Es gehe den Goldkäufern nicht um schnelle Gewinne, sondern um einen langfristigen Vermögenserhalt.

Flüchtlingskrise treibt den Goldpreis

Doch die Gold-Kunden nennen noch einen weiteren Grund für ihren Goldkauf, den es in dieser Form bisher nicht gegeben hat. „Es gibt eine diffuse Angst unter den Kunden, die sich fragen, wohin die Reise der Gesellschaft geht, auch wegen der Flüchtlinge“, sagt Rolf Müller-Syring von Geiger Edelmetalle.

Die Goldkäufer machen sich Sorgen wegen der Flut von Migranten, die nach Deutschland strömt. Die Bürger rechnen mit noch mehr Schulden, mit höheren Steuern und mit höheren Versicherungskosten. Ein Goldhändler bringt es auf den Punkt: „Merkel ist unser bester Werbeträger.“