Seit geraumer Zeit träumen visionäre Unternehmer davon, in den Weltraum aufzubrechen, um die beinahe unendlichen Rohstoffreserven unserer Galaxie anzuzapfen. Im Weltall schweben Asteroiden mit Billionen von Dollar an Mineralien, Metallen und Wasser. Sie könnten die Energie- und Rohstoffprobleme der Menschen auf der Erde für immer lösen. Allein der Asteroid Ryugu, der zum Großteil aus Nickel, Eisen, Kobalt und Wasser besteht, wird auf einen Wert von insgesamt 95 Milliarden Dollar geschätzt. In einer ganz anderen Liga spielt der Asteroid Davida, der vom Bergbauunternehmen Planetary Resources auf einen Rohstoffwert von rund 100 Billionen Dollar geschätzt wird.
Asteroiden tragen Rohstoffe in Billionenhöhe
Zuvor müssen jedoch erst einmal die Grundlagen für den Weltraum-Bergbau geschaffen werden. Das Unternehmen SpaceX des Tesla-Gründers Elon Musk sowie das Unternehmen Blue Origin des Amazon-Gründers Jeff Bezos arbeiten derzeit intensiv an der Entwicklung von wiederverwendbaren Trägerraketen. Beide Firmen stehen kurz vor einem Durchbruch und könnten damit den Grundstein für einen Boom der privaten Raumfahrt legen. Denn durch wiederverwendbare Trägerraketen würden die Kosten pro Kilogramm Gewicht, das in den Weltraum transportiert werden soll, drastisch gesenkt. Dadurch könnte der Traum vom Bergbau in fernen Welten auf einen Schlag in greifbare Nähe rücken und eine Art Wilden Westen im Weltall auslösen.
Auch die Europäer haben diesen Trend erkannt und wollen die Raumfahrt zum Zwecke des galaktischen Bergbaus vorantreiben. Der europäische Zwergstaat Luxemburg macht dabei den Anfang. Das Herzogtum, das seinen Reichtum vor allem der heimischen Finanzbranche verdankt, will sich breiter aufstellen und plant daher in den galaktischen Bergbau einzusteigen. Luxemburg ist eine Kooperation mit dem US-Unternehmen Deep Space Industries. Beide Seiten haben eine Absichtserklärung zur „Planung des Abbaus, der Nutzung und des Vertriebs von Rohstoffen von erdnahen Objekten (NEO) wie Asteroiden“ unterzeichnet, wie Techcrunch berichtet. Das kleine EU-Land will sich mit dem sogenannten Space Mining von seiner Abhängigkeit von der Finanzbranche lösen.
Luxemburg will in Weltraum-Bergbau einsteigen
Die Unternehmen DSI, Inc. USA und DSI Europe wollen die wirtschaftliche und technologischen Kompetenzen aufbauen, indem sie auf die Nutzung von Rohstoffen von Asteroiden ausgerichtete fortgeschrittene Erzeugnisse, Systeme und Dienstleistungen und andere Technologien zur Vermarktung in der Weltraumindustrie entwickeln. Eine erste Etappe soll die Entwicklung einer Rakete sein, die die Erkennung und Erschließung von rohstoffreichen Asteroiden ermöglicht. Luxemburg erklärte sich bereit, die Kosten für Entwicklung und den Start der Rakete namens Prospector-X zu tragen. Die Rakete soll zunächst in Erdumlaufbahn getestet werden, bevor sie ihre Arbeit in entfernten Gegenden der Galaxie aufnimmt.
Der luxemburgische stellvertretende Premierminister und Wirtschaftsminister Étienne Schneider erklärte in einer Pressemitteilung: „Unsere vielversprechende Zusammenarbeit mit DSI im Rahmen der Initiative spaceresources.lu zeugt deutlich von dem großen Engagement der luxemburgischen Regierung, die Erforschung und künftige Nutzung von Rohstoffen aus dem Weltraum zu unterstützen. Unser Ziel ist es, Aktivitäten aus dem Bereich der Weltraumforschung und technologische Kompetenzen nach Luxemburg zu holen, wo eine stetig wachsende Weltraumbranche zu Hause ist, das Ganze als Teil unserer ständigen Bemühungen um Diversifizierung der nationalen Wirtschaft.”
Eine dieser Maßnahmen soll die Klärung der Besitzansprüche von Rohstoffen sein, die aus Asteroiden gewonnen wurde. Luxemburg könnte dabei noch mit den USA aneinander geraten. Diese erheben nämlich Besitzansprüche auf den Weltraum. Sie erklären sich mit dem U.S. Commercial Space Launch Competitiveness Act – kurz Space Act – praktisch zum alleinigen Verwalter von Schürfrechten im Kosmos. Somit müssten Privatfirmen, wenn sie in ferner Zukunft Rohstoffe auf fremden Planeten oder Asteroiden fördern wollen, zuvor eine entsprechende Lizenz bei der US-Regierung erwerben. Künftig entscheiden das US-Verkehrsministerium, das US-Verteidigungsministerium und die NASA darüber, ob die Ausbeutung von Rohstoffe oder das Errichten von Kolonien auf fremden Planeten erlaubt wird oder nicht.
Wo nimmt der Kerl immer die Themen Herr? Klasse, Herr Krull!
Künftig wird das US-Verkehrsministerium, das US-Verteidigungsministerium und die NASA wahrscheinlich auch darüber entscheiden, ob oder wann ich kacken gehe und wie viel. Ist doch lächerlich!
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