Gefängnisse bieten Luxus-Zellen für Mexikos Drogenbosse

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Gefängnisse bieten Luxus-Zellen für Mexikos Drogenbosse
Mexikos Drogenbosse leben auch hinter Gittern sehr luxuriös. (Screenshot: n-tv)

Mexikanische Drogenbosse müssen auch im Knast nicht auf ein Mindestmaß an Luxus verzichten. Bei Durchsuchungen nach der blutigen Revolte in Mexicos Topo-Chico-Gefängnis haben die Behörden festgestellt, dass Sauna, Bar und ein King-Size-Bett nebst Frau für einige Drogenbosse zum Alltag gehören.

Nach der Revolte mit 49 Toten im Topo-Chico-Gefängnis in Monterrey im Bundesstaat Nuevo León haben die mexikanischen Behörden „Luxus-Zellen“ entdeckt. Diese waren mit Aquarien, riesigen Flachbildschirmen und Saunen ausgestattet, berichtet n-tv.

Luxuszellen für Mexikos Drogenbosse

Der Chef des Zeta-Drogenkartells, Iván Hernández Cantú, hatte in seiner Zelle nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein King-Size-Bett, einen riesigen Flachbildfernseher und ein Luxusbad. Zudem sei zum Zeitpunkt der Gefängnisrevolte eine Frau bei ihm gewesen.

Auch eine von Häftlingen betriebene Bar habe es in dem Gefängnis gegeben, so die Behörden. Zellen verfügten dort auch über Kühlschränke, Klimaanlagen, Aquarien und mobile Saunen. Die Behörden haben nun die gesamte Luxuseinrichtung beschlagnahmt. „Alle diese Privilegien gehören der Vergangenheit an“, sagte ein Behördenvertreter.

Zudem haben die Behörden nach eigenen Angaben die Gefängnisdirektorin, ein Mitglied der Gefängnisverwaltung sowie einen Wachmann festgenommen. Ihnen würden unter anderem Drogenhandel und das Verletzen von Sicherheitsvorschriften vorgeworfen.

Mexikos Drogenbosse leben im Luxus
Die Luxuszellen für Mexikos Drogenbosse wurden nach der Gefängnisrevolte mit 49 Toten im Topo-Chico-Gefängnis entdeckt. (Screenshot: n-tv)

Auslöser der blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei verfeindeten Häftlingsgruppen mit 49 Toten war ein Streit um die Vorherrschaft in dem Gefängnis. Über Stunden wurde gekämpft, bis die Polizei die Situation spät in der Nacht wieder unter Kontrolle bringen konnte. Niemand konnte ausbrechen, sagte ein Polizeisprecher.

In dem Gefängnis waren zum Zeitpunkt der Revolte circa 3.800 Häftlinge inhaftiert. Das sind 35 Prozent mehr als vorgesehen. Mexikos Gefängnisse sind chronisch überfüllt und wegen der häufigen Gewaltausbrüche berüchtigt. Während Mexikos Drogenbosse in Luxuszellen leben, sind die normalen Insassen sehr eng zusammengesperrt.

Drogenboss „El Chapo“ flieht aus Luxuszelle

Trotz ihrer Luxuszellen leben Mexikos Drogenbosse bevorzugt in Freiheit. Erst im Juli des letzten Jahres ist der mexikanische Drogenbosse Joaquín „El Chapo“ Guzmán aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Altiplano ausgebrochen, obwohl auch er sich dort eine Luxuszelle leisten konnte.

Am 8. Januar wurde „El Chapo“ nun erneut gefasst, berichtet n-tv. Seitdem lässt der mexikanische Strafvollzug seine Gefängnisnahrung von einem Hund vorkosten. So wolle man verhindern, dass Joaquín Guzmán im Altiplano-Gefängnis „vergiftet werden könnte“, sagte der Leiter des Justizvollzugs, Eduardo Guerrero, dem Sender Radio Formula.

Mexikos Drogenbosse Joaquín Guzmán El Chapo
Joaquín „El Chapo“ Guzmán (Screenshot: n-tv)

Um eine weitere Flucht zu verhindern, verlegt ihn die Gefängnisleitung derzeit immer wieder in andere Zellen. Seit der Inhaftierung sei der Drogenboss bereits in elf verschiedenen Zellen untergebracht worden, sagte Eduardo Guerrero.

Aus den ersten Vernehmungen habe sich ergeben, dass Joaquín Guzmán schon vor seiner erneuten Inhaftierung deprimiert und „des Fliehens müde“ gewesen ist. Am 6. Oktober war er schon einmal beinahe gefasst worden, wobei er sich Verletzungen zuzog. Bei der erfolgreichen Erstürmung seines Verstecks am 8. Januar kamen fünf seiner Leute ums Leben.

Die Gefängnisverwaltung hat Joaquín „El Chapo“ Guzmán eine Ausgabe des Klassikers „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes überreicht. Der Roman sei ein „ausgezeichnetes Buch“, angesichts der aktuellen Verfassung des Drogenbosses sei diese Art der Lektüre für ihn geeignet.

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