Im Burgund in Frankreich, wo 39 der 50 teuersten Weine der Welt angebaut werden, steigen die Preise für Weinberge seit nunmehr 18 Jahren. In diesem Jahr stiegen die Bodenpreise dort erneut um 8,7 Prozent. In Lagen mit der Klassifizierung „Grands Cru” muss man mit 4 Millionen Euro pro Hektar rechnen.
Die höchste Klasse von Weinen bezeichnet man in Frankreich „Grands Cru”, zu deutsch: großes Gewächs. Je nach Anbaugebiet definiert sich dieser Begriff unterschiedlich und beinhaltet verschiedene Kriterien. Es gibt vier Haupt-Weinregionen: Bordeaux, Champagner, das Elsass und Burgund.
Bordeaux
In Bordeaux bezieht sich der Grands Cru auf das Weingut und die Region, in der die Trauben angebaut werden. Die Besitzer der Reben haben sich seit dem 17. Jahrhundert kaum geändert, deswegen lässt sich bereits an dem Namen der Hersteller die Qualität ableiten.
Bordeaux ist in fünf Unterregionen aufgeteilt. Médoc, Saint-Émilion, Graves, Pomerol und Saufernes.
In Médoc befanden sich vor allem früher die 65 teuersten Weingärten, die auch als der „Adel” des Weinbaus bezeichnet wurde. Heute trifft das auf die meisten immer noch zu. Saint-Émilion und Saufernes haben eine eigene Qualitätspyramide, die jedes Jahr ihre Klassifizierung aktualisiert. Der Hauptanteil ihrer Produktion konzentriert sich aber auf den Grand Cru.
In Bordeaux gibt es nur eine Region, die die Nachfrage nach trockenen Weine stillt. Diese kommen aus Graves und werden als Cru Classé des Graves klassifiziert. Die Weine aus Pomerol verfügen über keinerlei Klassifizierung – können sich demnach auch nicht Grand Cru nennen. Dennoch sind sie qualitativ auf Augenhöhe mit der Weinlese aus Médoc.
Die Preise der gesamten Gegend in Bordeaux erleben gerade ein Tief. Schon länger haben die Winzer mit einem stagnierendem Markt zu kämpfen. Im Vergleich zu den anderen Weinregionen schneider das Preisniveau der Weine immer schlechter ab.
Champagne
Diese Region nimmt ihren Namen von dem Getränk, welches hier produziert wird. Auch Champagner können die Klassifizierung Grand Cru tragen. Um dazu berechtigt zu sein, muss man als Gemeinde den besten Preis der Region für seine Flaschen erzielen. Nur wer ausschließlich Trauben aus einer Grand Cru Gemeinde bezieht, darf seine Flasche auch dementsprechend damit betiteln.
Das teuerste Land in Champagne kostet im Schnitt 1,57 Millionen Euro pro Hektar. Das ist die einzigste Region, in der die Preise für das Hektar nicht gestiegen sind.
Elsass
Erst vor 40 Jahren wurde die Region zwischen Deutschland und Frankreich als Grand Cru Lage akzeptiert. In über 50 Spitzenlagen wird hier Wein angebaut und verkauft. Selbst als Weinbanause erkennt man bekannte Rebsorten wie den Riesling oder Gewürztraminer.
Burgund
In Burgund gilt die Bezeichnung Grand Cru nicht unbedingt für die Weine. Hier wird die beste Lage bewertet und somit einer Klassifikation zugeordnet. Was die Winzer aus dieser Lage machen, ist ihnen mit Engagement und verschiedenen Arbeitsweisen selbst überlassen. Auf diese Weise variiert die Qualität der Weine sehr stark untereinander. Burgund gehört zu den teuersten Gegenden für Winzer.
Seit 18 Jahren sind die Preise für Weinberge stetig angestiegen. Während selbst in der teuersten Gegend Bordeauxs die Preise stagnierten, erlebt Burgund ein Wachstumshoch von 8,7 Prozent dieses Jahr.
In Burgund wird auf 559 Hektar Wein mit Grand Cru Verifizierung angebaut. Damit liefert diese Region 39 der 50 teuersten Weine der Welt. Der exklusivste Hersteller ist Richebourg. Mit einem durchschnittlichen Preis pro Flasche von 15.184 Dollar führt er die Liste an.
Wer in Burgund in einer anerkannten Grand-Cru-Lage Wein anbauen möchte, muss mit einem Bodenpreis von 4 Millionen Euro pro Hektar rechnen. Vor 20 Jahren bekam man einen Hektar noch für 1,2 Millionen Euro.
Interessant! Ich kaufe sonst immer Weine aus Bordeaux, wenn ich meine Freunde beeindrucken möchte. Nächstes mal wähle ich einen Grand Cru aus Burgund! 😀
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