Eisbären fressen jetzt offenbar Delfine, die durch das wärmere Wasser nach Norden gelockt werden. Wenn die Delfine zu den kleinen Löchern im Eis auftauchen, um Luft zu holen, schlagen die Eisbären zu. Sie töten und fressen die Delfine. Eine Studie macht den Klimawandel in der Arktis dafür verantwortlich.
Erstmals haben Wissenschaftler beobachtet, dass Eisbären in der norwegischen Arktis Delfine fressen. Sie gehen davon aus, dass die Delfine durch das wärmere Wasser nach Norden gelockt wurden. Dort gerieten sie unter dem Eis in eine Falle.
Die Eisbären töteten die Delfine offenbar, als diese nach oben kamen, um durch ein kleines Loch im Eis Luft zu holen, schreiben die Forscher in einer neuen Studie.
„Das ist der erste Beleg, dass diese Art [die Delfine] von Eisbären gefressen wird“, so die Autoren der Studie, die gerade im Polar Research Journal veröffentlicht wurde. Die Erwärmung der Arktis sei eine spürbare Veränderung des Ökosystems und des Verhältnisses zwischen den Arten.
Der Klimawandel macht einen wachsenden Teil der Arktis während der Sommermonate eisfrei. Zwar haben die Delfine in den wärmeren Monaten Svalbard oft aufgesucht, doch sie wurden nie zuvor so weit im Norden gesehen. Die Forscher beobachteten sieben weitere Delfin-Leichen in den folgenden Monaten.
Einer der Bären war so dünn, dass seine Rippen durch das Fell sichtbar waren, sagten die Forscher. Nachdem der Bär einen der Delfine gefressen hatte, bedeckte er einen weiteren getöteten Delfin mit Schnee, um ihn sich für später aufzuheben.
Wenn sich die Arktis infolge des Klimawandels weiter erwärmt und die Eisschichten dünner werden, könnten Delfine eine regelmäßige Nahrung für Eisbären werden. Diese sind darüber sicherlich froh, denn infolge des wärmeren Klimas werden andere Nahrungsquellen knapper.
Foto: Polar Research
