Die meisten Fondsmanager sind ihr Geld nicht wert, denn sie sind schlechter als der Benchmark, an dem ihr Fonds sich messen lassen muss. Zudem versuchen viele von ihnen noch nicht einmal, besser zu sein als der Markt. Vielmehr bauen sie die vorgegebenen Indizes einfach eins zu eins nach und kassieren dafür ihre Gebühren.
Nutznießer der mangelhaften Qualität der meisten gemanagten Fonds sind die preiswerteren passiven Fonds, welche von vornherein auf teure Fondsmanager verzichten. Diese sogenannten Indexfonds bauen die vorgegebenen Indizes nach und liefern ihren Anlegern damit ziemlich genau die Rendite, die der Markt eben gerade hergibt.
Fondsmanager noch schlechter als ihr schlechter Ruf
Weltweit ist der passive Fondssektor in den vergangenen Jahren auf ein Volumen von mehreren Billionen Dollar rasant angewachsen. Nun dürften neue Erkenntnisse von S&P Dow Jones Indices dem Vormarsch der Indexfonds zusätzlichen Rückenwind geben. Denn eine Studie des Indexanbieters zeigt, dass aktive Fondsmanager noch schlechter sind, als bisher angenommen.
Der Untersuchung zufolge gelang es über die vergangenen zehn Jahre in Europa beinahe keinem einzigen Fondsmanager, seine Benchmark zu schlagen, wenn er in weltweite Aktien, in Schwellenländer-Aktien oder in US-Aktien investierte.
Über einen Zeitraum von zehn Jahren verfehlten 86 Prozent aller 25.000 von S&P Dow Jones Indices untersuchten aktiven Fonds nach Abzug von Gebühren ihre Benchmark, zitiert die Financial Times aus der Studie. Auch bei einem Betrachtungszeitraum von fünf Jahren entwickelten sich 80 Prozent der aktiven Fonds schlechter als der entsprechende Benchmark.
Manager von Aktienfonds besonders schlecht
Unter den aktiv gemanagten Fonds schneiden die Aktienfonds besonders schlecht ab. Hier verfehlten über die vergangenen zehn Jahre 98,9 Prozent aller Fondsmanager ihren Benchmark.
Auch für Anleger in bestimmten Ländern sieht es schlecht aus. Über einen Zeitraum von fünf Jahren verfehlten in den Niederlanden 100 Prozent der betrachteten Fonds ihre Benchmark. In der Schweiz waren es 95 Prozent.
„Wir sagen nicht, dass aktives Management tot ist“, sagt Daniel Ung von S&P Dow Jones. Aber die Fondsmanager müssten rechtfertigen, was sie tun. Zwar gebe es durchaus einige gute Manager in der Fondsbranche, doch die seien „nicht leicht zu finden“, so der Marktbeobachter.