Sorge um Euro-Austritt: Italiener horten Gold in der Schweiz

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Umfragen deuten darauf hin, dass Premier Matteo Renzi das Referendum am 4. Dezember verlieren wird. Es droht Italiens Austritt aus der Eurozone, das Bankensystem wackelt ohnehin. Daher horten Italiener Gold in der Schweiz.

Italiener Gold Pro Aurum Lugano
Italiener ziehen verstärkt Geld von ihren Konten ab und lagern Gold in der Schweiz. (Screenshot: YouTube)

Am 4. Dezember werden die Italiener über eine Verfassungsreform abstimmen. Umfragen deuten darauf hin, dass Premier Matteo Renzi die Abstimmung verliert. Er hat angekündigt, im Falle einer Niederlage zurückzutreten. Dies könnte zum Austritt Italiens aus der Eurozone führen.

Die Ungewissheit über den Verbleib Italiens in der Eurozone spürt auch der Münchner Edelmetallhändler Pro Aurum. Denn seit einigen Wochen kommen vermehrt italienische Kunden in die Pro-aurum-Filiale in Lugano im Schweizer Kanton Tessin, nur wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt.

Warum Italiener Gold in der Schweiz horten

„Normalerweise haben wir in Lugano 20 Prozent italienische Kunden und 80 Prozent Schweizer. Jetzt hat sich dieses Verhältnis beinahe umgekehrt“, sagte Pro-Aurum-Geschäftsführer Robert Hartmann der WirtschaftsWoche. Die meisten Kunden lassen ihre Goldmünzen und Goldbarren anschließend im Zürcher Zollfreilager von Pro Aurum verwahren.

Die italienischen Kunden überweisen das Geld von ihren Bankkonten bei heimischen Instituten auf ein Konto von Pro Aurum in Lugano. Noch ist das recht einfach und zudem vollkommen legal. Die Verschaffung von Bargeld über die Grenze aus der EU in die Schweiz ist hingegen nicht so einfach.

Mitgeführte Barmittel ab 10.000 Euro müssen ohne Aufforderung schriftlich deklarieren werden. Dies wird regelmäßig kontrolliert. Wer mit mehr zu viel Bargeld erwischt wird, der muss mit einem Verfahren und harten Strafen rechnen. Zudem ruft der Zoll die Steuerfahndung auf den Plan.

Doch auch auf legalem Weg schwinden den italienischen Banken die Einlagen. Innerhalb eines Jahres zogen Kunden etwa bei der krisengeschüttelten Banca Monte dei Paschi di Siena 14 Prozent ihrer Einlagen ab. Die drittgrößte italienische Bank hat 28 Milliarden Euro an faulen Krediten in ihren Büchern stehen.

Auch die EZB hat vor dem Ausgang des Verfassungsreferendums gewarnt. Doch nicht nur in Italien, sondern auch in anderen Ländern der Eurozone drohen demnach politische Unsicherheiten. Bei den bevorstehenden Wahlen in Österreich, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland könnte ein Aufstieg der Populisten eine neue Finanzkrise auslösen.

7 KOMMENTARE

  1. Die Italiener haben eh schon mehr Vermögen als die reichen deutschen.
    Googeln mal das durchschnittliche Vermögen der Europäer. Die, ach so reichen deutschen, sind nicht wie erwartet ganz oben auf der Liste. Die Medien erzählen uns nur Mist.

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