Immer auf und ab mit den Kryptowährungen. Dieses Mal muss sich der Markt der digitalen Währungen mit einem Statement der Europäische Zentralbank auseinandersetzen. Diese erwägt sich in das unregulierte, noch so unabhängige Geldsystem einzumischen.
Mischt sich die EZB in Kryptowährungen ein?
Banken und Regulatoren auf der ganzen Welt äußern verstärkt Interesse an dem sogenannten Initial Coin Offering (ICO). Auch Ewald Nowotny, Mitglied des EZB-Rats, möchte sich nun in das Geschäft der Kryptowährungen einmischen.
Die Europäische Zentralbank diskutiert gerade ‚konkrete, rechtliche Beschränkungen‘, gerade jetzt, wo der Hype um digitale Währungen wie Bitcoin oder Ethereum ‚gefährlich und zu tiefst dubios‘ geworden ist, so Nowotny auf Bloomberg.
Was diese ‚Beschränkungen‘ wohl sein werden und welche Macht die Europäische Zentralbank überhaupt auf ICOs ausüben kann, ist noch nicht klar. Dennoch, dass sich die Weltbanken verstärkt für Kryptowährungen interessieren, ist logisch. Schließlich ist Bitcoin und Co. entworfen worden, um die EZB und staatliche Banksysteme zu umgehen. Eine gewisse Skepsis ist also nachzuvollziehen.
China und Süd Korea sind bereits einen Schritt weiter gegangen und haben den Fundraising-Mechanismus bereits gebannt. Andere Regulierungsbehörden waren etwas vorsichtiger – Digitale Token seien nämlich Wertpapiere und sollten dementsprechend reguliert werden. Doch wenn es darum geht wie genau man entsprechende Regulierungen durchsetzt, weiß keiner weiter.
Abgesehen der mahnenden Worte der einflussreichen Institutionen gab es bis jetzt noch kein tatsächliches Durchgreifen auf die Token. Noch nicht.
Die Schweiz hat letzte Woche bekannt gegeben, dass ihre Finanzbehörde mehrere ICOs untersuchen wird. Damit erstarrte der Markt der Kryptowährungen kurz, denn die Stadt Zug wurde zu einem sehr beliebten Knotenpunkt für ICOs. Auch die USA hat eine ähnliche Warnung herausgegeben.
Diesen August sind die ICOs wegen der vielen Statements von Regulatoren etwas abgefallen, haben sich aber schnell wieder erholt. Entwickler und Investoren messen demnach den mahnenden Institutionen und Behörden nicht all zu viel Bedeutung bei.