Die neuen Jumbojets von Etihad Airways verfügen über je zwei Kabinen der absoluten Luxusklasse. Diese Residence Suites sind sogar mit einer eigenen Dusche ausgestattet. Der Fluggast erhält einen privaten Butler. Die Preise beginnen schon bei 1.300 Dollar.
Nirgends fliegt man so entspannt wie in Luxus-Kabinen der A380-Jumbojets von Etihad Airways. Der Reisende erhält ein großes flaches Bett, ein Wohnbereich mit einem 32-Zoll-Fernseher, eine Dusche in der Kabine und einen privaten Butler.
Ab Mai 2016 wird Etihad Airways die neuen Jumbojets auf der Linie zwischen Abu Dhabi und Mumbai einsetzen. Ein Flug in der Luxuskabine wird 1.300 Dollar kosten. Auf der Strecke vom Persischen Golf nach London kostet dieselbe Kabine 20.000 Dollar.
Auf der Strecke zwischen dem Persischen Golf und Indien wird die Residence Suites also nur einen Bruchteil kosten. Denn Etihad Airways muss mehr Reisende für den dreieinhalb Stunden Flug vom Persischen Golf gewinnen.
„Das könnte ein gutes Produkt werden für den klassischen Business-Flugkunden“, zitiert der US-Finanznachrichtendienst Bloomberg Mark D. Martin, den Gründer der in Dubai ansässigen Beratungsfirma Martin Consulting LLC.
Etihad Airways setzt offenbar darauf, dass die extremen Preisrabatte auf Luxusflüge bei der indischen Elite und bei Geschäftsleuten mit Interesse an der Golf-Region auf Resonanz stoßen werden. Und tatsächlich könnte es Etihad Airways gelingen, die beiden Luxuskabinen in jedem A380 mit dieser Preisstrategie zu füllen.
Der indische Markt für Flugtickets ist der billigste der Welt. In Indien zahlen Fluggäste durchschnittlich 10,36 Dollar pro 100 Kilometer. Zum Vergleich: Im teuersten Flugland Finnland kosten 100 Flugkilometer durchschnittlich 138,90 Dollar, so eine Studie von GoEuro.com.
Der Australier James Hogan ist CEO von Etihad Airways. Genau wie der Konkurrent Qatar Airways hat auch Etihad Airways nur relativ wenige Jumbojets vom Typ A380 gekauft. Das zweistöckige Flugzeug ist die Speerspitze bei dem Versuch, die reichen Kunden zu gewinnen.
Zusätzlich zu den beiden Residence Suites gib es in jedem der neuen Jumbojets neun Sitze der First Class, 70 Sitze der Business Class und 415 normale Sitze. Diese Sitze sollen auf der Strecke zwischen Abu Dhabi und Mumbai auch von Jet Airways India vermarktet werden, das zu 24 Prozent Etihad Airways gehört.
Vistare, die indische Einheit von Singapore Airlines, hat es kaum geschafft, wenigstens zwei Drittel seiner Premium-Sitze zu füllen. Zwar hat Indien 1,3 Milliarden Einwohner. Doch rund 750 Millionen Inder leben von weniger als 2 Dollar pro Tag und kommen daher als Kunden der Residence Suites nicht infrage.