Es war ein riesen Erfolg für die amerikanischen Behörden. Ihnen gelang die Festnahme einer der berüchtigten und meist gesuchten Verbrecher aller Zeiten. Doch die Freude hält sich in Grenzen, denn das Geld von El Chapo war nämlich für die Finanzierung der geplanten Mauer gedacht.
Wo ist das Geld von El Chapo?
Ted Cruz hat letzten Monat einen Finanzierungsplan für die umstrittene Maueridee von Donald Trump vorgestellt. Nachdem El Chapo geschnappt wurde, könnte das „schmutzige Drogengeld“ alles bezahlen. Schließlich schätzt man das Vermögen von Joaquin Guzman , das ist sein richtiger Name, auf 14 Milliarden Dollar.
Mexikanische Behörden bezeichneten die Pläne der Republikaner als Utopie. El Chapo würde weder die Mauer bezahlen, noch werde man sein Geld finden. Oberster Rechtsanwalt Raul Cervantes hält die Erwartungen der US-Behörden für genauso wahrscheinlich wie die Bekehrung von Joaquin Guzman zu einem anständigen Bürger.
„Bis heute haben die US-amerikanische Behörden nicht einen Dollar von El Chapo gefunden“, so wird Rechtsanwalt Cervantes in Daily News zitiert.
Die Anklageerhebung der USA spricht von 14 Milliarden Dollar, welche aus dem Sinaloa Cartel beschlagnahmt werden sollten. Doch bisher hat nur Mexiko, und auch nur belangloses, Eigentum finden können.
Mexiko hat nicht viel Hoffnung
„Guzman hält sein Vermögen in keiner Bank, auch seine Immobilien sind nicht gelistet“, so der Rechtsanwalt. Natürlich hat der Drogenboss Verstecke und wahrscheinlich unvorstellbaren Besitz, doch nichts ist auf Papier festgehalten.
So haben sich das die US-Behörden nicht vorgestellt. Trump hat seinen ganzen Wahlkampf auf das Versprechen einer Mauer aufgebaut. Einer Mauer, die Mexiko und El Chapos beschlagnahmter Reichtum finanzieren sollte.
Nach einem Bericht von Homeland Security würde der Bau der Mauer 21 Milliarden Dollar kosten. Ted Cruz erhofft sich allerdings immer noch die 14 Milliarden von dem mexikanischen Drogenboss.
El Chapo wurde am 19. Januar in die USA überführt. Nachdem er gleich zweimal aus mexikanischen Gefängnissen ausgebrochen war, muss er sich diesen Freitag im Bundesgericht in Brooklyn anhören lassen.