Mithilfe der sogenannten Dollarauktion kann man einen Dollar für 100 Dollar versteigern. Die Idee entwickelte im Jahr 1971 der britische Wirtschaftswissenschaftler Martin Shubik. Für Shubnik war es eher eine theoretische Überlegung. Doch clevere Investoren können auf diese Weise enorme Renditen erzielen.
Für Investoren gibt es ein hervorragendes System, mit dem sie ganz legal einen Dollar für 100 Dollar verkaufen können. Vorbild ist das von dem britischen Wirtschaftswissenschaftler Martin Shubik im Jahr 1971 entwickelte Spiel, die Dollarauktion.
Martin Shubik war Professor an der US-Universität Yale und ein Freund des Spieltheoretikers John Nash. In ihrer Freizeit hatten die beiden Spaß damit, sich teuflische Gesellschaftsspiele auszudenken. Die Akteure an der Wall Street kennen sich meist ganz gut mit riskanten Spielen wie Poker aus. Doch die Dollarauktion bietet noch weitaus bessere Chancen.
Bei der Dollarauktion wird ein Dollar versteigert. Die Auktion funktioniert wie jede andere Auktion – bis auf eine entscheidende Zusatzregel: Auch der Bieter mit dem zweithöchsten Gebot muss sein Gebot zahlen, auch wenn er dafür nichts erhält. Nur der höchste Bieter erhält für sein Gebot den angebotenen Dollar.
So läuft die Dollarauktion ab
Erfahrene Händler ahnen, wie sich eine solche Dollarauktion entwickeln wird. Man versammelt eine große Menge Leute in einem Raum und startet die Auktion. Am Anfang hoffen alle, den Dollar für ein paar Cent zu ersteigern und die Gebote kommen schnell hintereinander.
Selbst wenn der Gebotspreis 50 Cent erreicht, erhoffen sie die Bieter noch einen ordentlichen Gewinn. Keiner macht sich Sorgen darüber, dass er der zweithöchste Bieter sein könnte. Denn der Raum ist voller Leute.
Der Auktionator ist zu diesem Zeitpunkt schon fast in der Gewinnzone. Denn er erhält für seinen Dollar sowohl das Geld des höchsten als auch das Gebot des zweithöchsten Bieters.
Doch dann erreichen die Gebote langsam die 1-Dollar-Marke, und plötzlich wollen immer weniger Leute noch ein Gebot machen. Eigentlich macht jetzt immer nur derjenige ein Gebot, der gerade der zweithöchste Bieter ist.
Das heißt, es bleiben nur noch zwei Bieter übrig, die sich immer wieder in ihren Geboten übertreffen- Keiner der beiden will der zweithöchste Bieter sein. Rein rationale ist ihr Verhalten sinnvoll. Sie überbieten den Konkurrenten um ein paar Cent und liegen wieder vorn.
Das Problem ist, dass die beiden Bieter dasselbe Ziel haben. Sie überbieten einander immer weiter, bis der Preis für einen Dollar astronomische Höhen erreicht. Der Wahnsinn kann eine lange Zeit weitergehen, bis irgendwann einer entscheidet, dass er nicht mehr mitmacht. Denn zahlen müssen ja sowieso beide.
Dann nimmt der Auktionator die gebotenen Summen der beiden Bieter entgegen und übergibt den Dollar. Sein Gewinn beträgt im ungünstigsten Fall nur 100 Prozent, wahrscheinlich jedoch deutlich höher.
Dollarauktion ist Vorbild für den globalen Anleihemarkt
Der amerikanische Finanzjournalist Daniel Drew sieht in der Dollarauktion eine „perfekte Metapher für Wall Street“. Denn in beiden Fällen gehe es darum, die Klienten gegeneinander auszuspielen und dafür die Gebühren einzustreichen.
Auch im globalen Markt für Staatsanleihen sieht Daniel Drew Parallelen zur Dollarauktion. Infolge der anscheinend unbegrenzten Geldschwemme durch die Zentralbanken machen die Investoren immer extremere Gebote für Staatsanleihen. Inzwischen haben wir für einen erheblichen Teil des globalen Staatsanleihenmarktes negative Zinsen.
Die Logik der Investoren ist dabei, dass die Renditen künftig noch negativer sein werden oder dass die Deflation stärker sein wird als ihr nominaler Verlust. Die Investoren für Staatsanleihen wollen sozusagen nicht der zweithöchste Bieter sein.
Als Professor Martin Shubik vor 44 Jahren die Dollarauktion erfand, hätte er sicherlich nicht gedacht, dass sein teuflisches Gesellschaftsspiel ein Vorbild für den globalen Anleihemarkt sein wird.
Okay, das probier ich aus, am besten wenn die Leute schon was intus haben.
Ich spiele mit! Aber nur als Auktionator!
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