DLG – Fachkongress der Landwirte plant Cannabis Anbau

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Die Landwirte planen den Cannabis Anbau, nachdem die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz die Pläne für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt hat. Nun folgt der erste deutsche Fachkongress CannaB zur Legalisierung von Cannabis am 6. und 7. Dezember 2022 unter Teilnahme der Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG).

Deutsche Landwirte planen Cannabis Anbau
Deutsche Landwirte planen Cannabis Anbau

Ampel-Koalition stellt Cannabis-Legalisierung vor

Gesundheitsminister Karl Lauterbach stellte ein Eckpunktepapier zu den geplanten Gesetzen vor, mit denen die kontrollierte Abgabe und der Konsum von Cannabis für Freizeitzwecke unter Erwachsenen geregelt werden sollen. Auch der Erwerb und Besitz von 20 bis 30 Gramm Freizeit-Cannabis für den Eigenbedarf soll legalisiert werden.

Die Regierungskoalition hat sich letztes Jahr darauf geeinigt, während ihrer vierjährigen Amtszeit als Ampel-Koalition ein Gesetz einzuführen, das die kontrollierte Abgabe von Cannabis in lizenzierten Geschäften ermöglicht. Lauterbach nannte keinen Zeitplan für diesen Plan und konnte bisher auch in diversen Talkshows keine weiteren Details zum Zeitplan nennen.

Viele Länder der Region haben Cannabis für begrenzte medizinische Zwecke bereits legalisiert, darunter auch Deutschland seit 2017. Andere haben den allgemeinen Konsum entkriminalisiert, ohne ihn jedoch zu legalisieren. In der Krebsbehandlung, zur Minderung der Symptome und Schmerzen, ist es ein bekanntes Mittel in Deutschland geworden.

Cannabis bietet neues Geschäftsfeld für Landwirte

Dem Papier von Lauterbach zufolge soll der private Selbstanbau in begrenztem Umfang erlaubt werden. Laufende Ermittlungen und Strafverfahren im Zusammenhang mit nicht mehr illegalen Fällen sollen sogar eingestellt werden, wenn das Papier in seiner jetzigen Form verabschiedet wird. Mit der Legalisierung erhofft sich die Bundesregierung den Cannabis Konsum zu entkriminalisieren und ist somit auf den Import oder auf lokale Landwirte angewiesen.

Auf der „CannaB“, dem Fachkongress zur Legalisierung von Cannabis, wird am 6. und 7. Dezember 2022 in der Messe Freiburg eine mögliche Umsetzung der Legalisierung vorgestellt. Die DLG organisiert die Veranstaltung mit und stellt selbst am Mittwoch, dem 7. Dezember, ab 13 Uhr Perspektiven im Themenblock „Anbau versus Import: Nischenthema Hanfanbau in Deutschland“ vor. Die Legalisierung von Cannabis hat in den USA in der Vergangenheit zu explodierenden Umsätzen und Gewinnen geführt.

Für wenige Landwirte ist der Hanfanbau bereits durch Nutzhanf bekannt. Der Ernteprozess ist bei Cannabis jedoch anders, da die Blüten für den Konsum geerntet werden müssen. Etwa 4 Millionen Menschen haben letztes Jahr in Deutschland Cannabis konsumiert, 25% davon waren zwischen 18 und 24 Jahre alt, sagte Lauterbach, nannte jedoch keinen gesetzlichen Verkaufspreis oder genauere Angaben zu den geplanten Steuern.

Erwarteter Cannabis Konsum der Bundesregierung

Die Regierung eine spezielle Konsumsteuer einführen und Programme zur Aufklärung und Missbrauchsprävention in Bezug auf Cannabis entwickeln. Die Legalisierung von Cannabis könnte Deutschland jährliche Steuereinnahmen und Kosteneinsparungen in Höhe von etwa 4,7 Milliarden Euro (4,7 Milliarden Dollar) bringen und 27.000 neue Arbeitsplätze schaffen, wie eine Umfrage im vergangenen Jahr ergab. Die Einnahmen ergeben sich aus einem Preis von 6 Euro pro Gramm inklusive Steuern.

Deutschland ist bereits einer der größte Markt für medizinisches Cannabis in Europa, mit rund neun Tonnen, die im vergangenen Jahr an deutsche Apotheken geliefert wurden. „Der neue Cannabismarkt in Deutschland könnte der größte in der ganzen Welt werden“, sagt Dr. Stefan Gall, Geschäftsführer MABEWO AG). Die weltweit am weitesten verbreiteten Gründe für den medizinischen Cannabis Konsum sind chronische Schmerzen, Depressionen und Angstzustände.

Bis zu 420 Tonnen Cannabis könnten hierzulande pro Jahr konsumiert werden, prognostiziert ein Wirtschaftswissenschaftler in einer vom Deutschen Cannabis-Verband in Auftrag gegebenen Studie. Bei einem Preis von 10 Euro pro Gramm würde das einem Jahresumsatz von 4,2 Milliarden Euro entsprechen. Nach verschiedenen Quellen sind 10 Euro pro Gramm ein guter Mittelwert für den illegalen Erwerb von Cannabis in Deutschland.

MABEWO AG ist ein Schweizer Spezialist für Indoor-Anbau
MABEWO AG ist ein Schweizer Spezialist für Indoor-Anbau

Cannabis Anbau nur für lizenzierte Landwirte

Deutschland werde das Papier von Herrn Lauterbach der Europäischen Kommission zur Vorprüfung vorlegen und erst dann einen Gesetzentwurf ausarbeiten, wenn die Kommission den Plan genehmige, fügte der Minister hinzu. Stimmen die bisher geschätzten Zahlen, kann sich der deutsche Fiskus über hohe Einnahmen freuen. Als Vergleich hat Deutschland im Jahr 2021 nur durch die Alkoholsteuer 2,1 Milliarden Euro eingenommen und mit der Tabaksteuer 14,7 Milliarden Euro.

Nicht nur als Verkäufer von Cannabis soll man in Zukunft eine offizielle Lizenz tragen, sondern auch als Landwirt. Deutschland wird als ein Muster für die Cannabis-Regulierung in Europa gesehen. Die medizinischen Marihuana-Produkte müssen unter GACP– und EU-GMP-Standards für Pharmazeutika hergestellt werden. Aber es bleibt sehr schwierig, in Deutschland eine Cannabis-Lizenz zu bekommen. Die Regierung arbeitet über Verträge mit den Cannabis-Erzeugern.

Um die ganzjährige Versorgung von Cannabis für medizinische Zwecke sicherzustellen, ist der Indoor-Anbau notwendig. Dazu thematisiert Dr. Stefan Gall (Geschäftsführer MABEWO AG) und Christian Halle (Project Development & Head Grower MABEWO AG) „Regulatorische & operative Herausforderungen bei der Indoor Cannabis-Produktion in der Schweiz“ auf dem kommenden Fachkongress der Landwirte. Das Unternehmen hat bereits langjährige Erfahrungen und nachhaltige Konzepte für den Indoor-Anbau entwickelt.

(TB)