Geahnt haben es einige schon immer, doch nun ist es offiziell: Das Internet besteht zum großen Teil aus Pornos. Ein Drittel des Datenverkehrs im Netz wird durch pornografische Inhalte erzeugt, wie ExtremTech berichtet. Das Onlinemagazin bezieht sich bei seinen Berechnungen auf Daten von Googles Doubleclick Ad Planner und Angaben von YouPorn – einer der weltgrößten Porno-Plattformen.
Googles Doubleclick Ad Planner zeichnet das Surfverhalten von Internetnutzern mit Hilfe von Cookies auf. Aus diesen Daten geht hervor, dass unter den 500 meist besuchten Webseiten Dutzende Porno-Seiten vertreten sind. Die derzeit größte Porno-Seite im Internet ist Xvideos mit 4,4 Milliarden Seitenaufrufen pro Monat. Damit ist die Seite dreimal so groß wie das US-Nachrichtenportal CNN und doppelt so groß wie das populärste Internetforum Reddit.
Pornos sind populärer als CNN und Reddit
Auch die Streaming-Seiten YouPorn, Tube8 und PornHub verfügen über monatliche Seitenaufrufe in Milliardenhöhe und lassen damit manche Nachrichtenseite hinter sich. Und selbst ein Portal kostenpflichtige Live-Sex-Kontakte über die Webcam wie LiveJasmin stellt so einige Internetgrößen in den Schatten, wenn es um Reichweite und Popularität geht. Im Schnitt verweilen die Besucher zwischen 15 und 20 Minuten auf diesen Webseiten.
Doch Seitenrufe sagen lediglich etwas über die Popularität der Webseiten aus und nicht über den Datenverkehr, der durch sie erzeugt wird. Um das Datenvolumen abschätzen zu können, hat ExtremTech Zugang zu Statistiken der zweitgrößten Porno-Plattform der Welt erhalten – YouPorn. Daraus geht hervor, dass YouPorn sechsmal mehr Daten überträgt als die in den USA äußerst populäre Streaming-Plattform Hulu.
Extremer Datenverkehr für Pornos
YouPorn hostet über 100 TerraByte Daten und verzeichnet über 100 Millionen Seitenaufrufe am Tag, wie das Onlinemagazin Golem berichtet. Damit übertrage Youporn am Tag 950 TerraByte und 28 PetaByte Daten pro Monat. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Videodaten. Xvideos könnte sogar auf 35 bis 40 PetaByte pro Monat kommen.
Schätzungen gehen davon aus, dass jede der großen Porno-Seiten jeweils zwischen 50 und 200 TerraByte an Daten speichert. Allein Xvideos benötige in Spitzenzeiten eine Kapazität von 1 TerraBit pro Sekunde, um den Datenverkehr zu stemmen. Zum Vergleich: Die Verbindung zwischen London und New York beträgt nur 15 TerraBit pro Sekunde.
„Es ist wahrscheinlich nicht unrealistisch zu sagen, dass Pornoseiten 30 Prozent des Datentraffics des gesamten Internets ausmachen“, schätzt Sebastian Anthony von ExtremTech.
Damit hat Anthony nun wissenschaftlich belegt, was die Macher des preisgekrönten Broadway-Musical „Avenue Q“ bereits vor einigen Jahren verkündeten: Das Internet wurde prinzipiell für den Austausch von Pornos konzipiert („The Internet is for Porn! Why do think the net was born? Porn, Porn, Porn!“). Der Song wurde ein viraler Hit, wohl auch, weil viele Internetnutzer erkannten, dass mehr als nur ein Körnchen Wahrheit darin steckt.
Ich schweige ausnahmsweise einmal. Auf dem Gebiet kenn‘ ich mich nicht so gut aus
Comments are closed.