Hacker haben Überwachungskameras mit Internetverbindung für einen massiven Cyberangriff genutzt. Webseiten wie Twitter, Spotify, Amazon, Airbnb und CNN waren nicht mehr erreichbar. Der Vorfall zeigt die Gefahren des Internets der Dinge.
Der Internet-Dienstleister Dyn wurde am Freitag Opfer einer massiven Cyberattacke mit zig-Millionen beteiligten IP-Adressen. Vor allem mithilfe von IP-Kameras überlasteten die Hacker Server in den USA, bis diese zusammenbrachen. Nutzer hatten keinen Zugang mehr zu Webseiten wie Twitter, Spotify, Amazon, Airbnb und CNN.
Die Schadsoftware scannte das Netz nach IP-Geräten ab, die mit Standardeinstellungen und ohne Firewall betrieben werden. Betroffen waren vor allem IP-Kameras von Firmen wie Dahua, Hisilicon, Mobotix und Shenzhen Anran Security Camera. Wer hinter dem Angriff steckt, ist nicht bekannt.
Cyberangriff mit Überwachungskameras
Nun hat der chinesische Hersteller Hangzhou Xiongmai Technology eingeräumt, dass für die Cyberattacke auch seine Produkte missbraucht worden sind. Zwar wisse man nicht, wie viele Kameras betroffen seien, zitiert Bloomberg aus einem Statement. Doch seien alle Modell anfällig, die vor September 2015 hergestellt wurden.
Die Firma empfiehlt allen Nutzern dringend, Standardbenutzernahmen und Standardpasswörter zu ändern sowie ein Update der Firmware durchzuführen.
Zwar entwendeten die Hacker mit ihrer DDoS-Attacke vom Freitag keine Passwörter und kein Geld. Doch der Cyberangriff mithilfe des Mirai-Botnetzwerks zeigt die Gefahren im Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von Online-Geräten, die man zusammen das Internet der Dinge nennt. Sie ermöglichen Cyberangriffe von bisher nicht gekannter Wirkung.