Rund 30 Millionen Euro steckte die Magna Immobilien AG von Jörn Reinecke in die Sanierung des Iduna-Hochhauses. Unter dem Namen City Tower Essen wird es nun neu eröffnet. Der Büroturm war eine Ikone der jungen Bundesrepublik.
Knapp drei Jahre lang hat das Iduna-Hochhaus im Zentrum Essens direkt am Limbecker Platz leer gestanden. Am Freitag wird das grundsanierte Hochhaus aus dem Jahr 1963 nun wieder eröffnet. Nun trägt es den Namen City Tower Essen.
„Zeit, um über sich hinauszuwachsen“, heißt es auf dem Werbeplakat an der neuen Fassade, mit dem jetzt neue Mieter für den 57 Meter hohen Büroturm gesucht werden. Auch die städtische Wirtschaftsförderung hat bereits ein Auge auf den City Tower geworfen.
„Aber auch Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfer und Konzerntöchter signalisieren ein starkes Interesse“, zitiert die WAZ den Essener Immobilienkaufmann Eckhard Brockhoff, der für die Vermietung des insgesamt 10.230 Quadratmeter großen Hochhauses verantwortlich ist.
Hoch oben im zwölften Stock ist eine lichtdurchflutete Musteretage eingerichtet. Hier zeigt sich, wohin die gut 30 Millionen Euro Sanierungskosten geflossen sind, etwa in die Klima- und Heiztechnik sowie in moderne Büro- und Kommunikationstechnologie.
Beeindruckend sind insbesondere auch die neuen dreifachverglasten Fenster. Eckhard Brockhoff deutet auf den Berufsverkehr, der unten über den Limbecker Platz rollt. Dann schließt er die neuen Fenster und sagt: „Jetzt hören Sie nichts mehr.“
„Mieter können einfach einen Stift in die Hand nehmen und ihren Bereich gestalten – vom Einzelbüro bis Open Space“, so Brockhoff. „Die zentrale Lage in der City, die 435 freien Parkplätze und der Anschluss an die U-Bahn sind weitere Trümpfe.“
Außer dem großen Hochhaus gibt es davor noch einen flachen vorgelagerten Sockelbau mit drei Etagen für Geschäfte und Ladenlokale. Entworfen wurde das Iduna-Hochhaus einst vom Baumeister Friedrich Wilhelm Kraemer.
Dessen Sohn Kaspar Kraemer ist heute ebenfalls Architekt, und er schwärmt vom Entwurf seines Vaters: „Es ist eine Ikone der jungen Bundesrepublik, in seiner Schlankheit und Schwerelosigkeit ein Symbol, in Essen einmalig.“
Jörn Reinecke, Vorstand des Haupteigentümers Magna Immobilien AG, lobt die „gelungene Revitalisierung“ des Hochhauses. Sein Hamburger Unternehmen verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in der Projektentwicklung, vor allem in deutschen Großstädten.
Lange Zeit war kontrovers diskutiert worden, ob man das ehemalige Iduna-Hochhaus nicht lieber abreißen solle. Erst der Bochumer Immobilienkaufmann Oguzhan Can setzte den Diskussionen ein Ende, als er das Objekt im Oktober 2015 überraschend ersteigerte.
Bei der Zwangsversteigerung zahlte Oguzhan Can 8,2 Millionen Euro. Und seitdem war klar, dass saniert wird. Denn wenn jemand mehr als das Dreifache des Verkehrswerts zu zahlen bereit ist, dann hat er andere Pläne als einen Abriss.
Ichon
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