Bei deutschen Unternehmen geht der Trend zu engen Hemden, die den Körper betonen. Auch die vorgeschriebenen dunklen Anzüge sind heute enger geschnitten. Die Männer in den Anzügen haben meist eine gute Figur und sind extrem sportlich. Mark Bezner, Chef des Hemdenfabrikanten Olymp, kann diesen Trend erklären.
Mit einem Jahresumsatz in Höhe von 225 Millionen Euro ist Olymp einer der größten Hemdenfabrikanten Europas. Seit 1995 ist Mark Bezner Geschäftsführer. Viele Jahre führte er die Firma zusammen mit seinem Vater Eberhard Bezner. Mit dessen Wechsel in den Beiratsvorsitz des Unternehmens wurde Mark Bezner im Jahr 2010 zum alleinigen Geschäftsführenden Gesellschafter. Der 52-Jährige führt das Unternehmen in dritter Generation.
Zum Interview trägt Bezner einen dunkelblauen Anzug und ein eng anliegendes weißes Hemd mit Haifischkragen. Er wirkt athletisch. Sein Händedruck hat Schraubstockqualität, schreibt das manager magazin. Passend zum Hemd fährt er einen blauen Porsche.
Der Manager von heute ist auch Sportler
Als Schwimmer schaffte es Mark Bezner im Jahr 1984 fast zu den Olympischen Spielen in Los Angeles. Noch heute schwimmt er regelmäßig früh am Morgen seine Bahnen. „Im Sommer mache ich das jeden Tag in meinem Außenpool.“
Beim Schwimmen ist Bezner in seinem Element, sagt er. Dabei komme er immer wieder auf eine gute Idee, die er dann gleich aufschreibt. Durch den Sport könne man eine Menge lernen, zum Beispiel Zeitmanagement oder das Setzen von Prioritäten.
„Und als Sportler ist man extrem zielorientiert. Mein Unternehmen Olymp ist für mich deshalb Sport. Mich treibt nicht der Profit an, sondern die Marktposition. Ich will aufs Siegertreppchen.“
Die Leidenschaft für den Sport sieht man nicht nur bei Olymp-Chef Bezner. Denn heute treiben fast alle Manager regelmäßig Sport. Viele sind fast Leistungssportler. Sie joggen, laufen Marathon oder fahren Rad. Zudem ernähren sie sich vernünftig. „Der Manager von heute ist deshalb meist fit und schlank“, sagt Bezner
Der Trend geht zu körperbetonten Business-Hemden
Die Verbreitung des Sports schlägt sich auch in der Männermode nieder. „Der Trend geht eindeutig zu engeren, körperbetonten Silhouetten“, sagt Bezner. „Ich nenne es die Jogi-Löw-Optik.“ Die Männer trügen zwar nach wie vor dunkle Anzüge, aber auch die seien heute viel enger geschnitten als noch vor ein paar Jahren.
Doch nicht nur äußerlich unterscheiden sich die heutigen Manager von früheren Generationen, nach Ansicht von Bezner ticken sie auch ähnlich. „Sie haben oft dieselbe Ausbildung, einen MBA in den USA oder Großbritannien gemacht. Sie haben dieselbe Sprache drauf, und sie handeln fast synchron.“
Früher habe es deutlich mehr Typen gegeben, sagt Bezner, „auch weil es mehr Patriarchen gab“. Dies gelte auch für seine eigene Firma. Dort habe unter seinem Vater Eberhard Bezner, der das Unternehmen aufgebaut hat, noch „ein ganz anderer Stil“ geherrscht. Heute werde mehr im Konsens entschieden und in Teams gearbeitet.
Der Hemdenfabrikant Olymp ist ein Familienunternehmer. „Unternehmer wie wir denken langfristig“, sagt Chef Bezner. In Konzernen würden die Manager eher am Quartalsergebnis gemessen. Dadurch würden sie vielleicht verleitet, lieber kurzfristig den Umsatz zu pushen, weil sie sich dadurch einen Bonus, eine Beförderung oder gar einen Job woanders versprechen.
„Es gibt auch dort ein paar langfristig denkende Manager“, sagt der Olymp-Chef und nennt seinen Freund Wendelin Wiedeking und Hartmut Jenner, den Chef von Kärcher. Letzteren sehe man selbst im Stadion beim VfB Stuttgart nie ohne eine Kärcher-Krawatte.
Der Manager von heute extrem sportlich. Naja, wer es braucht. Werd mich deswegen jetzt nicht schlecht fühlen.
Da finde ich die alte Mode besser:
Ich frage mich wo die Manager die Zeit dafür hernehmen..
Nach der Arbeit freue ich mich auf meine Familie. Verbringe schließlich schon genug Zeit im Büro..
Comments are closed.