Börsengang: Ferrari startet an der Wall Street

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Ob der Börsengang Ferrari nutzt, steht in den Sternen. Freuen dürfte sich jedoch Ferrari-Chef Sergio Marchionne. Seit er den Börsengang ankündigte, ist die Aktie der Muttergesellschaft Fiat Chrysler (FCA) um 80 Prozent gestiegen.

Um für die Ferrari-Aktien zu werben, hat die Investmentbank UBS eine rote F12 Berlinetta und ein blaues California Cabrio vor ihrem New Yorker Hauptquartier aufgefahren. Voraussichtlich am Dienstag werden die Papiere des italienischen Sportwagenbauers unter dem passenden Kürzel RACE erstmals am New York Stock Exchange gehandelt.

Bisher hält Fiat Chrysler 90 Prozent an Ferrari. Doch nun bietet FCA 9 Prozent der Ferrari-Aktien zum Verkauf an, mit der Option, ein weiteres Prozent zu kaufen. Die Aktienpreise liegen zwischen 48 und 52 US-Dollar. Durch den Börsengang könnte also eine knappe Milliarde Dollar zusammenkommen (880 Millionen Euro).

Die restlichen 80 Prozent will Fiat Chrysler zunächst behalten. Denn Anfang 2016 will er Konzern sie an die FCA-Aktionäre verteilen. Dann wird jeder Aktionär von FCA auch Anteilseigner an der Nobelmarke Ferrari.

Die übrigen 10 Prozent an Ferrari gehören Piero Ferrari, dem Sohn des legendären Firmengründers Enzo Ferrari (1898-1988). Dieser hat einst mit dem „Cavallino rampante“, dem sich aufbäumenden Pferdchen, das vielleicht bekannteste Markenzeichen Italiens geschaffen. In seiner Heimat ist er eine Kultfigur.

Im vergangenen Jahr verließen 7.255 Ferrari die Werkstore in Maranello, einer Kleinstadt südlich von Enzo Ferraris Geburtsort Modena. Jedes Jahr strömen Liebhaber aus aller Welt dorthin, um sich das Ferrari-Museum anzuschauen oder zu Preisen ab 70 Euro pro zehn Minuten selber eine Runde zu drehen.

Ob der Börsengang Ferrari oder den Aktionäre am Ende wirklich etwas bringt, ist umstritten. „Einige Cheerleader brauchen eine kalte Dusche“, zitiert das manager magazin etwa den Analysten Max Warburton vom Analysehaus Bernstein. Ferrari sei wachstumsschwach und verschlinge massive Technologie-Kosten, sagt der Branchenkenner.

Sergio Marchionne, Vorstandsvorsitzender der Muttergesellschaft Fiat Chrysler (FCA) und Ferrari-Präsident, dürfte sich auf jeden Fall die Hände reiben. Der Italo-Kanadier, der intern auch „der Mann mit den zwei Gehirnen“ genannt wird, will dem angeschlagenen FCA-Konzern bis zu seinem für Ende 2018 angekündigten Rückzug eine gute Position verschaffen.

Sergio Marchionne hat Ferrari genutzt, um den Aktienpreis der angeschlagenen Konzernmutter FCA in die Höhe zu treiben. Seit der Bekanntgabe, dass es für Fiat-Aktien Ferrari-Aktien geben wird, wurden Fiat-Aktien zum Verkaufsschlager. Seit Sergio Marchionne den Ferrari-Börsengang ankündigte, ist der FCA-Kurs um mehr als 80 Prozent gestiegen.

Laut dem Management um Sergio Marchionne soll der Maserati die Lücke schließen und das neue Flaggschiff des Fiat-Chrysler-Konzerns werden. Maserati soll viel Gewinn abwerfen, um beim Fiat-Chrysler-Konzern die Entwicklung neuer Modelle finanzieren. Aktuell kämpft Maserati aber mit stagnierenden Verkaufszahlen.

2 KOMMENTARE

  1. Ferrari ist und bleibt ein Pizzabäckerauto. Brauchst immer zwei gleiche Fahrzeuge, sonst lachen die Nachbarn weil einer immer in der Werkstatt steht … 🙂

  2. Die Aktien sind um 80 Prozent gestiegen?! Da hätte ich beim letzten Managertreffen gerne mal Mäusschen gespielt. Ich bekomme nie die guten Insider-Infos!

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