Die Firma Parsons Xtreme Golf von Unternehmer und Golf-Fan Bob Parsons produziert die wohl besten Golfschläger der Welt. Beim Design spielte lediglich die Qualität der Schläger eine Rolle, die Kosten ließ man außer Acht. Denn für einen Schläger, der das Golfspiel voranbringt, zahlen Fans jeden Preis.
Bob Parsons ist der Gründer des weltweit genutzten Internet Domain Registrars GoDaddy. Im April dieses Jahres hat er Parsons Xtreme Golf gegründet. Das Ziel des Unternehmens bestand darin, die bester Golfschläger der Welt herzustellen und dabei die Kosten außen vor zu lassen.
Parsons liebt das Golfspiel. „Er ist der wohl passionierteste Mensch im Hinblick auf das Golfen, den ich je getroffen habe, und ich bin schon eine ganze Weile beim Gold dabei“, zitiert Bloomberg den Designer und früheren PGA-Tour-Spieler Mike Nicolette.
Mike Nicolette hatte 23 Jahre lang für Ping von der Karsten Manufacturing Company gearbeitet, bevor es Bob Parsons gelang, ihn abzuwerben. Auch den früheren Ping-Designer Brad Schweigert konnte Parsons für sein Projekt gewinnen, den besten Golfschläger der Welt herzustellen.
Kosten spielen keine Rolle
Die Preise bei Parsons Xtreme Golf sind deutlich höher als bei anderen Firmen. Ein Satz aus 14 Schlägern kostet rund 5.000 Dollar. Ein entsprechender Satz mit den teuersten Schlägern kostet beim Konkurrenten Callaway Golf nur 2.700 Dollar.
„Die Leute, auf die wir abzielen, können einen 5.000-Dollar-Check unterschreiben, ohne mit der Wimper zu zucken, wenn es ihr Spiel voranbringt“, sagt Parsons. Er wende sich an ein Segment des Golfmarktes, das von anderen Unternehmen bisher nicht bedient worden sei.
Parson wollte von den Designern Nicolette und Schweigert, dass sie sich auf die Qualität der Schläger konzentrieren sollen, ohne sich Sorgen um die Kosten zu machen. „Das ist eine andere Herangehensweise“, sagte Nicolette.
„Es war ein wenig einschüchternd. Viele Unternehmen versuchen, bis zu einem bestimmten Kostenpunkt zu designen. Bob sagte uns, er will die beste Qualität, und egal was das Endprodukt kostet, man werde für diesen Preis Kunden finden.“
Eine halbe Million Dollar Umsatz bisher
Seit Gründung der Firma Parsons Xtreme Golf (PXG) in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona hat Parsons nach eigenen Angaben 120 Eisen-Sätze, 150 Drivers und 53 Putter für insgesamt rund eine halbe Million Dollar verkauft.
Parsons gründete seine Firma PXG zu einem Zeitpunkt, da die Zahl der Spieler zurückgeht. Doch das macht ihm keine Sorgen. „Diese Schläger sind nicht für sie“, sagt er.
Die PXG-Schläger werden aktuell in Scottsdale National verkauft, einem privaten Club in Arizona, den Parsons im Jahr 2013 für 600.000 Dollar gekauft hat, und bei Cool Clubs, einem hockklassigen Golf-Studio mit weltweit 16 Filialen.
Reaktionen von Golf-Profis
Der 32-jährige PGA-Tour-Spieler Ryan Moore aus dem US-Bundesstaat Washington ist einer von zwei Spielern, die bei Parsons Xtreme Golf unter Vertrag stehen. Die ersten vier Jahre als Golfprofi hatte er Golfschläger von Ping verwendet.
Daher kannte er den Designer Nicolette, der ihm die PXG-Schläger vorstellte. „Ich wusste, wenn er sie designt hatte, dann würde ich sie wahrscheinlich mögen.“
Ursprünglich erhielt er von Nicolette einen Satz mit Prototypen. Moore sollte dem Designer eigentlich nur ein Feedback geben. Das Feedback gab er auch. Doch außerdem behielt er einfach die Schläger und weigerte sich, sie zurückzugeben. „Ich fand sie so gut“, sagte Moore.
Obwohl er noch gar nicht unter Vertrag stand, spielte Moore die PXG-Schläger zweieinhalb Monate der Saison. Dann unterzeichnete er im April einen Dreijahresvertrag. In den zwölf Turnieren seit seinem Schlägerwechsel hat Moor siebenmal die Top 25 erreicht. Er ist aktuell auf Platz 17 der Geldliste.
Die Schläger sehen aus wie klassische „Muscleback“-Eisen, sie sind hohl und mit einer Zusammensetzung aus Elastomer-Gummi gefüllt, um die Wirkung verfehlter Abschläge zu verringern. Zum Design gehören auch elf kleine Wolframschrauben, wodurch die Schläger schon von weitem zu unterscheiden sind.
„Es sieht so cool aus“, sagte Parsons. „Der Nachteil ist, dass es ein ziemlich kostenaufwändiger Prozess ist.“
„Es sieht aus, wie ein besseres, Hoch-Performance-Eisen, aber tatsächlich ist es ein spiel-verbesserndes Eisen“, sagt Golfprofi Moore.
Die hohen Kosten für Wolfram und der Herstellungsprozess führen zu den höheren Kosten, sagt Designer Nicolette. Doch im Ergebnis steigen die Bälle höher mit weniger Spin und etwa 5 Kilometer pro Stunde schneller. Daher fliegen sie rund 10 Meter weiter als mit herkömmlichen Schlägern, sagen Parsons und Nicolette.