Aston Martin: Fährt James Bond bald ein Elektroauto?

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Im letzten James-Bond-Film "Spectre" fuhr Daniel Craig einen Aston Martin DB10. (Foto: flickr/ KeithJustKeith)
Im letzten James-Bond-Film „Spectre“ fuhr Daniel Craig einen Aston Martin DB10. (Foto: flickr/ KeithJustKeith)

Der britische Sportwagenhersteller Aston Martin plant die Entwicklung eines Elektroautos. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mit. Unterstützung für das Projekt holt sich Aston Martin dafür aus China. Der Technologiekonzern Le Eco soll an der Entwicklung des Elektroautos mitwirken. Im Jahr 2018 soll das Elektroauto auf den Markt kommen. Der Sportwagen soll sich optisch an bestehenden Aston-Martin-Modellen orientieren und rund 800 PS auf die Straße bringen.

Die Ankündigung, dass Aston Martin ein Elektroauto plant, kommt überraschend. Noch vor zwei Jahren sagte Aston-Martin-Chef Ulrich Bez, dass James Bond niemals elektrisch fahren werde. Immerhin ist der tiefe Motorensound fester Bestandteil der Marke Aston Martin. „Das Letzte, was ein Sportwagen braucht, ist ein Elektromotor“, sagte Bez damals.

Die Kultfigur aus den weltberühmten Spionage-Thrillern von Ian Fleming lieferte erstmals in dem 1965 erschienen Film Goldfinger“ wilde Verfolgungsjagden in einem Aston Martin DB5. Auch in den Bond-Filmen „Thunderball“, „GoldenEye“, „Tomorrow Never Dies“, „Casino Royale“ und „Skyfall“ war eine Version des britischen Sportwagens zu sehen. Zuletzt fuhr Bond-Darsteller Daniel Craig im neuesten Streifen „Spectre“ ein zweitüriges Coupé vom Typ Aston Martin DB10.

Doch Ulrich Bez ist Ende 2013 als Chef von Aston Martin abgetreten. Ersetzt wurde er durch Andrew Palmer und dieser scheint weniger Berührungsängste mit Elektro-Motoren zu haben. Ein Prototyp namens Aston Martin RapidE existiert bereits. Er basiert auf dem Modell Rapide S, dass jedoch mit einem Benzinmotor ausgestattet ist. Der Antrieb des RapidE wurde von Formel-1-Spezialist Williams gebaut, wie Golem berichtet. Weitere Details des Prototyps sind nicht bekannt. Gerüchten zufolge soll es jedoch mit Allrad-Antrieb ausgerüstet sein und über 800 PS auf die Straße bringen. Außerdem soll das fertige Modell über eine Internetverbindung verfügen und mit anderen Fahrzeugen kommunizieren können.

Zum Umsetzung des ambitionierten Projekts hat Aston Martin bereits ein Abkommen mit dem chinesischen Technologiekonzern Le Eco unterzeichnet. Und auch bei Le Eco setzt man große Hoffnungen in die Zusammenarbeit mit dem britischen Sportwagen-Hersteller. „Das Joint Venture ist eine partnerschaftliche Plattform, auf der wir in Zukunft Elektroautos für beide Unternehmen entwickeln wollen“, zitiert das Handelsblatt Lei Ding, den Chef der Automobilsparte von Le Eco. Der Manager hat bereits Erfahrungen aus Joint Ventures mit VW und General Motors gesammelt.

Neben dem chinesischen Technologiekonzern Le Eco, soll ein weiteres Unternehmen mit Erfahrung bei der Entwicklung von Elektroautos Aston Martin bei der Realisierung unterstützen. Dabei handelt es sich um Faraday Future, einen 2015 gegründeten Hersteller von Elektroautos und selbst ernannten Konkurrenten von Tesla Motors. Faraday Future hat in der letzten Zeit viele Ingenieure von den großen Automobil-Herstellern abgeworben und soll auch über enge Kontakte zu Apple verfügen. Finanziert wird Faraday Future angeblich von einem chinesischem Internet-Milliardär.

Auf der CES 2016 in Las Vegas stellte das Unternehmen sein erstes Fahrzeug vor: den Supersportwagen FF Zero 01. Der FF Zero 01 ist so gebaut, dass auf dem Chassis weitere, alltagstauglichere Modelle aufgebaut werden können. Das könnte auch die Basis für den RapideE darstellen. Angetrieben wird das Modell von Faraday Future von vier Elektromotoren, die zusammen rund 1.000 PS Leistung haben. So beschleunigt der FF Zero 01 in weniger als 3 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 320 km/h.

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