Alan Greenspan rät zu einer Rückkehr zum Goldstandard

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Der ehemalige Chef der US-Notenbank Alan Greenspan sieht die Weltwirtschaft in einem schlechten Zustand und warnt vor einer neuen Finanzkrise. Die Ausweitung der Geldmenge durch die Zentralbanken werde irgendwann zu einer Hyperinflation führen. Eine Lösung für die Probleme wäre eine Rückkehr zum Goldstandard.

Der ehemalige Chef der US-Notenbank Alan Greenspan warnt vor einer drohenden Hyperinflation und rät zu einer Rückkehr zum Goldstandard. (Screenshot Youtube)
Der ehemalige Chef der US-Notenbank Alan Greenspan warnt vor einer drohenden Hyperinflation und rät zu einer Rückkehr zum Goldstandard. (Screenshot Youtube)

In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC sagte der ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve (Fed) Greenspan, dass die Weltwirtschaft derzeit „schlimmste Periode“ durchlaufe, die er jemals erlebt habe. „Dies ist die schlimmste Periode, die ich erlebt habe, seit ich im öffentlichen Dienst bin“, so Greenspan. „Es gibt nicht Vergleichbares. Erinnern Sie sich an die Krise des 19 Oktober 1987, als der Dow Jones an einem Tag um 23 Prozent gefallen ist? Ich dachte dies wäre damals der Tiefpunkt aller potentiellen Probleme gewesen. Aber es gibt hier einen zersetzenden Effekt, der nicht einfach weggehen wird.“

Greenspan prophezeit anhaltende Wirtschaftskrise

Anschließend versichert Greenspan dem verdutzten CNBC-Reporter, dass er „wirklich gern etwas Positives sagen“ würde, doch der Zustand der Wirtschaft gebe dies nicht her. Als Hauptursache der Probleme macht Greenspan die wachsenden Renten- und Pensionsansprüche der Babyboomer-Generation aus, die derzeit vermehrt in den Ruhestand geht. Diese Ansprüche könnten sich die USA einfach nicht mehr leisten und sie belasten die Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft, so der Ex-Fed-Chef.

Keine Partei in den USA traue sich, diese Probleme anzufassen, weil dies einem politischen Selbstmord gleich käme. Dabei wäre es nun wichtiger denn je, dass die politischen Parteien zusammen arbeiten und die Wachstumsraten der Pensionsansprüche zu begrenzen, so Greenspan. Erschwerend hinzu komme, dass die Produktivität der US-Wirtschaft falle und das Land sich in einer Stagnation befinde, wie Greenspan im Interview mit Bloomberg anmerkte.

„Uns gehen die Menschen aus. Anders ausgedrückt, jeder ist erfreut über die Tatsache, dass die Beschäftigungsquote steigt. Nun, die Statistik sagt uns, dass wir mehr und mehr Leute benötigen, um immer weniger zu produzieren. Das ist kein Rezept für ein tragfähiges politisches System. Was wir jetzt also erleben ist eine Stagnation.“ Den anhaltenden Positivberichten über die Konjunktur der US-Wirtschaft schenkt der 90-jährige Ökonom dagegen keinen Glauben.

Greenspan warnt vor drohender Hyperinflation

„Ich glaube, noch deutet nichts auf eine Rezession hin, aber ich weiß es nicht. Was ich aber weiß, ist, dass das Geldangebot, das immer ein kritischer Indikator für Inflation darstellt, erstmals stabil um 6 Prozent, 7 Prozent steigt, fast linear. Die Sache, um die wir uns jetzt sorgen sollten, und wir haben daran bislang keinerlei Gedanken verschwendet, ist, dass diese Art des ökonomischen Umfeldes in Inflation endet. Historisch hat Papiergeld immer auf diese Weise geendet“, sagte der Ökonom.

Greenspan warnt damit indirekt vor einer Hyperinflation, an deren Ende eine komplette Entwertung der Währung steht. Die Ironie dabei ist, dass er als Fed-Präsident zwischen 1987 und 2006 wesentlich zur Ausweitung der US-Geldmenge beitrug. Nicht wenige werfen ihm vor, damit den Grundstein späterer Finanzkrisen gelegt zu haben, etwa der im Jahr 2000 geplatzten Dotcom-Blase oder der Blase am US-Immobilienmarkt, die letztlich zur weltweiten Finanzkrise von 2008 führte.

Kommt eine Rückkehr zum Goldstandard?

In der Geschichte der Menschheit habe es immer Zeiten gegeben, in den die Menschen dachten, es gebe keine Inflation und alles sei gut, so Greenspan weiter. Und auch wenn die weltweiten Rohstoff-Preise in den letzten Jahren einen Verfall erlebt haben und die Inflation verhindern, sieht der Ex-Fed-Chef eine reale Gefahr, dass die Ausweitung der Geldmenge zu einer Hyperinflation führen könnte. „Sie wird nicht schnell kommen, aber ich wäre nicht überrascht, wenn der nächste unerwartete Ausschlag auf der Inflationsseite liegt. Wir haben zurzeit keine Inflation. Und wir haben solange keine Inflation, bis sie tatsächlich eintritt.“

Als Lösung für die Probleme der Weltwirtschaft sieht Greenspan eine Rückkehr zum Goldstandard und deutet an, dass sich die Zentralbanken der Welt bereits darauf vorbereiten. „Wenn wir zurückgingen zum Goldstandard und blieben bei der Struktur des Goldstandards wie er vor 1913 existierte, dann wäre alles gut. Bedenken sie, dass die Zeit von 1870 bis 1913 in den USA eine der wirtschaftlich rasantesten Perioden war und das war die goldene Zeit des Goldstandards. In bin als Goldbug bekannt und jeder lacht über mich, aber warum halten Zentralbanken heute noch Gold?“

 

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