Adidas kündigt dem IAAF: Was wird aus der Leichtathletik?

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Adidas wird wahrscheinlich frühzeitig aus dem Sponsorenvertrag mit dem IAAF aussteigen. Die Dopingskandale und Korruptionsvergehen in der Leichtathletik wurden eindeutig zu viel. Der Weltverband IAAF sollte sich jetzt schnell einen Plan B überlegen.

Adidas kündigt dem IAAF: Was wird nun aus der Leichtathletik? (Foto: Catherine Sharman)
Adidas kündigt dem IAAF: Was wird nun aus der Leichtathletik? (Foto: Catherine Sharman)

Die Gerüchte verhärten sich zunehmend: Adidas beendet die Kooperation und Zusammenarbeit mit dem Leichtathletik-Weltverband IAAF. Ohne seinen Hauptsponsor steht der Verband auf wackligen Beinen.

IAAF gefährdet Beziehung zu Adidas

Adidas hat sich 2008 vertraglich an die Zusammenarbeit mit dem IAAF gebunden. Eigentlich sollte der Vertrag über elf Jahre laufen, doch jetzt will Adidas vorzeitig aussteigen. Wenn das stimmt, wird es den IAAF hart treffen. Denn die Vereinbarung umschließt eine jährliche Zahlung von 7,4 Millionen Euro.

Die Gerüchte wurden von Adidas selber zwar noch nicht bestätigt, doch die Situation spricht für sich. Ein Abschlussbericht hat dieses Jahr massive Korruptionsvergehen und Dopingskandale aufgedeckt. Sportler wurden erpresst und Dopingfälle verschleiert: 2015 war ein Jahr der Schande für die Leichtathletik. Adidas vertritt eine strikte Politik gegen Doping jeder Art, Konsequenzen lassen sich demnach erahnen, schreibt das manager-magazin.

Adidas ist strikt und zieht ernsthafte Konsequenzen

Der Sportartikelhersteller fährt normalerweise eine klare Linie. Im Jahr 2007, als die Dopingfälle im Radsport bekannt wurden, hat Adidas die Unterstützung für das T-Mobile-Radsportteam sofort abgebrochen. Auch Tyson Gay hat brachte das Fass zum Überlaufen. Nachdem ihm Doping nachgewiesen wurde, hörten die Förderungen von Seiten Adidas auf.

Nur bei FIFA war Adidas etwas zögernd. Es hat eine Weile gedauert, bis Adidas von sich hören ließ und dem korrupten Fußballverband mit Konsequenzen drohte. Ist aus der Sicht von Adidas auch verständlich, trotzdem wäre mehr Konsistenz durchaus wünschenswert: einmal streng, immer streng. Oder nicht?

IAAF hat keine guten Karten

Leichtathletik verliert in ganz Europa an Popularität. Neben Fußball interessieren sich die Menschen immer mehr für ausländische Sportarten. Adidas weiß sehr wohl, wie man das Geld noch gewinnbringender investieren kann. American Football und Rugby finden immer öfters ihren Platz in den Sportsendern.

Mit großer Sicherheit gibt es in dem Vertrag eine Moral Klausel. Für Adidas wird der vorzeitige Ausstieg aus dem Vertrag also nicht unbedingt teuer werden. Der IAAF hingegen wird sehr zu kämpfen haben. Erst eine sinkende Nachfrage in die Leichtathletik, dann der Dopingskandal, dann die Korruptionsvorwürfe. Wenn jetzt auch noch das Geld von Adidas ausbleibt, ist dem Leichtathletik-Weltverband fast nicht mehr zu helfen.

Nur wahnsinnige springen auf ein sinkendes Schiff. Neue Sponsoren müssen mit einer verdammt guten Strategie aufwarten, um das Image des IAAF wieder aufzubauen. Nike wird sich bestimmt nicht als erster melden.