Michael Bauer Gallus: Wer in Appenzell wohnt, hat mehr Geld zum Leben übrig als anderswo in der Schweiz. Dies ist einer von vielen Faktoren, warum sich Bauunternehmer für oder gegen Standorte in der Schweiz entscheiden.
Michael Bauer, Gallus: Genaue Marktanalyse ist auch in der Schweiz wichtig
„Die Schweiz hat grundsätzlich schon eine hohe Lebensqualität. Dennoch ist es auch hier wichtig, sich für die richtigen Standorte zu entscheiden, will man den Käuferwünschen entsprechen“, erklärt Michael Bauer, Kopf der Gallus Immobilen Gruppe. „Die Preisentwicklungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass Wohneigentum für viele Haushalte nur noch schwer erschwinglich ist. Dabei differieren die Entwicklungen jedoch stark. (…) In periphereren Regionen mit noch erschwinglichen Wohnungspreisen können aufgrund der guten Nachfrage steigende Preise beobachtet werden. (…) Auch in den Hot-Spots ist eine Stabilisierung der Preise durch die anhaltende Nachfrage nach Wohnimmobilien zu erwarten“, schreibt der Immobiliendienstleister Engel & Völkers in einer seiner jüngsten Einschätzungen (Quelle: Engel und Völkers). „Die Ostschweiz erklärt das renommierte Maklerunternehmen dabei zum Hotspot der Schweiz, da hier – neben der hohen Lebensqualität – eine sehr gute Beschäftigungssituation besteht und vergleichsweise viele Menschen, die in die Schweiz aussiedeln hintendieren“, so der Gallus-Chef.
Steuerliche Fragen und Lebenshaltungskosten sind wichtig
„Wenngleich die Preissteigerungen der letzten Monate in der Schweiz bei Weitem nicht so hoch ausfallen wie in Deutschland und dem anderen europäischen Umfeld, schauen auch die Menschen in der Schweiz kritisch auf die Preisentwicklung. Da hilft auch das Eingreifen der Schweizer Nationalbank nur bedingt weiter, denn hierdurch steigen gleichzeitig die Kosten für Konsumenten- und Immobilienkredite“, so Michael Bauer, Gallus. Etwa zur Hälfte kauft die Schweiz dabei die Preissteigerungen – ähnlich wie viele andere europäisch Länder – im Ausland ein. Vor allem dadurch, dass sie fossile Energie einführt: Öl, Diesel, Benzin und Kerosin fürs Heizen, Autofahren und Fliegen beispielsweise. Solche Brennstoffe sind der Treiber Nummer eins des globalen Preisauftriebs. Dahinter steht hauptsächlich Russlands Krieg gegen die Ukraine (Quelle: Schweizer Radio und Fernsehen). Doch dieser wird hoffentlich ein baldiges Ende finden. „Die Preissteigerungen werden indes zunächst bleiben“, so der Gründer der Gallus Immobilen Gruppe. Insofern schauten auch die Schweizer darauf, wo und wie sie Geld einsparen können. Der richtigen Auswahl des Wohnortes fällt dabei eine gewichtige Rolle zu. Denn die Steuern werden überwiegend in der Gemeinde fällig. Und regionale gibt es auch deutliche Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten (Quelle: Wikipedia).
Michael Bauer, Gallus: Das Appenzell lockt
Der Kanton Appenzell Innerrhoden in der Nordostschweiz im Großraum Bodensee bietet laut einer Studie der Züricher Bank Credit Suisse aus dem letzten Jahr die höchste finanzielle Wohnattraktivität in der gesamten Schweiz (Quelle: Studie). Bevor sich das Team der Gallus Immobilien Konzepte an einem Projekt beteiligt, werden die Microdaten genauestens geprüft. Also beispielsweise die absehbare wirtschaftliche Entwicklung oder der erwartete Zuwachs in der Bevölkerung. In der Regel erfolgt dies zunächst durch eine Standortstudie von wüstpartner. Deren Bewertungen werden auch von den finanzierenden Banken hinzugezogen, sind also maßgeblich dafür, ob ein Projekt an einem Standort finanziert wird oder eben nicht. Darüber hinaus erstellen die Schweizer Geschäftsbanken regelmäßig Gutachten über die Entwicklung der Immobilienbranche und die Standorte in der Schweiz. Wie eben die Studie „Finanzielle Wohnattraktivität der Credit Suisse. Und danach ist Appenzell Innerhoden momentan in der gesamten Schweiz für Durchschnittsverdiener mit Kindern als Zuzugsort finanziell die beste Wahl. Die Züricher Großbank Credit Suisse stellt in ihrer Studie „Finanzielle Wohnattraktivität“ 2021 zudem heraus: „Der Durchschnittshaushalt lebt im Kanton Appenzell Innerrhoden am günstigsten“. Gefolgt von Uri (Südostschweiz), Glarus (Nordostschweiz), Schaffhausen (Nordschweiz), Jura (Nordwestschweiz bei Basel) und Appenzell Ausserrhoden. „Der Grund laut Credit Suisse: Mit geringen Wohnkosten, einer attraktiven Belastung durch Steuern und weiteren Ausgaben präsentieren sich die sechs Kantone aus finanzieller Sicht am attraktivsten“, so die Verantwortlichen der Gallus Immobilen Gruppe.
Michael Bauer: „Die Wahl des richtigen Wohnorts gehört für viele zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben“
„Die Selektionskriterien sind vielfältig: Neben Wohnlage, Infrastrukturangebot, Verfügbarkeit passender Wohnobjekte, emotionalen Kriterien und persönlicher Vernetzung spielen in der Regel auch finanzielle Faktoren eine zentrale Rolle“, meint Michael Bauer, Gallus abschließend. Der von der Credit Suisse entwickelte RDI-Indikator (Regional Disposable Income) bewertet die finanzielle Wohnattraktivität der Schweizer Kantone und Gemeinden anhand quantitativer Evidenz. Basis ist das geschätzte frei verfügbare Einkommen von mehr als 120.000 Beispielshaushalten pro Wohnort. Die Studie bietet demnach eine Antwort auf folgende Frage: Wie viel Haushaltseinkommen bleibt am jeweiligen Wohnort nach Abzug der obligatorischen Abgaben und der Fixkosten für den freien Konsum oder zum Sparen übrig? Oder kurz gefragt: Wo lebt es sich am günstigsten? Credit Suisse: „Am Ende der Skala positionieren sich die städtisch geprägten Kantone Genund Basel-Stadt. Hohe Wohnkosten gepaart mit einer überdurchschnittlichen Belastung durch Steuern und Krankenkassenprämien machen das Leben an diesen Orten für Durchschnittshaushalte teuer.“
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