Deutsche-Bank-Chef gibt Spekulanten die Schuld

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Gerüchte über die Deutsche Bank sowie die Spekulanten seien Schuld am extremen Absturz des Geldhauses an der Börse, sagt Vorstandschef John Cryan in einem Schreiben an seine Mitarbeiter. Er bestätigt den Verlust „einiger weniger“ Kunden.

John Cryan Spekulanten
John Cryan macht Spekulanten für den Kurssturz seiner Bank verantwortlich. (Screenshot: YouTube)

Statt sich darauf zu konzentrieren, mehr Eigenkapital für die Deutsche Bank zu organisieren, hat CEO John Cryan am Freitagmorgen eine Mitteilung an seine Mitarbeiter veröffentlicht. Vor dem Hintergrund eines extremen Kurseinbruchs (am Donnerstagabend erstmals unter 10 Euro pro Aktie) versuchte der Bankchef, die Sorgen zu zerstreuen.

John Cryan hat genau das getan, was auch andere Bankchefs in vergleichbar verzweifelten Situationen getan haben, darunter etwa Dick Fuld, der letzte Chef der US-Investmentbank Lehman Brothers vor deren Pleite. Er gibt „Gerüchten“ die Schuld und den bösen Spekulanten. Er schreibt:

„Unsere Bank ist Gegenstand heftiger Spekulationen geworden, immer neue Gerüchte führen dazu, dass unser Aktienkurs inzwischen heftigen Ausschlägen unterliegt. […] Vertrauen steht im Bankgeschäft am Anfang von allem. Am Markt sind gerade einige Kräfte unterwegs, die dieses Vertrauen in uns schwächen wollen.“

John Cryan bestätigt Verlust „einiger weniger Hedgefonds-Kunden“

Dieses Ablenkungsmanöver war vorhersehbar. Wichtiger ist, dass John Cryan einen Medienbericht bestätigt, wonach mehrere Investmentfonds, die über die Deutsche Bank Derivate handeln, dort in den letzten Tagen Guthaben abgezogen haben. Doch die Sorgen wegen „einiger weniger Hedgefonds-Kunden“ seien unberechtigt, sagt der Deutsche-Bank-CEO.

John Cryan versucht auch gleich, die Sorgen unter den Teppich zu kehren, und schreibt: „Wir sollten das einmal im Gesamtbild betrachten. Insgesamt hat die Deutsche Bank mehr als 20 Millionen Kunden.“ Das ist zwar im Prinzip richtig, doch jeder Bankrun beginnt mit „einigen wenigen“ Kunden, die ihr Geld abziehen.

Doch der Vorstandsvorsitzende legt keinen Plan vor, wie er die Liquidität der Bank verbessern will. In seiner Mitteilung erwähnt er weder eine mögliche Kapitalerhöhung noch mögliche Aktienkäufe durch die EZB noch einen möglichen Bailout. Auch findet sich hier kein Plan, wie er das schwindende Vertrauen in seine Bank wiederherstellten will.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sie können in den Medien Spekulationen darüber lesen, dass uns einige wenige Hedgefonds-Kunden verlassen haben. Das sorgt zu Unrecht für weitere Unruhe. Wir sollten das einmal im Gesamtbild betrachten. Insgesamt hat die Deutsche Bank mehr als 20 Millionen Kunden.

Trotzdem kann ich gut verstehen, dass Sie die ausführliche Berichterstattung beunruhigt. Unsere Bank ist Gegenstand heftiger Spekulationen geworden, immer neue Gerüchte führen dazu, dass unser Aktienkurs inzwischen heftigen Ausschlägen unterliegt.

Unsere Aufgabe ist es nun dafür zu sorgen, dass diese verzerrte Außenwahrnehmung unser Tagesgeschäft nicht stärker beeinflusst. Vertrauen steht im Bankgeschäft am Anfang von allem. Am Markt sind gerade einige Kräfte unterwegs, die dieses Vertrauen in uns schwächen wollen.

Die Deutsche Bank verfügt über ein starkes Fundament. Lassen Sie mich hier einige der wichtigsten Daten nennen:

1. Wir erfüllen alle aktuellen Eigenkapitalanforderungen und sind bei unserem Umbau im Plan. Wir haben gerade den Verkauf des britischen Versicherers Abbey Life abgeschlossen und auch bei unserer chinesischen Bank Hua Xia stehen wir vor einem Abschluss. Damit wird unser Eigenkapital weiter gestärkt.

2. Unsere Markt- und Kreditrisiken haben wir im Laufe der vergangenen Jahre deutlich reduziert. Zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen zwei Jahrzehnten war die Deutsche Bank, was ihre Bilanz angeht, so sicher wie heute.

3. Wir haben im ersten Halbjahr trotz Niedrigzins und einem schwierigen Umfeld einen Gewinn vor Steuern von rund einer Milliarde Euro erzielt. Ohne Sondereffekte wie zum Beispiel Restrukturierungskosten waren es sogar rund 1,7 Milliarden Euro. Das zeigt die operative Stärke der Deutschen Bank.

4. Am wichtigsten in einer solchen Situation sind aber unsere Liquiditätsreserven. Mit einem Wert von weiterhin mehr als 215 Milliarden Euro haben wir einen überaus komfortablen Puffer. Es bewährt sich nun, dass wir äußerst konservativ geplant haben. Das bestätigen zahlreiche Bankanalysten.

Es gibt also keine Basis für diese Spekulationen. Auch die Ungewissheit über den Ausgang unseres Rechtsverfahrens in den Vereinigten Staaten ist kein Grund für diesen Druck auf unseren Aktienkurs, wenn wir die Vergleiche direkter Wettbewerber als Grundlage nehmen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie haben in den vergangenen Tagen fantastische Arbeit geleistet. Sie waren und sind es, die unseren Kunden im ständigen Kontakt verständlich machen, wie es wirklich um die Bank bestellt ist. Sie sind die Deutsche Bank, das haben Sie auch in den vergangenen Tagen wieder eindrucksvoll bewiesen. Dafür sind wir alle im Vorstand Ihnen sehr dankbar.

Sie werden bald wieder von mir hören. Arbeiten Sie weiter wie bisher. Wir sind und bleiben eine starke Deutsche Bank.

Herzlichst

Ihr

John Cryan

In diesem letzten Punkt hat der Deutsche-Bank-Chef wohl recht. Ganz sicher werden wir „bald wieder“ von ihm hören. Möglicherweise geht es dann schon um einen Bailout für seine Bank, wie es der amerikanische Star-Investor Jeffrey Gundlach erwartet.

183 COMMENTS

  1. Die Deutsche Bank hat keine Geldprobleme… die sollen sich die fehlende Kohle bei den Investmentbänkern zurückholen, die von der Bank für genau die Geschäfte belohnt wurden, die ihr jetzt die Strafe eingebrockt haben.

    Es wird auf dem Schwarzmarkt bestimmt den einen oder anderen Lump geben, der die ehemaligen Vorstände und Investmentbänker gegen Provision umlegt und die Kohle zurückbringt!

    Ist doch bestimmt nur eine Frage des Geldes… nicht wahr 😉

  2. Die Ausreden sind ja lachhaft , Die haben im großen Stiel gezockt u. haben sich verzockt . Man sollte mit Geld immer verantwortungsbewust umgehen , auch wenn es nicht das eigene ist .

  3. sie verdienen Millionen im jahr – bringen die Bank in die roten zahlen , dann sind andere schuld – und zum schluss muss der Steuerzahler die Suppe auslöffeln durch unsere , mhh – Politik !?!?…………………..

    • der Witz ist die sitzen immer in der VIP wenn die Lemminge die Millionäre feiern die Ball spielen und dann fällt immer der Satz seht die Schafe funktionieren ! Darum wird es so weitergehen ! BROT UND SPIEL !

  4. Westend Verlag . Wolfgang Hetzer : “ IST DIE DEUTSCHE BANK EINE KRIMINELLE VEREINIGUNG ? . Wenn dem so ist , haben sie den Vorstand übernommen , wissenendlich oder unwissendlich . ?

  5. Das wäre ja das gleiche wenn ein Porsche Fahrer sagen würde nachdem er Geblitzt wurde , ich bin nicht Schuld die bei Porsche haben das Auto so Schnell gemacht.

  6. Die Deutsche Bank war unter Ackermann an jedem Betrug und an jedem noch so DRECKIGEN GESCHÄFT beteiligt! !!! Ackermann hat in der Griechenland Krise Merkel beraten. Die Deutsche Bank hätte in Griechenland Unsummen Geld verloren! !!!! Also musste der STEUERZAHLER unter dem DECKMANTEL RETTUNG GRIECHENLAND damals schon für die SPEKULATIONEN DER DEUTSCHEN BANK aufkommen. Die Rettungspakete laufen auch heute noch! !! DIE SÜNDEN DER VERGANGENHEIT HABEN DIE BANK EINGEHOLT!!!!! Sollen sie sich doch die MILLIARDEN BONI ZAHLUNGEN VON IHREN BETRÜGERISCHEN MANAGERN ZURÜCK HOLEN UND NICHT JAMMERN !!!!!!!!!

  7. Lesen einige die Nachrichten oder warum werden solche Kommentare geschrieben. Die Strafsumme liegt ungefähr im geplanten Rahmen und wird die DB nicht umhauen. Wir haben keine Systemrelevanten Banken mehr und müssen auch keine Bank mehr stützen, die in Schieflage gerät. Deshalb empfinde ich es als eine Frechheit, wenn Menschen behaupten, dass die Bundesregierung eingreifen wird. Hier versucht man nur wieder Stimmung zu machen mit falschen Fakten.

  8. Sie hauen sich die Millionengelder um die Ohren und wenn kein Geld mehr da ist warens die anderen, Hauptsache der Steuerzahler gleicht es wie immer aus, Konsequenzen hat man keine zu befürchten

  9. Kommen schon die Schuldzuweisungen ??? Wie bei der Krise 2008, wo Krisenkenner davon gesprochen haben – die Verantwortlichen sollen mit Spielgeld spekulieren und die Realwirtschaft nicht mit in den Abgrund ziehen.

  10. Herr Cryan , ist die EZB ,als Druckhaus wertloser Euros ,nicht auch mit involviert ?? Trauen Sie sich nicht , die Wahrheit im Ganzen zu sagen ?? Herr Draghi spekuliert doch fleißig mit und suggeriert dem deutschen Sparer ,es sei nützlich und gehe aufwärts . Herr Cryan mit Verlaub , das hat mit verlässlicher Finanzpolitik wahrlich nichts sber auch garnichts zu tun . Das ist schlichtweg Harakiri ,a la EZB !!!!

  11. Hahahahah Wells Fargo 🙂 Informiert euch mal was mit der Drecksbank passieren wird 🙂 Und die Deutsche Bank hat auch keine Rettungshilfen verdient sollen die Manager und Bonibratzen mal mit ihrem Privatvermögen haften.

  12. Bequem, daß immer andere die Schuld tragen und die, die das Steuer in der Hand hatten, nichts davon ahnten. Ob der Mann weiß, wie „glaubwürdig“ er ist? Wer im „großen Spiel“ nicht mithalten kann, ist schlichtweg sein Geld nicht wert.

  13. Eine angebliche Großbank die 20 Mio Gewinn ausweist und Risiken von 25 Mrd in den Büchern hat ist Sturmreif ,dann kommt die Commerzbank hinterher , mal sehen wie Mutti das Schaffen will……..TOLL

  14. Die deutsche Bank gibt Spekulanten die Schuld ? Das ist ungefähr so , als wenn ein Bordellbetreiber, der sein Etablissement runtergewirtschaftet hat, dafür den Umstand verantwortlich macht, dass in seinem Betrieb Prostituierte arbeiten!

  15. Mein Vorschlag an die Entscheidungsträger dieser Bank ist eine Aussage von Einstein. Im besonderen Maße gerichtet an „Mr. Cryan“ „Life is like riding a bicycle. To keep your balance, you must keep moving.“ Herr Cryan und die verantwortlichen können vielleicht crumpets von flap Jack unterscheiden. Doch bei der Führung einer Bank geht es um mehr, als nur um englische Süßspeisen. Die Leichen waren schon immer im Keller. Verschärft wurde die Situation durch die sehr lang anhaltende, globale Zinsmarktpolitik und die seit 2009 bekannte Schadenersatzproblematik der Bank. Heute will man u.a. für getätigte Managementfehler, Gerüchte und Investoren verantwortlich machen. Zuletzt soll dann noch der Steuerzahler für den Schaden aufkommen und dafür haben diese Manager Jahrelang zweistellige Millionenbeträge vergütet bekommen. Da fällt mir nur noch eines ein “ Deutschland im Herbst“.

  16. Na so ein Überaschung !!! Frag bitte Soros und Merkel all die andere Verreter , wo Bitte ist Unser Geld ??? Merkel und Shulz……müssen doch gute Gastgeber sein , oder ????

  17. wieder so a scherzkeks. wenns nicht so traurig wär,aber die sind nur mehr zum lachen. ich frage mich nur wie diese koffer zu solchen posten kommen.

  18. Was für eine erbärmliche Aussage! Die Deutsche Bank hat genug Geld verzockt und musste durch Steuerzahlergelder gerettet werden! Dafür gibts Millionengehälter für die Bankvorstände!

  19. ich lach mich tot ein unternehmen dass ihre riesengewinne durch ganz wuropa mittels hilfe von holdings tochterfirmen schleusst um an ende 125oo euro steuern in luxemburg zu zahlen beschwert sich über spekulanten.verbrecher.die haben in usa mehr prozesse am hals wegen verbrecherischen immobilien geschäfte als in deutschland bankschalter

  20. Ja nee ist klar….
    Die Spekulanten sind an der verfehlten Geldpolitik der deutschen Bank schuld????
    Aber der Steuerzahler wird´s richten herr Cryan. Sie brauchen sich keine Sorgen um ihr über ihr überhöhtes gehalt machen…

  21. Wie auch immer, es kracht gewaltig im Finanzgefuege. Der nächste Bankencrash ist nicht mehr fern und der wird heftig. Soll Wieder der Steuerzahler die Banken retten? Eigentlich sind doch Eigner der Banken für den Erhalt ihrer Firmen verantwortlich. In der Wirtschaft wird gnadenlos die Insolvenz herbei geführt. Die Finanzolligarchie steht mit dem Rücken zur Wand. Soros hat schon darauf gewettet, dass die Deutsche Bank untergeht. Ja, immer diese Spekulanten….

  22. Die hiesigen Korporatisten sind mal wieder ganz eifrig dabei, unsere mit Fleiß und Schweiß erarbeiteten Steuergelder zu mißbrauchen, um diesen Dilettantenverein „zu retten“, anstatt ihn einfach dem freien Markt zum wohlverdienten Fraß vorzuwerfen.

    „Survival of the fittest“ muss die Devise lauten – DAS ist freie Marktwirtschaft! Und dann hätte sich die Diskussion um dieses von ausländischen Investoren gefütterte Ungetüm längst erledigt. Der Markt reguliert sich eben am Besten immer noch von selbst.

  23. Mann sollte diese Geldgeilen wixern alles weg nehmen aber auch alles was die besitzen damit die mal ein Gefühl bekommen wie es ist wenn man wirklich nichts hat ..klar sind es immer die anderen schuld alles nur bloeff ich würde dem scheiße zum essen geben Arschloch

  24. Moralisch tiefer als die Deutsche Bank Vorstände kann man nicht mehr fallen, wenn selbst vor Landraub der Ärmsten dieser Welt als neues Geschäftsfeld nicht zurück geschreckt wird. Diese Bank bringt Schande über Deutschland und sollte sich in Fäkalienbank umbenennen.

  25. Es sind immer die anderen schuld, aber so lange die Boni gezahlt werden, ob es der Bank gut oder schlecht geht, ist für diese Vögel die Welt in Ordnung.

  26. Also liebe Banker , ihr habt Monopoly gespielt, Nach 2008 habt ihr nichts gelernt , sondern noch einen drauf gelegt . Ihr seit platt , und das war es. Ihr kennt doch diese Spielchen. Genauso habt ihr es doch mit zig – tausenden Klein- oder Mittelständlern gemacht , also was soll es. Marktbereinigung heißt der Begriff . Die Hoffnung auf “ To – Big – To – Fall ist momentan politisch sehr risikoreich. Wie von den Bankern immer dargestellt : Pleite gehen und Neuanfang “ ,also was soll es ?

  27. Schön, dass wir alle dazu eine Meinung haben! Vielleicht suchen wir alle den Schuldigen auch mal bei uns? Warum? Na seit Jahren sehen wir tatenlos zu, wie die den Karren an die Wand fahren! Seit Jahren wählen wir immer die gleichen Vollpfosten, die den Finanzeliten hörig sind und alles zu deren Schutz und zu unserem Leidwesen unternehmen! Seit, gefühlt ewigen Zeiten, sehen wir zu, wie wir von Aktionären, Vorständen und Politikern verarscht und über den Tisch gezogen werden! Und jetz soll bitte keiner sagen, er oder sie hat „die da oben“ nicht gewählt! Sie waren alle gleich! Seit dem ich denken kann, haben egal wer gerade regierte, unsere Politiker, diesen Konzernen immer mehr Freiheiten, Schlupflöcher und Betrugschancen eingeräumt! Gleichzeitig wurden wir „Normalos“ immer mehr „geschröpft“ und haben diese Leute trotzdem wieder und wieder gewählt! Wir wissen es, jeder weiß es und trotzdem tun wir’s. Im kommenden Jahr wirds wieder so sein, vorausgesetzt es gibt uns dann noch!

  28. wo ist jetzt der schweizer edelparasit der auf steuerkosten eingeladen von mutti zu seinem geburtstag da sagt man in deutschland gibt es keine korruption falsch die gibt es in berlin und da im großen stiel

  29. Wenn ein privat Mann sich an der Börse verspekuliert hafte er alleine für den Schaden. Wenn Bänker sich verspekulieren haftet das Deutsche Volk , das ist einfach nur Lachhaft

  30. Wie gut das die Einlagensicherung erst kurz um von 100.000 auf 20.000 gesenkt wurde! Bestimmt wird man zum Thema Bargeldverbot nun auch Gas geben!

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