Drogenverbote machen Dealen zum Millionengeschäft

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Drogenverbote und Gesetze treiben den Preis für illegale Substanzen immer weiter nach oben. Wir machen den Dealern damit die Taschen voll. Drogendealer verdiener mehr als je zuvor und den Konsumenten wird nicht geholfen. Die Schweiz weiß, wie man es richtig macht.

Drogenverbote machen Dealen zum Millionengeschäft (Foto: YouTube, Top 10 Pablo Escobar Facts)
Drogenverbote machten auch Pablo Escobar zum Millionär. (Foto: YouTube, Top 10 Pablo Escobar Facts)

Beispiel der Ökonomie: Elfenbein

Drogenverbote lassen sich mit der Verbrennung von Elfenbein vergleichen. Am 30. April will Kenia die bislang größte Verbrennung von Elfenbein zelebrieren. Es werden insgesamt 106 Tonnen verbrannt, hauptsächlich von Elefanten und Nashörnern. Noch nie wurde so eine große Menge auf einmal verbrannt. Auf der Straße hat diese Menge einen Wert von über 200 Millionen Dollar.

Man möchte ein Zeichen setzen. Internationale Persönlichkeiten wie Leonardo Dicaprio, Nicole KidmanYao Ming und Elton John werden an dieser Aktion teilnehmen und die nötige Aufmerksamkeit in der ganzen Welt verstärken, schreibt Kenyans.co.

Seit dem 30. März 2016 kann man illegale Trophäen wie Elfenbein ungestraft der Polizei aushändigen. Dieser immune Zeitraum soll so viele Menschen wie möglich dazu bewegen, ihre illegalen Wildtier-Trophäen abzugeben.

Aber ist das so klug? Was passiert, wenn man 106 (!) Tonnen Elfenbein verbrennt? Sie verschwinden vom Markt, es gibt weniger Elfenbein und das Angebot sinkt. Und die Nachfrage? Sinkt die auch? Auf jeden Fall wird der Kilopreis teurer. Natürlich setzt die Verbrennung ein deutliches Zeichen, aber hilft es denn den bedrohten Tierarten? Darum geht es doch, oder? Wenn man das Elfenbein auf den Markt wirft, könnte die Nachfrage sinken und der Preis fallen? Könnte sein.

Drogenkartelle befürworten Drogenverbote

Sagen wir, die Polizei lässt große Drogenbosse hochgehen. Es wird weniger produziert – das Angebot sinkt. Daraufhin steigt der Kilopreis der Droge, denn die Dealer müssen ja grüne Zahlen schreiben.

Sinkt die Nachfrage denn auch? Denn es geht ja um den Konsumenten, oder? Es können sich weniger Menschen den höheren Preis leisten, dennoch haben Süchtige manchmal keine rationale Argumentationsgrundlage – die Nachfrage sinkt nicht genug. Abhängige (Sucht ist eine Krankheit) bezahlen also mehr Geld für dieselbe Menge Drogen, und die Dealer verdienen mehr Geld als zuvor. Ziel verfehlt?

Den Drokgenkrieg haben wir schon lange verloren

Seit 1970 versuchen Länder mit aller Gewalt Herr ihrer nationalen Drogenproblematik zu werden. Ohne Erfolg. Selbst internationale Kooperationen haben es nicht geschafft, einen positiven Effekt zu erreichen.

Es gibt mehr Konsumenten als je zuvor und der internationale Drogenkonsum erreicht immer wieder neue Rekordzahlen. Auch Drogenverbote oder Gesetze halten Konsumente nicht vom Konsum ab.

Drogenkartelle werden von der Polei gejagt und hochgenommen, dennoch schaden die undurchdachten Interventionen ihnen nicht im geringsten. Drogenverbote, Gesetze und die Verbrennung von illegalen Substanzen treiben den Preis jedes mal ein Stückchen höher, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Ist die Legalisierung die Lösung?

Viele können sich mit der Legalisierung von Marihuana im Ernstfall schon anfreunden. Wenn es aber um Kokain, Ecstasy, Crystal oder Heroin geht, sieht die Sache anders aus. Bisher galt die Devise der Prohibitationskultur. Man glaubt, dass nur ein gesetzliches Verbot den Zugang zu schädlichen Substanzen verhindern könnte. Ist das denn korrekt? In den USA funktioniert die Legalisierung – wenigstens die Drogenkartelle in Mexiko machen durch den legalen Verkauf in Amerika Verluste.

Die Sache ist doch die: Drogen sind illegal und der Preis wird durch unsere Drogenpolitik immer wieder hochgepusht. Daraufhin wollen natürlich alle etwas von dem großen Kuchen abhaben. Produzenten aus jedem Keller und aus jeder Seitenstraße riechen das große Geld. Auch sie sind Geschäftsmänner und wollen ihren Profit maximieren – und sind damit eine der häufigsten Gründe, warum Menschen an einer Überdosis sterben. Sie mixen, strecken und erfinden sich neu, sind sich allerdings der Folgen (hoffentlich) nicht bewusst. Denn verunreinigte und schmutzige Substanzen sind die Gefahr Nummer eins beim Drogenkonsum.

Die Schweiz gibt Süchtigen den Stoff auf Rezept

Die UN möchte einen anderen Versuch testen. Anstatt die Schlang am Kopf zutreffen, soll nun der Schwanz Stück für Stück angegangen werden. Wenn man den Drogendealern ihre Kundschaft wegnimmt, trifft man sie am härtesten. Wen soll der Kopf denn von nun an füttern?

In der Schweiz können Heroin-Abhängige ihren Stoff beim Arzt bekommen. Dieser ist rein und wird mit der Zeit abgesetzt. Mit diesem Herangehen wurde die Kriminalität der Betroffenen um 90 Prozent reduziert. Auch Therapieprogramme sind in der Schweiz sehr erfolgreich. Man könnte die Drogenverbote und unsere Herangehensweise in Sachen Effektivität nochmal überdenken.

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