Panama Papers: Das sind die 10 besten Steueroasen

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Die gehackten Daten der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama wurden ausgewertet. Damit wurden Besitzer und Orte von 240.000 Briefkastenfirmen veröffentlicht. Das sind die Top 10 der besten Steueroasen.

Panama Papers: das sind die Top 10 der besten Steueroasen. (Foto: Joy)
Panama Papers: das sind die Top 10 der besten Steueroasen. (Foto: Joy)

Anwaltskanzlei in Panama wurde gehackt

Die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama wurde von Cyber-Kriminellen gehackt. Mehr als 11 Millionen geheime Dokumente von internationalen Superreichen kamen mit dieser Aktion an die Öffentlichkeit. Nachdem über 400 Journalisten aus rund 80 Ländern die brisanten Daten ausgewertet haben, musste sich der deutschstämmige Anwalt Mossack Fonseca gegen Vorwürfe der Geldwäsche rechtfertigen.

Mit 500 Mitarbeitern weltweit ist das Unternehmen auf Offshore Firmen spezialisiert. Die Kanzlei gründet Firmen mit der Intention, sie danach weiterzuverkaufen. Unter anderem an Banken, Vermögensverwalter und Anwälte. Laut eigenen Angaben bestehe keinerlei Geschäftsbeziehung zu den Endkunden. Anschuldigungen der Geldwäsche oder Steuerhinterziehung wurden daher von der Firma zurückgewiesen, schreibt das manager magazin.

Laut dem früheren Spiegel-Chefredakteur Georg Mascolo wird die Sprengkraft des Datenlecks von erheblicher Bedeutung sein. Einen so detaillierten Einblick in die Steueroasen der Superreichen habe es so noch nie gegeben. Zahlreiche bekannte, große Namen von Politikern, hohen Amtsträgern, Sportlern, Drogenhändlern und sogar Spionen wurden mit der Veröffentlichung entblößt.

Warum Offshore Firmen?

Mossack Fonseca hat ihren reichen Kunden sogenannte „Firmenhüllen“ verkauft, die ihren Sitz in steuerfreundlichen Ländern haben. Diese Steueroasen bieten (boten) den Kunden der panamaischen Kanzlei eine anonyme Briefkastenfirma. Damit konnte man der hohen Steuerpflicht von seinem Herkunftsland entfliehen und mehr von seinem verdientem Geld behalten.

Die gehackten Daten liefern Informationen der beliebtesten und besten Steueroasen der Mossack Fonseca Kunden (zum Beispiel Lionel Messi). Insgesamt gründete die Kanzlei 240.000 Briefkastenfirmen.

Hier sind die prominenten Namen der Steuerflüchtlinge.

Die Top 10 der besten Steueroasen

Virgin Islands: Platz 1 der besten Stueroasen. (Foto: Robert Pittman)
Virgin Islands: Platz 1 der besten Steueroasen. (Foto: Robert Pittman)

#1 Virgin Islands

Die Virgin Islands waren mit Abstand die beliebteste Steueroase. 113.000 Kunden haben sich für den Sitz ihrer Firma auf den britischen Jungferninseln entschieden, so berichtet das manager magazin. Also fast die Hälfte aller gegründeten Firmen.

#2 Panama

Die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca geht mit gutem Beispiel voran. 50.000 Briefkastenfirmen sind in dem mittelamerikanischen Land gegründet worden.

#3 Bahamas

Unter Urlaubern mindestens so beliebt wie unter Steuerflüchtlingen. Die Inselgruppe beherbergt 18.000 Firmenhülsen, die von der Anwaltskanzlei ins Leben gerufen wurden.

#4 Seychellen

Der Inselstaat im Indischen Ozean landet nur knapp hinter den Bahamas. Mit 17.000 Briefkastenfirmen sind die Seychellen auf Platz 4 der besten Steueroasen.

#5 Niue

Noch nie gehört? Niue ist eine Koralleninsel im Südpazifik und hat eine eigenständige Verwaltung, wird aber trotzdem mit Neuseeland assoziiert. Im Verzeichnis der Kanzlei Mossack Fonseca finden sich 15.000 Scheinfirmen in Niue.

#6 Samoa

Samoa ist so schön wie es sich anhört. Der traumhaft schöne Inselstaat im Südpazifik landet auf Platz 6 der besten Steueroasen und bietet damit 8.000 Firmen ein Zuhause.

#7 British Anguilla

Und noch ein Palmenparadies. Um so schöner die Insel, umso freundlicher die Steuergesetze? Sieht so aus.

#8 Nevada, USA

Auf Platz 8 der besten Steueroasen liegt Nevada, USA. Der Wüstenstaat in Nordamerika ist einer der beliebtesten Steuerparadiese von Mossack Fonsecas Kunden.

#9 Hong Kong

Süd China ist auch mit von der Partie. Die bekannte Metropole Asiens bietet Superreichen anscheinend gute Konditionen.

#10 England

London, Groß Britannien: die Stadt der Finanzen und wichtigen Entscheidungen landet gerade noch so in der Top 10 der besten Steueroasen.

4 COMMENTS

  1. Der Satz:
    „Mossack Fonseca hat ihren reichen Kunden sogenannte „Firmenhüllen“ verkauft……….. ……“
    erinnert mich sehr stark an die ehemaligen „GmbH Mantelverkäufe“, in denen in den früheren 2000-er Jahren (zirka 2003 aufwärts), nur die Firmenhüllen verkauft wurden.
    Gegen eine beachtliche Gebühr, waren die Firmeninhaber kaputter Firmen so quasi über Nacht schuldenfrei, die GmbH verschwand von der Bildfläche, als wie wenn es sie nie gegeben hätte, die Firma tauchte unter anderem Namen, an anderer Stelle unerkannt wieder auf, und die Geschäftsfühung wurde komplett ausgewechselt. Mit einem Wort, die alte GmbH war danach völlig unauffindbar. Das Geschäft boomte damals in Deutschland, (vor allem mit Baufirmen). War aber auch in Österreich mit einem sehr guten, und darauf spezialisierten Anwalt möglich. Diese Geschäfte könnten bereits ein sogenannter „Vorbote“ der jetzigen Geschäfte gewesen sein!!!???

    • Hallo Frau Scheibein. Über das Handelsregister können Sie die alten Namen der GmbH leicht erfragen. Außerdem, der Verkauf eines Firmenmantels ist ja nichts was irgendwie kriminell ist oder wäre. Einfach einen Firmenmantel in A, CH oder D kaufen hat sehr viele Vorteile. Bankverbindungen sind bereits vorhanden und auch eine gewisse Reputation ist vorhanden (wenn nicht, kann, man den Mantel nicht verkaufen). Sie können sofort anfangen zu arbeiten. Auch gegen ausländische Unternehmungen ist nichts einzuwenden. Es kommt immer an, was man vorhat und was man mit seinen Möglichkeiten macht. Nicht alles was Offshore ist, ist auch unseriös. Das ist Quatsch, aber diese Meinung vertreten viele Nichtswissende. Und – bevor es vergessen wird, auch FerryHouse ist keine Unternehmung aus dem Deutsch sprechenden Raum. Schön, dass Sie uns lesen!

    • Vielen Dank für Ihre Antwort. Nein, ich bin NICHT der Meinung, dass Offshore und Mantelverkäufe unseriös sind. Dieser Geschäftszweig ist mir nur im Zusammenhang eingefallen. In den frühen 2000-er Jahren bin ich damit in Berührung gekommen. Wobei ich mich erinnere, dass es im deutschen Raum leichter war, als in Österreich. In Österreich hat es damals kaum Anwälte gegeben, die das Geschäft gekannt und beherrscht hatten. Vielleicht zwei oder drei. Mehr nicht. Da war Deutschland weit voraus. Das ist vermutlich an eventuellen Krankenkassen-Schulden der Altfirma gelegen. Soweit ich mich noch dunkel daran erinnern kann, war das in Ö ziemlich kompliziert. Ich finde auch Stiftungen NICHT unseriös, genausowenig wie Unternehmen oder Privatpersonen, die durch KNOW HOW beträchtlich Steuer sparen. Recht haben diejenigen, und ich geb‘ zu, dass ich es genauso machen würde, wenn ich eine Firma hätte. Für mich bedeutet das Anprangern steuerschonender, bzw. steuerersparender Methoden reinen Neid. Hmmm, ich lese Sie regelmäßig, obwohl ich nicht überall meinen Senf dazugeb. Muß ja nicht immer sein. 😉

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